Arkadien fällt
von Kai MeyerGenre: Fantasy
Band 3 der Arkadien Trilogie
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 464
Hardcover: 19,90 €
Taschenbuch: 8,99 €
ebook: 7,99
1. Auflage: Sept 2011
ISBN: 978-3551582034
Der rasante Abschluss der Arkadien Trilogie
„Wären wir Narben,
dann wären unsere Erinnerungen die Fäden, die uns zusammenhalten. Du kannst sie
nicht zerschneiden. Wenn du das tust, dann reißt es dich entzwei.“
„Aber meine
Erinnerungen tun so weh“, sagte sie. „Ich will vergessen. So vieles einfach
vergessen.“
„Wie soll das
gehen? Alles, was dir im Leben geschehen ist, geschieht auch heute noch. Was
einmal begonnen hat, endet nicht. Da oben in deinem Kopf, da endet es nie.“ Zitat
Es beginnt mit einer Beerdigung. Fundling wird zu Grabe
getragen, der treue Gehilfe der Carnevare, der am Ende des letzten Bandes noch
im Koma lag. Dem jungen Pärchen Rosa Alcantara und Alessandro Carnevare geht
sein Tod sehr nahe, umso ärgerlicher scheint ihnen das Auftauchen der Richterin
Quattrini. Diese will sich mit ihnen treffen und obwohl Alessandro nicht davon
begeistert ist, machen sie sich auf den Weg. Sie werden allerdings nie
erfahren, was genau die Richterin mit ihnen besprechen wollte, denn die Clans
hängen den beiden einen Mord an und sie müssen unerwartet fliehen.
Ihre Flucht vor der Polizei und den Mordanschlägen der
Clans führt sie in die Vergangenheit, in die Mythologie der Entstehung der
arkadischen Dynastien. Der Nachlass von Fundling, den Alessandro entdeckt hat,
hält darüber mehr als eine Überraschung für sie bereit. Während die beiden
verzweifelt nach Antworten suchen, kehrt der „Hungrige Mann“ zurück um die
Macht wieder an sich zu reißen - werden ihm die Clans folgen?
Und wie hängt das Ganze mit TABULA und deren Forschungen
zu den Hybriden zusammen? Welche Rolle spielt Rosa´s Vater? Was hat es mit den
uralten Statuen unter dem Meer auf sich und was sind die Löcher in der
Menge?
Viele Fragen, die Rosa und Alessandro klären müssen und
ihnen bleibt nicht viel Zeit …
Meine Meinung
Schon die beiden ersten Bände von Arkadien haben mich
fasziniert und der dritte steht den beiden in nichts nach, ich fand ihn sogar
am besten. Nach den weitreichenden Entwicklungen in den ersten beiden Bänden
steuert der dritte mit viel Aktion auf ein fulminantes Ende zu.
Von Anfang an verspricht die temporeiche Handlung viele
neue Ideen und Verwicklungen. Man merkt, dass nun langsam die ganzen Fäden
zusammenlaufen und man der Lösung des Rätsels immer näher kommt. Die kurzen
Kapitel und wechselnden Schauplätze
treiben das Tempo noch mehr an. Das Geschehen reißt einen mit, während das
junge Paar quer durch Sizilien jagt, um ihren Verfolgern zu entkommen. Es wird
brutal und blutig, immer wieder unterbrochen mit kurzen ruhigen Augenblicken,
die einen Luft holen lassen.
Eine wunderschöne, anschauliche Erzählsprache, wie ich es
von Kai Meyer gewohnt bin, führt den Leser mit den beiden Flüchtenden von einer
Bedrängnis zur anderen. Ich hatte ständig „Bilder im Kopf“, als würde ich
direkt daneben stehen oder einen Film ansehen. Ein flüssiger und authentischer
Schreibstil, bei dem ich jede Szene vor Augen hatte.
Rosa und Alessandro haben sich weiterentwickelt. Sie
wissen beide, dass sie zusammengehören – ihre Beziehung hat sich gefestigt und
sie wirken reifer - was ihnen hilft, die vielen Hindernisse zu überwinden, die
ihnen die Cosa Nostra in den Weg legt.
Die wenigen Momente, in denen sich die beiden näherkommen können, schaffen eine
glaubhafte, liebevolle Atmosphäre, ohne kitschig zu sein.
Auch Iole entfaltet ein starkes Selbstbewusstsein, sie
wirkt nach ihrer albtraumhaften Vergangenheit einerseits leicht und beschwingt,
aber gleichzeitig ernst und immer im Hier und Jetzt. Auch die markanten Nebenfiguren
beleben die ganze Geschichte mit schwierigen, vielschichtigen Charakteren.
„Die Löcher in der
Menge“ haben mich schon seit ihrer ersten Erwähnung interessiert und ich war
sehr gespannt, wie sich die vielen losen Fäden zu einem Muster verknüpfen
würden. Nach und nach werden die Rätsel aufgedeckt, obwohl ein kleiner Rest der
Fragen im Dunkeln bleibt, die ich gerne noch aufgeklärt gewusst hätte.
Ich liebe die Arkadien Trilogie <3. Ich habe alle drei Bände in einem Rutsch verschlungen.
AntwortenLöschenLG
Ja, sie sind zwar vom Stil her ganz anders als seine anderen Trilogien (Wellenläufer, Wolkenvolk usw), aber ich fand sie super und sehr speziell. Der dritte Teil hat mir am besten gefallen! Am Ende hatte ich allerdings noch 1 - 2 Fragen, die ich noch gerne geklärt gehabt hätte.
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