Montag, 25. November 2024

Leserunde - Wintergeister

 

Diese Anthologie mit verschiedenen Geschichten rund um winterliche Schauermärchen hat uns direkt wieder zusammen gerufen um sie gemeinsam zu lesen :) Jeder liest natürlich in eigenem Tempo und wir werden uns über die einzelnen Abschnitte in den Kommentaren austauschen, so dass wir uns nicht spoilern. 

Klappentext

Schaurige Geschichten für frostige Nächte

Die Tradition, zur kalten Jahreszeit Spukgeschichten zu lesen, hat sich über die Jahrhunderte hinweg bewährt. Denn was gibt es Schöneres, als es sich an langen, dunklen Winterabenden mit Geistergeschichten gemütlich zu machen?

Wenn die Dunkelheit hereinbricht und der Nebel aufsteigt, zünden Sie sich also eine Kerze an und lassen Sie sich von diesen gespenstischen Erzählungen in den Bann ziehen. Ein heimgesuchtes Herrenhaus, ein unheilvolles Theaterstück und eine Geisterbeschwörung zaubern Ihnen eine wohlige Gänsehaut und bescheren Fans von Charles Dickens, Edgar Allen Poe oder Downton Abbey ein fesselndes Lesevergnügen. 

In ›Wintergeister‹ hauchen sechs hochgelobte Autor*innen und Expert*innen des unheimlichen Erzählens der Tradition des Schauermärchens neues Leben ein. Diese atmosphärischen Spukgeschichten sind der perfekte Begleiter für frostige Nächte!



Leseabschnitte


Abschnitt 1 - Der steinerne Dämon von Bridget Collins
Abschnitt 2 - Das alte Theaterstück von Andrew Michael Hurley
Abschnitt 3 - Ada Lark von Jess Kidd
Abschnitt 4 - Jenkin von Catrioina Ward
Abschnitt 5 - Der Witwenweg von Susan Stokes-Chapman
Abschnitt 6 - Das Lied von Glocken und Ketten von Laura Purcell


Mitleser


Andrea von LeseBlick
und ich

Jeder ist herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen!




53 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Gestern war ich total ausgeknockt, aber heute freu ich mich sehr, mit dem Buch zu starten und bin gespannt auf die erste / oder ersten? Geschichten. Das Wetter hier ist jedenfalls passend, trüb und grau und alles neblig ...

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  2. Antworten
    1. Gleich zu Beginn hab ich ein bisschen das Zeitgefühl vermisst. Ich hab ja doch eher mit der viktorianischen Zeit gerechnet - wahrscheinlich weil Charles Dickens erwähnt worden ist im Verlagstext, aber es war kein Hinweis darauf zu finden... erst als die Kerzen erwähnt wurden bzw. dass es hier in dem Häuschen keinen Strom gibt, aber dennoch hab ich mich erstmal nicht zurecht gefunden.
      Als der Autor S. L. Amies erwähnt wurde hab ich nach ihm gegoogelt, aber das scheint ein erfundener Autor zu sein? Google hat jedenfalls nichts zu ihm gefunden - und zwei Seiten weiter kommen wir dann doch zu seinem Grabstein - 1919 verstorben, also wird es wohl so 1930-1940 sein.

      Die winterliche Atmosphäre kommt hier gut rüber, auch wenn die unheimlichen Momente, die eingeflochten sind, mich jetzt noch nicht wirklich berührt haben.
      Die Begegnung mit dem alten Mann am Friedhof hätte noch etwas ausgebaut sein können, das wäre ein guter Moment gewesen, um etwas mehr Spannung und Neugier zu erzeugen, das ging mir aber irgendwie zu schnell...
      An sich ist der Schreibstil schon schön, gerade was die Winterstimmung betrifft, aber irgendwie ist das das einzige, was mir hier hängenbleibt. Das Schreckhafte bei jedem Geräusch konnte ich der Protagonistin nicht abnehmen. Es war irgendwie so, als würde sie jedes Geräusch oder Bewegung zu Tode ängstigen, was einfach unlogisch ist...

      Dass der angsterfüllende Dämon jetzt die Idee für ihren neuen Roman aufs Papier gebracht hat, war irgendwie cool, aber irgendwie hat es mich insgesamt nicht so überzeugen können. Die unheimliche Stimmung kam für mich einfach nicht rüber, was echt schade war, denn an sich wäre die Idee nicht schlecht gewesen.

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    2. Für mich war es eine stimmungsvolle Geschichte. Mir hat gefallen, wie die allein in dem kalten Haus war und an ihrem Roman gearbeitet hat. Dieses Thema kommt ja recht häufig in Horror-Romanen und bei Gruselgeschichten vor: Der Autor, der an seinem Werk feilt.

