Dienstag, 18. März 2025

Die Rückkehr des Sherlock Holmes von Arthur C. Doyle

 Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle

Ich hab mich endlich an die Original Geschichten von Arthur Conan Doyle gewagt. Nachdem ich schon jahrelang ein Fan von Sherlock Holmes bin und viele Adaptionen gelesen und gesehen habe - u.a. auch einige sehr gute Hörspiele zu den Originalfällen gehört, war ich jetzt sehr gespannt, wie die ursprünglichen Fassungen sind. 

Heute hab ich meine Kurzmeinungen zu den nächsten 13 Geschichten aus:


Die Rückkehr des Sherlock Holmes

(Erzählungen, 1903/1904)
neu übersetzt von Henning Ahrens



Das leere Haus
★★★
Watson erlebt eine große Überraschung, als der todgeglaubte Sherlock Holmes wieder auftaucht. Gemeinsam nehmen sie sich dem immer noch vorhandenen Mittäter Moriartys an, der Holmes nach dem Leben trachtet - und klären nebenbei einen schwierigen Mordfall auf. 
Nachdem vermeintlichen Tod von Holmes ein schöner Einstieg in die neuen Abenteuer der beiden Ermittler in dem wir auch erfahren, wie er die Reichenbachfälle überlebte.  


Der Baumeister aus Norwood
★★★★
Dr. Watson hat seine Praxis aufgegeben und wohnt wieder in der Baker Street. Holmes ist etwas gelangweilt, denn seit Moriarty tot ist, scheint die Verbrechensrate sehr gesunken zu sein. Überraschend schneit ein Klient herein, der des Mordes verdächtigt wird. Alle Beweise sprechen gegen ihn, aber Holmes weiß einfach, dass hier irgendetwas faul ist.
Ein interessant aufgefädelter Fall, der natürlich komplett entwirrt wird.


Die tanzenden Männchen
★★★  
Ein kurioser Fall für den Meister: eine Nachricht mit Strichmännchen versetzt die Frau von Mr. Cubitt in Angst und Schrecken, was für große Verwirrung sorgt. Er liebt seine Frau sehr, doch hat sie Geheimnisse aus der Vergangenheit, die sie ihm nicht offenbaren will.  
Verschlüsselte Botschaften finde ich immer spannend - das tragische Ende war überraschend.  


Die einsame Radfahrerin
★★★
Obwohl Holmes gerade mit einem rätselhaften Fall beschäftigt ist, empfängt er Miss Violet Smith, um sich ihre Geschichte anzuhören. Sie wird jedes Wochenende auf dem Weg zum Bahnhof von einem Radfahrer verfolgt, der ihr aber nicht zu nahe kommt. Sehr mysteriös! 
Ein unterhaltsamer Fall mit einem dramatischen Finale.

Witziges Zitat am Rande... Sherlock Holmes fragt Miss Smith zu einem Gentleman:
"Was macht er beruflich?"
"Er ist reich."

 
Die Abteischule
★★★★
Auch hier ist Holmes mit wichtigen Fällen beschäftigt, als eine Entführung des einzigen Sohnes von Herzog von Holdernesse, dem Kabinettsminister, ihn nach Mackleton in die Klosterschule führt, aus der der junge Spross verschwunden ist. 
Die Ermittlungen führen ins Ungewisse, da nicht klar ist, ob es sich tatsächlich um eine Entführung handelt, oder der Junge einfach ausgebüxt ist. Die Aufklärung ist äußerst überraschend!  
(Die  Hörspielversion davon aus dem WinterZeit Verlag gefiel mir noch besser)


Der schwarze Peter
★★★
Holmes ist tagelang sehr beschäftigt und als er schließlich heimkehrt, als Watson gerade frühstückt, hat er einen langen Speer mit Widerhaken in der Hand, mit dem er beim Fleischer versuchte, ein totes Schwein aufzuspießen. Damit fängt diese ungewöhnliche Geschichte an, die sich um die Auflösung des Mordes an Captain Peter Carey dreht. Ein gewaltbereiter Mann mit sehr schlechtem Ruf - der auf äußerst brutale Weise den Tod fand.
Interessante Aufklärung, insgesamt aber nur mäßig fesselnd.  


Charles Augustus Milverton
★★★
Watson beginnt sehr zögerlich mit der Erzählung und dem Hinweis, einiges verschweigen zu müssen, um niemanden im nachhinein bloßzustellen - auch wenn der Fall schon viele Jahre her zu sein scheint. 
Zunächst einmal steht ein Treffen mit dem im Titel genannten Herrn an, einem sehr tückischen und sehr reichen Erpresser, den Holmes zutiefst verabscheut.
Um der Dame zu helfen muss Holmes schließlich selbst zum Verbrecher werden und unvermutet eine tödliche Wendung eintritt.  


