Dienstag, 12. November 2024

[reminder] Das unerhörte Leben des Alex Woods von Gavin Extence

Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er fünf Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …







Das unerhörte Leben des Alex Woods von Gavin Extence


Original Alex Woods VS The Universe -- übersetzt von Alexandra Ernst
Genre Philosophischer Roman

Verlag Limes -- Seitenzahl 480 -- 1. Auflage März 2014




„Manchmal, wenn Leute eine lückenlose Erklärung verlangen, ist völlig klar, 
dass sie genau das nicht wollen. Was sie wollen, ist eine Bestätigung dessen, 
was sie längst zu wissen glauben."
Zitat Seite 24



Meine Meinung
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Wow, mir schwirrt noch der Kopf von den ganzen Eindrücken dieses  Buches, das ich mehr durch Zufall in die Hände bekommen habe.

Es fällt mir schwer, dieses Buch und was es in mir auslöst, in Worte zu fassen.
Gleich zu Beginn hatte ich allein von dem Erzählstil, der die Geschichte aus Alex´ Sicht schildert, das Gefühl, das mich hier etwas besonderes erwartet. Ich war gespannt, wie Alex in diese ungewöhnliche Situation geraten ist, die er selbst anscheinend mit nüchterner Gelassenheit hinnimmt.
Diese rationale und vermeintlich prosaische Sichtweise, aus der Alex die Ereignisse widergibt, zieht sich durch die gesamte Handlung, aber gerade diese unbeeinflusste  Erzählung lässt Raum für die eigenen Gefühle und Gedanken, die mich immer wieder innehalten ließen, um die Fülle an Denkweisen zu verarbeiten.

Es beginnt alles mit einem Unfall, einem zufälligen Schicksal, das diesem besonderen  Jungen mit 10 Jahren völlig aus der Bahn reißt. Die Entwicklung, die Alex durchmacht, ist bewundernswert. Ich weiß nicht, ob er mir sympathisch wäre, wenn ich ihm irgendwo begegnen würde, ohne seine Vorgeschichte zu kennen, denn er ist für sein Alter ein völlig untypischer Charakter. Sehr direkt, ehrlich und mit einem unwiderstehlichen Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen. Es war faszinierend, ihm beim Denken „zuzuhören“. Auch wie er schließlich Mr. Peterson kennenlernt, ist eine Verstrickung von schicksalsgeschwängerten Zufällen und ihre Beziehung entwickelt sich schließlich zu etwas ganz besonderem. Der einsame alte Mann, kritisch und offen, nimmt einen großen Platz in Alex Herzen ein – und auch in meinem.

Mit einer geradezu erfrischenden Gelassenheit überzeugt der Autor hier, in dem er alles, was Alex passiert, mit allen Fragen verbindet, die über das alltägliche hinausgehen: den Sinn des Lebens in Verbindung mit Wissenschaft, Zufall/Schicksal, Chaos, Psychologie, den Glauben an sich und an sich selbst, Freundschaft und was sie bedeuten kann. Mit großen Augen habe ich die Vielfalt bewundert und jede neue Botschaft auf der Zunge zergehen lassen, die sich immer mit philosophischen Hintergedanken ergründen und es dabei an tiefsinnigem Humor nicht fehlen ließ.
Gerade die vielen vermeintlichen Abschweifungen aus der Handlung ergeben den roten Faden, der mich unbeirrt durch das Buch geführt und dem Ziel am Ende einer langen Reise nähergebracht hat.

Es ist unglaublich, wie wichtige und existenzielle Themen aus objektiver Sicht in diesem Buch zusammen gebracht wurden, ohne dem Leser eine bestimmte Überzeugung aufzuzwängen. Die vielen Denkanstöße verfehlen ihre Konsequenzen nicht und werden mich noch längere Zeit beschäftigen. Diese Geschichte lebt von den Nachwirkungen, die sie in uns auslöst und die es wert sind, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Hohes Niveau in verständlicher Art, das lange Diskussionsstoff bieten wird.

„Was man über einen Menschen zu wissen glaubt, 
ist nur ein Bruchteil der ganzen Geschichte.“ 
Zitat S. 142


Meine Bewertung
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*Highlight*



Das ist eine meiner Rezension aus dem Jahr 2014 - 10 Jahre her also und leider hab ich es (noch) nicht geschafft, das Buch nochmal zu lesen. Habe es aber immer noch vor :) Da ich mich immer noch gerne daran erinnere, hab ich diese Rezi nochmal für euch vor geholt! 


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Ein ebenso tolles Buch des Autors:

Libellen im Kopf

Alles begann, wie es manchmal eben so ist, mit einem toten Mann. Er war ein Nachbar – niemand, den Abby gut kannte, dennoch: Einen Verstorbenen zu finden, wenn man sich nur gerade eine Dose Tomaten fürs Abendessen ausleihen möchte, ist doch ein bisschen schockierend. Oder sollte es jedenfalls sein. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist Abby von dem Ereignis zunächst seltsam ungerührt, aber nach diesem Mittwochabend gerät das fragile Gleichgewicht ihres Lebens immer mehr ins Wanken, und Abby scheint nichts dagegen unternehmen zu können … [meine Rezension]

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