Band 2 der Dilogie Der Puzzler
Im Original The Puzzler's War - The Tarakan Chronicles #2
Genre Science Fiction - Postapokalypse
Verlag Penhaligon
Seitenzahl 704
1. Auflage Juli 2021
Meine Meinung
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Milliarden Menschen waren tot, und jene, die überlebt hatten, schnappten sich einfach eine Schusswaffe, ein Schwert oder gar einen Knüppel und machten munter weiter.Zitat
Der Entwurf dieser postapokalyptischen Zukunft ist wirklich nicht ohne -
zurückgeworfen auf eine Epoche ohne Technik einerseits und andererseits mit
Zugriff auf technische Raffinessen, die für uns heute noch Zukunftsmusik ist,
befinden sich hier unsere Protagonisten auf einem vorgezeichneten Weg, der das
Schicksal der Menschheit entscheiden wird. Eine wüste Erde, zu wenige
Nahrungs- und Energiequellen und Bündnisse, die nicht halten oder
Gemeinschaften, die sich bekämpfen.
Die Hoffnung lastet auf den Schultern einer einzigen Frau - aber um sie zu
finden wird viel riskiert, und niemand weiß, ob ihr Ziel zum Guten beitragen
oder alles zerstören wird.
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Der Prolog hat mich direkt geflasht, denn hier erfahren wir direkt ein
Geheimnis, das etwas erklärt, über das ich mir in Band eins noch gar keine
Fragen gestellt hatte! Auch lernen wir direkt den großen Gegenspieler kennen,
der gegen das System, das die Menschheit wieder zu einer großartigen Zukunft
führen will, einen Krieg führt.
Der Historiker, aus dessen Sicht die Geschichte ja erzählt wird, wird
wieder auf eine Suche geschickt. Seinen wahren Namen haben wir ja bisher nicht
erfahren - und durch seine Tattoos, die seine Sehfähigkeit modifiziert haben,
ist ihm der Spitzname "Funkelauge" zuteil geworden. Den behält er hier auch
erstmal bei.
Peach - aus ihrer Sicht erleben wir ebenfalls eine Rückkehr und auch
sie ist auf dem Weg zu einer Mission.
Und dann haben wir noch Mannes. Durch ihn erfahren wir endlich, wie es
zu der unermesslichen Katastrophe kam im Jahre 2247, die solche folgenschweren
Veränderungen für die Menschheit hatte.
Diese Wechsel der Perspektiven halten die Spannung gut aufrecht, denn
so viel actionreiches passiert eigentlich nicht, aber ich war sehr gefesselt
von den Infos und neuen Begebenheiten, die hier auf uns warten. Auch der
Schreibstil wirkte etwas anders, hat mir aber sehr gut gefallen. Weiterhin
anschaulich und gerade durch die Gedanken der Protagonisten, die immer wieder
dazwischen spielen, hat das ganze eine sehr gute Dynamik entwickelt.
Der Clou ist auch, dass ich nicht so recht wusste, wer auf welcher
Seite steht. Das KI Programm Adam der Tarkanier, die ja damals ihren
weltweiten Einfluss durch ihre hoch entwickelte Technologien genutzt haben,
steht Cain gegenüber, der virtuelle Gegner. War Adam wirklich eine gute
Entwicklung und Cain der böse kleine Bruder? Wer steht hinter wem und welches
Ziel verfolgen sie? Was haben die Echsenmenschen damit zu tun und welchem
System hat Rafik sich tatsächlich angeschlossen?
An sich könnte man die Handlung bzw. worum es geht, in wenigen Worten
zusammenfassen - allerdings hat es mich dennoch sehr gefesselt, auch wenn
nichts "großes" passiert. Die Interaktionen der Charaktere, die Figuren
selbst, der holprige Weg hin auf ein Ziel, das einfach lange so vage bleibt,
auch wenn man weiß wohin sie unterwegs sind, das hat eine ständige
unterschwellige Spannung aufgebaut, die mich beim Lesen nicht losgelassen hat.
Die aktuellen Themen hier machen schon nachdenklich und vor allem
können sie schon ganz schön erschreckend sein. Die vielen Forschungen und
Möglichkeiten mittlerweile was KIs (Künstliche Intelligenzen) und deren
Wachstum bzw. Lernfähigkeiten betrifft, hört sich schon immer sehr genial an -
aber keiner weiß, wo das hinführen wird. Hier gibt es dann auch KBs
(Künstliches Bewusstsein) und obwohl ich mir einerseits nicht vorstellen kann,
wie sowas möglich sein soll, also wie eine Maschine ein Bewusstsein entwickeln
soll, gehe ich immer davon aus, dass ich nicht alles weiß, was möglich ist.
Die Welt ist voller Unmöglichkeiten... Jedenfalls fand ich das hier sehr
erstaunlich, welche Weiterentwicklungen in den Augen des Autors möglich sein
könnten.
Auch die Katastrophe / Apokalypse an sich, wodurch entstand sie, was
entstand dadurch - wie geht es weiter? Welches Leben bietet sich und werden
die Menschen je daraus lernen? Kriege gibt es schon, soweit wir auf
historische Überlieferungen zurückblicken können und es scheint ja schon so,
als wären wir unfähig das in den Griff zu kriegen. Aber die Hoffnung sollte
man natürlich nie aufgeben, denn es gibt genauso viele aufmerksame,
friedliebende Menschen - da bleibt der Wunsch, dass die Liebe sich endlich
gegen die Angst und den Hass durchsetzt.
Angst ist natürlich - aber nicht die Angst vor anderen Menschen. Denkt mal
drüber nach.
"Ich war mal genau wie er, habe pflichtbewusst getan, was mir befohlen wurde, ohne zu hinterfragen, was meine Taten für andere bedeuten. Ich kann ihm kaum vorwerfen, dass er getan hat, was ich auch getan hätte. Wegen Leuten wie uns ist die Welt völlig am Arsch. Jedenfalls das, was von ihr noch übrig ist..."Zitat
Gegen Ende zieht die Spannung jedenfalls nochmal dramatisch an und
alles löst sich schlüssig auf. Die Antworten waren teils vorhersehbar, aber es
gab dennoch einige Überraschungen und der Schluss hat die Geschichte für mich
perfekt abgerundet. Ein wirklich packendes Finale einer äußerst spannenden
Darstellung einer möglichen Zukunft, ihrer Entstehung, ihrer wahrscheinlichen
Überlebenskunst und welche Möglichkeiten die Menschen haben, ihre Schritte zu
lenken. Hoffentlich die richtigen.
Meine Bewertung
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Wenn ihr Band 1 nicht kennt -
auf KEINEN FALL den Klappentext hier lesen!
Ich würde überhaupt raten ihn nicht zu lesen, da er mir mal wieder zu viel
verrät...
schon mit dem ersten Satz. Deshalb lasse ich ihn an dieser Stelle weg ;)
Band 1: Das schwarze Mal
- meine Rezension -
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