Die sechs Napoleons
★★★
Dieser absonderliche Fall wird von Inspektor Lestrade an Sherlock Holmes angetragen; wobei dieser eher davon ausgeht, dass Watson in seiner Eigenschaft als Arzt den Täter kurieren könnte, der eine seltsame Aversion gegen Bildnisse bzw. Büsten von Napoleon hat. Da der Täter aber nicht vor Einbrüchen zurückschreckt, um seiner Zerstörungswut zu folgen, wird Holmes hellhörig und erkennt natürlich die abstrusen Zusammenhänge hinter den sonderbaren Vorkommnissen. 
Da ich die Auflösung schon kannte, war es dadurch wahrscheinlich nicht ganz so spannend.  


Die drei Studenten
★★
Das fand ich mal sehr erfrischend irgendwie - denn Holmes muss einen Schwindler ermitteln, der wichtige Prüfungsunterlagen schon vor dem Test kopieren wollte. Nichts aufregendes, aber es hat beim Lesen viel Spaß gemacht.


Der goldene Kneifer
★★
Der vielversprechende, junge Inspektor Stanley Hopkins bittet Holmes im Yoxley-Fall um Hilfe - ein Mord, bei dem jegliches Motiv zu fehlen scheint. Ein Kneifer ist der einzige Hinweis, aber Holmes entwirrt natürlich die Hintergründe - die schon etwas weit hergeholt waren. 


Der verschollene Three-Quarter
★★
Ein ungewöhnliches Telegramm trifft ein und kurz darauf wird ein vermisster Sportler gesucht, der für ein wichtiges Spiel dringend gebraucht wird. Die Suche gestaltet sich als ziemlich aufwändig ... der Hintergrund dagegen etwas farblos - wenn auch bewegend.


Abbey Grange
★★★★
Bei diesem Fall ist es wieder Inspektor Stanley Hopkins, der Holmes um Hilfe bittet. Der Mord scheint eigentlich recht schlüssig zu sein, aber es gibt einige Kleinigkeiten, die den Meisterdetektiv zum Grübeln bringen. 
Es hat mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten und hab die Ermittlung mit Spannung verfolgt :)


Der zweite Fleck
★★★★
Diese letzte Geschichte hat politische Hintergründe und Holmes muss hier ganz schön Grübeln und letzten Endes über seinen eigenen Schatten springen. Wie er das ganze löst und vor allem damit umgeht fand ich toll - und unerwartet und trotzdem ich ja die älteren Krimis mit Spionagehintergründen oft nicht so mag, fand ich diese Kurzgeschichte sehr gelungen. 




Mein Fazit
❇❇❇❇❇❇❇❇❇❇❇




Ich hab mich sehr gerne wieder ins viktorianische London begeben und Holmes und Watson bei ihren Ermittlungen begleitet. Wie immer bei Kurzgeschichten sind einige überzeugender als andere - von den Ideen her mochte ich alle, auch wenn manche mich nicht ganz so in den Bann gezogen haben. Die Erzählweise ist gleichbleibend angenehm und meine Sterne-Vergabe bezieht sich schlicht auf das Interesse, das der Fall bei mir geweckt hat.
In den Geschichten erfahren wir übrigens, dass Holmes Lieblingswaffe eine Reitpeitsche ist, er regelrecht Ekel vor Schlangen empfindet und Watson geheime Ängste hegt, dass der Detektiv wieder seiner Drogenmanie verfällt und Holmes sich im Alter der Bienenzucht widmet :)

Ich kenne viele der Geschichten als Hörspiele aus dem Maritim Verlag wie auch aus dem WinterZeit Verlag, die wirklich mit viel Liebe zum Detail gemacht sind, aber auch kleine Abweichungen zu den Originalen haben. Die aber auch oft noch die Spannung erhöhen und etwas ausbauen. Schaut mal auf youtube, da stellen die Verlage einige dieser Abenteuer kostenlos zum anhören zur Verfügung!

Dieser Kurzgeschichtenband hat mir bisher am besten gefallen!



Weitere Geschichten
in chronologischer Reihenfolge

Der Hund der Baskervilles (Roman)
Die Rückkehr des Sherlock Holmes (Kurzgeschichten)
Das Tal der Angst (Roman)
Seine Abschiedsvorstellung (Kurzgeschichten)
Sherlock Holmes´ Buch der Fälle (Kurzgeschichten)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich würde mich über dein Feedback zu meinem Beitrag freuen! Ich beantworte die Kommentare immer direkt hier oder schreibe dir gerne auf deinem Blog zurück :)

Die zitierten Cover und Bilder sind Eigentum des jeweiligen Verlags bzw. Schriftstellers bzw. sonstigen Rechteinhabers und dienen nur zur Veranschaulichung. Bildquellen sind die jeweiligen Verlage, goodreads.com und pixabay.com