Donnerstag, 24. Oktober 2013

Rezension: David und Goliath von Malcolm Gladwell

David und Goliath

von Malcolm Gladwell

Genre: Sachbuch / Gesellschaft

Verlag: Campus
Seitenzahl: 300
Hardcover: 19,99 €
ebook: 16,99 €

ISBN: 9783593399188
1. Auflage: Okt 2013









Klappentext

Wenn David auf Goliath trifft, hat er zwei Möglichkeiten: Spielt er nach dessen Regeln, wird er verlieren. Ist er bereit, die Regeln der Macht zu brechen, zwingt er den Riesen damit in die Knie. Malcolm Gladwell ist davon überzeugt: Underdogs sind Gewinner! In genialen Episoden von listigen Kriegsherren, halbstarken Basketballteams und inspirierten Softwareentwicklern zeigt der Kultautor, dass Triumph keine Frage der Größe, sondern der inneren Haltung ist. Gladwells hintersinniges Plädoyer für das Große im Kleinen ist zugleich ein Appell zum kreativen Ungehorsam.

Inhalt

Nach einer kurzen Einleitung teilt sich das Buch in drei Abschnitte mit insgesamt 9 Kapiteln.
In jedem Kapitel widmet sich der Autor einer Frage oder einer Konstellation, wie sich Schwächen oder Minderheiten auf das Leben in unserer Gesellschaft auswirken und wie man als scheinbarer „Verlierer“ doch noch gewinnen kann.
Er zeigt Lösungswege und neue Denkmuster auf verschiedenen Ebenen, die einem in dieser Form schon unbewusst bewusst waren oder auch zum Nachdenken in neue Richtungen anregen.

Teil 1: Die Stärken der Schwachen (und die Schwächen der Starken) beschäftig sich mit den Schwächen – den eigenen, die man umgehen und den Schwächen der Stärkeren, die man erkennen und gegen sie verwenden kann. Hier werden auch Beispiele im Bildungswesen und der Einfluss von Einkommen erläutert im Bezug darauf, dass Extreme in die eine oder andere Richtung meist keine guten Entwicklungen bewirken und welche Entscheidungen getroffen werden, oft aus den falschen Richtlinien.

Teil 2: Die Theorie der wünschenswerten Schwierigkeiten - beschäftig sich mit den Schwierigkeiten, die man im Laufe des Lebens meistern muss. Hier wird deutlich, dass gerade diese Hürden, die man bezwingen muss, einen Anstoß geben können, an Stärke zu gewinnen. Auch beschreibt es die Chancen von Minderheiten, mit (il)legitimen Tricks auf sich und ihre Probleme aufmerksam zu machen.

Teil 3: Die Grenzen der Macht - Hier geht es um die Macht, die der Staat, gesellschaftliche Gruppen oder auch der einzelne ausüben können und welche Grenzen diesen gesetzt sind; mit einigen Beispielen aus der Geschichte von Menschen, die sich gegen eine Übermacht gewehrt und damit Erfolg gehabt haben.

Meine Meinung

Als erstes muss ich kurz meine Meinung zum Cover loswerden, dass mir gar nicht gefällt – weder die Art und Weise noch die Farbgebung trifft meinen Geschmack.

Ich fand es etwas schwierig, mich in den Sprachstil reinzulesen, nach dem ersten Drittel wurde es aber ganz angenehm und ich konnte dem Schreibfluss gut folgen. Es ist auf jeden Fall kein Buch, das man schnell mal zwischendurch lesen kann.

Die Einleitung war wichtig, hier wurde die Geschichte zwischen David und Goliath beschrieben, um jedem Leser erst mal einen Einblick in die Hintergründe zu zeigen.
Die Kapitel im Ganzen waren gut durchstrukturiert und haben sich jeweils einem neuen Thema gewidmet. Manche Kapitel waren etwas trockener geschrieben mit viel Fachsimpelei, andere hingegen waren spannend und haben mich zum Nachdenken angeregt. Das ganze Thema ist natürlich sehr interessant und der Autor hat es geschafft, grundsätzliche Denkmuster neu zu ordnen und Anregungen zu geben, sich selbst und andere aus einer neuen Perspektive zu sehen.
In den Beispielen wurden hauptsächlich große Gruppen als Modell verwendet, ich hätte mir auch etwas Persönlicheres gewünscht. Manchmal fehlten mir Anreize, wie man in bestimmten Situationen umgehen soll – aber es wurde auch klargemacht, dass man jeden Fall einzeln betrachten und für sich selbst und seiner Lage entsprechend reagieren muss.

Die wichtigste Aussage dieses Buches war für mich: Man muss trotz Schwächen nicht auf seinen Traum verzichten und es gibt verschiedene Möglichkeiten, trotz aller Widrigkeiten sein Ziel zu erreichen.

In diesen ganzen Schilderungen ist mir allerdings auch aufgefallen, wie falsch und brutal viele Gruppierungen der Gesellschaft denken und sich verhalten. Ich frage mich bei sowas, war das schon immer so oder ist das Bestandteil der Bevölkerungsdichte, soll heißen, wenn viele Menschen in einem Bereich leben, bilden sich auch viele Gruppen, die sich gegeneinander stellen und regelrecht bekämpfen? Wie entwickelt sich der gesellschaftliche/staatliche „Goliath“ und warum müssen zahlreiche  Einzelkämpfer dafür sorgen, diesen zu bezwingen?

Fazit

Ein sehr interessantes Buch zu einem spannenden Thema, dass einiges erklärt aber auch einige Fragen aufgeworfen hat. Über einige bedeutende Antworten werde ich sicher noch nachdenken.

Bewertung



© Aleshanee 


Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
 

4 Kommentare:

  1. Danke für den interessanten Buchtipp. Das erinnert mich etwas an mein Studium, in Sozialpsychologie war ich auch immer wieder verblüfft über die Denkweisen von Menschen und Gruppen :-)

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    1. Ja, vor allem, welche Eigendynamik das auf einmal entwickelt. Das war wirklich interessant, vor allem, wie dann doch Entscheidungen von einzelnen Personen großes bewirken können.

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  2. Klingt nach einem sehr interessanten Buch. Das die konkreten Anleitungen für bestimmte Situationen fehlen, dürfte wohl daran liegen, dass es nicht als Ratgeber-Buch gedacht war.
    Viele Grüße

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    1. Naja, konkrete Anleitungen hab ich jetzt auch nicht direkt gemeint - die Beispiele, die für die Aussagen angeführt wurden, waren alle sehr gesellschaftsbezogen. Ich hatte es nach dem Klappentext und der Ankündigung so verstanden, das David (ein Einzelner) gegen Goliath (ein übermächtiger Einzelner oder eine Gruppe oder eine Gesellschaft) "kämpfen" muss und wie das am besten gelingt.
      Für mich war einfach viel verallgemeinert, aber das geht bei diesem Thema wohl auch nicht anders - wie ich auch geschrieben hab, da eben jeder Mensch und seine Situation anders zu beurteilen ist ;)

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