      Gefehlt haben mir aber die Spitzen. Es war zwar etwas unheimlich, wenn sie nachts in dem eiskalten Bett lag und sich beobachtet fühlte, doch richtig spannend oder gar schaurig fand ich das nicht.

      Interessant fand ich ihre Erinnerungen an Isabell. So recht schlau wurde ich nicht daraus, inwiefern das zur Handlung beiträgt.

      Außerhalb des Hauses gab es noch den Buchladen, den Friedhof und das Pub. Im Buchladen haben wir mehr über den Autor erfahren. Was er so geschrieben hat und dass sein Antlitz gequält wirkte. Da dachte ich mir, dass da noch etwas in Bezug zu dem Haus kommen wird. Am Friedhof stand sie im Schatten des Turms - ein Buch des erwähnten S. L. Amies hatte übrigens einen ähnlichen Titel. Sie erspähte den Wasserspeier und wurde von dem alten Mann gewarnt. Im Pub ist gar nichts geschehen, nur dass uns vor Augen geführt wird, dass sie eine Frau ist, die wie ein Mann gekleidet ist.

      Ja, das Ende war schon interessant. Der Dämon oder der Wasserspeier hat ihren Roman umgeschrieben. Am Ende meint sie, dass sie es selbst gewesen ist. Aber wer weiß? Wir haben die gesamte Geschichte durch ihre Augen gesehen. Vielleicht war das schon ein Fieberwahn?

      Die Atmosphäre fand ich toll, die Handlung eigentlich auch, nur hat es mir an Spannung gefehlt. Ich finde auch das Ende recht passend, obwohl es dann doch etwas an einer Konsequenz mangelte. Sie hat sozusagen den Dämon gebeten. Ist er auf ihre Bitte eingegangen? Oder hat sie es dann doch aus eigener, vom Fieber getriebener, Kraft geschafft?

      Eigentlich wär das Stoff für einen richtig guten Roman.

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    3. @ Aleshanee: Mit der Zeit habe ich mir auch schwer getan und konnte es nicht verorten. An und für sich mutet die Geschichte viktorianisch an, aber der Hinweis mit dem Strom und dem Sterbedatum haben mich dann zu einen ähnlichen Schluss geführt.

      Ich fand die Geschichte auch zu schnell erzählt, aber die Stimmung fand ich gut.

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    4. Die Erinnerung an Isabel (wie auch die "Männerkleidung" von ihr selbst) und dass die Kirche sie nicht "mehr mag" - war für mich eher einfach dem geschuldet, dass eine queere Person dabei sein sollte. Für die Handlung selbst war es wirklich unnötig und nicht wichtig.
      Der gequälte Ausdruck von Amies auf dem Bild, das könnte schon darauf hindeuten, dass dieser ebenfalls von dem Dämon heimgesucht wurde, der ihm die Ideen aufgeschrieben hat?

      Das mit dem "Fieberwahn" am Ende fand ich zu einfach gelöst. Sie sieht den Dämon und zack, wacht sie in ihrem Bett auf? Da hab ich mir schon noch etwas mehr Biss gewünscht und eben insgesamt, dass es etwas schauriger ist. Vielleicht lag es auch an meiner Lesestimmung...

      Bei einer Kurzgeschichte ist es schon schwierig, auf den Punkt zu kommen und trotzdem Grusel zu erzeugen. Die Ansätze dafür waren ja eigentlich schon echt gut.

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    5. Bei Kurzgeschichten grusele ich mich auch sehr, sehr selten. Eher verblüffen sie mich als dass sie mich ängstigen. Aber das ist bei fast allen Romane so. :D Ich finde es auch schwierig, Stimmung anhand einer Kurzgeschichte aufzubringen. Deshalb sind mir wohl Romane ohnehin lieber.

      Der queere Charakter ist meiner Meinung nach auch dem aktuellen Zeitgeist und nicht der Geschichte geschuldet. Wie du schon schreibst, es trägt gar nichts zur Handlung bei.

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    6. Hallo ihr Zwei,
      ich habe euch absolut nicht vergessen, aber der Dezember startete irgendwie mit wenig Lesezeit^^

      Ich habe die erste Geschichte nun auch beendet. Mir ergibt sich wie euch vieles nicht. Ich bin leider immer "genervter" von dem gezielten einbringen des aktuellen Zeitgeistes in Bezug auf queer usw. Egal ob in Serien, Büchern oder Filmen. Es wirkt einfach immer so gewollt und wie wir hier merken, völlig überflüssig.
      Die liebe Ash war verliebt, anscheinend in ihre Cousine Isabel, so wird es erwähnt. Dann, dass sie in keinen Kirchen erwünscht ist usw. Könnte alles darauf schließen. Fehlen mir dennoch Randinformationen.

      Toll fand ich die Stimmung. Vllt weil ich mich gerade selbst wieder an solch einsames Haus in winterlichen Kulisse wünsche 😅
      Wenn ich ein Setting fühle, dann zieht sich das zumindest positiv durch die Story. Auch solch Spaziergang an eisiger Luft über einen verschneiten Friedhof. Toller Gedanke, aber halt wenig gruselig. Ein, zwei Momente fand ich gut gesetzt. Vom Hocker hat es mich nicht gerissen.

      Aber die Stimmung bleibt hängen. Ich setze mich nun wieder ans Fenster ;)

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    7. Die Atmosphäre war wirklich schön. Das hat man auch richtig spüren können und da war auch irgendwie der Fokus drauf - also auf das winterliche. Wäre er mehr auf dem Grusel gelegen hätte das, glaub ich, auch funktioniert in der Kürze.

      @Nicole - sie müssen mich nicht ängstigen, aber eine schaurige Stimmung erwarte ich schon irgendwie. Vor allem hier weil sie einfach auch so angekündigt sind... oder eben auch etwas verblüffendes, überraschendes, ein Knalleffekt am Schluss. Und das Ende war mir hier ein bisschen zu zahm, und ich hatte eben das Gefühl, die Autorin wüsste nicht so recht wie es enden soll und hat dann kurzerhand einen Cut und einen Fiebertraum draus gemacht.

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    8. @ Andrea: Die Stimmung mochte ich auch. Das war ein richtig schöner Einstieg in einen Schauerroman. Nur leider war es dann schon vorbei.

      @ Aleshanee: Ja, das ist wahr. Irgendwas, einen Kniff oder eben die Stimmung, etwas das die Geschichte richtig interessant werden lässt, das will ich auch haben.

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  3. Abschnitt 2 - Das alte Theaterstück

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    1. Auch hier wird viel dem Alkohol zugesprochen fällt mir auf ...
      Morgan scheint ein sehr zerrütteter Charakter, durch seine Erfahrungen im Krieg, die er nicht überwinden kann und dadurch jetzt auch mit seiner Frau Ärger hat - und das alles auf den Sohn Bobby abfärbt.

      Hier fand ich die Andeutungen zur Änderung des Stücks schon interessant und vor allem, als Morgan dann auf der Bühne war und die Echtheit der Requisiten erstaunt hat bzw. auch die Schminke, weil es so schien als wären die Figuren alle tatsächlich echt, hatte schon einen unheimlichen Charakter. Aber auch nicht so sehr dass ich Gänsehaut bekommen hätte. Irgendwie fehlt mir bei solchen Geschichten immer der schaurige Effekt, dass es mich wirklich gruselt. Denn darauf warte ich immer :)
      Was mit Bobby passiert ist weiß ich grade auch nicht - soll das das Wesen sein am Schluss?
      Das Ende an sich war gut, aber das hatte ich eigentlich schon so vermutet.

      Die "Moral" im Stück selbst hätte vielleicht auch noch besser zur Geltung kommen können. Es verbindet den Bettler ja schon ein bisschen mit der Lage von Morgan, das schreckliche Dinge Menschen in schreckliche Lagen bringen können oder irgendwie so, da hätte mich ein Zusammenhang positiv überrascht, da es ja doch öfter erwähnt wurde und es dadurch dann eben zu diesem "bösen Ende" kam.

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    2. Die Geschichte mochte ich weniger bzw. hat es mir zu lange gedauert, bis endlich mal was geschehen ist. Morgan saß gefühlt die ganze Zeit in der Garderobe und hat mit seinem Sohn diskutiert, dabei ab und an auf die Vergangenheit geblickt.

      Interessant war es, als das Komitee bei ihm eingetrudelt ist und Andeutungen machte. Als auf der Bühne alles so echt wirkte, war klar, in welche Richtung es geht, ohne den Ausgang des Stücks zu kennen.

      Ja, das Ende war gut, der Weg dahin hat mich eher gelangweilt. Es wurde mir zu viel wiederholt: die Wichtigkeit des Stücks, der Sohn, der Vater, etc.

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    3. Ja, es hat etwas gedauert, vor allem weil man viele kleine Details bekam, mit denen es zu wenig weiterging. Aber das geht auch in der Kürze bzw. hätte man noch ein bisschen mit einbauen können. Auch das Gespräch mit dem Sohn - der tauchte ja dann irgendwie gar nicht mehr auf. Außer der Sohn war diese krumme Figur am Ende mit der Axt. War es eine Axt? Ich weiß es schon nimmer *lach*
      Der Anfang etwas kürzer - das Stück etwas länger, das wäre besser gewesen, denke ich.

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    4. Das war auch nicht meine Geschichte.
      Ich frage mich ja bereits bei Kurzgeschichten immer nach wenigen Seiten, was ich vermute, wohin die Geschichte gehen mag. (da habe ich neulich einen Kurzgeschichten Band aus dem "Genre" Mindfuck gelesen und lag übrigens immer falsch^^)

      Ich muss auch zugeben, dass ich bei Kurzgeschichten manchmal denke, dass ich doof bin, weil sich mir manches einfach überhaupt nicht erklären mag. zB was es mit den Kriegserlebnissen zu tun hat. Er war anscheinend ein Flieger. Wissen die anderen, dass er dieser war? Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob sie es herausgefunden haben und das Theaterstück auf einmal zu einer Art Nürnberger Prozess wurde. Man kann ich so kurze Geschichten halt viel reininterpretieren.

      Auch der Sohn, diese seltsamen Rufe im Keller... ein Minotaures wird erwähnt. Ist es das Wesen/der Sohn am Ende, der den Akt mit der Axt/dem Beil beenden soll und endlich in die schauspielerischen Fußstapfen seines Vaters treten soll?

      Mir sind es zu viele offene Fragen und der Weg zur Axt war auch mir zu weit.

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    5. Ich frag mich auch immer, was wohl am Ende passiert und hoffe eigentlich immer auf eine böse oder verblüffende Überraschung :) Die Andeutungen, dass alles "echt" erscheinen soll haben dann auch hingeführt. Das Stück selber, wie es sich entwickelt aus seiner Perspektive hätte schon unheimlich sein können, wenn es etwas mehr beschrieben worden wäre, Ansätze dafür waren für mich schon da dass es gruselig wird. Also für mich, aber das ging einfach zu schnell.

      Das mit den Kriegserlebnissen passte halt in die Zeit und war für mich der Punkt, um den zerschütteten Charakter von ihm zu zeigen bzw. zu erklären.

      Die Rufe im Keller, die hatte ich am Ende schon wieder vergessen :D Aber stimmt, was es damit auf sich hat, weiß ich auch nicht so recht. Außer dass die Kreatur am Ende ja diese Hörner hatte?

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    6. Ich hab jetzt auch grade nochmal nach diesem Minotaurus gegoogelt. Das Labyrinth wurde ja kurz erwähnt, also dass die Gänge dort unten wie ein Labyrinth sind wo man sich verlaufen kann, das war aber auch der einzige Zusammenhang, ansonsten sehe ich da keine Verbindung zur Geschichte. Warum gerade der ausgewählt wurde weiß ich ehrlich gesagt auch nicht...

      Ich denke mittlerweile schon, dass es sein Sohn war am Ende, aber warum kann ich auch nicht sagen. Der Zusammenhang mit seinem Leben und dem Theaterstück, das ich schon irgendwie gesucht habe, hat sich mir nicht so recht erschlossen ^^ Da blieb die Gesellschaftskritik zu vage mit dem Bettler ..., falls die überhaupt für den Autor relevant war.

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  4. Antworten
    1. Hier fand ich den Stil wieder richtig schön (wie in der ersten Geschichte) und er hat die Stimmung und Atmosphäre wirklich toll transportiert. Die Ausgangslage: ein Waisenkind, die schrullige Alte, die Geisterbeschwörungen - Tricks und Illusionen, das war genau meins. (erinnerte auch ein bisschen an den Schattenriss)

      Jedenfalls hab ich die Geschichte dieses Mal wirklich mit Spannung verfolgt, vor allem durch den Auftrag und was hier wohl passieren würde. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass die Kleine in dem Tisch vergessen wird bzw. aus irgendeinem Umstand darin stirbt und zum Geist wird.

      Der Nebel und die "unheimlichen" Details über Nella in dem Haus haben mir auch gut gefallen, aber mir sind dann ein paar Ungereimtheiten aufgefallen, die mich etwas gestört haben:
      Warum wundert sie sich nicht, wer die Truhe aufgemacht hat?
      Wieso läuft sie auf den Gang, wenn sie glaubt, der Nebel beobachtet sie und macht ihr Angst? Vor allem da sie ja weiß, dass sie nicht gesehen werden soll...
      Wie kann sie durch einen kleinen Schlitz von allen die Beine sehen, die rund um den Tisch sitzen?

      Das sind immer so Sachen die mir ins Auge springen. Manchmal überlese ich sowas und manchmal nervt es, weil es nicht unbedingt nötig wäre bzw. einfach anders gelöst werden hätte können. Es bot natürlich eine Überraschung, denn ich hätte nicht gedacht, dass Ada vor der Seance entdeckt wird.

      Das Ende ist mir hier auch wieder zu einfach gekappt worden. Grade wo es zum Höhepunkt kommt, wird alles so kurz und knapp - und schwupps, auf das gute Ende umgeleitet. Dabei war es ansonsten wirklich vielversprechend und hat mir echt gut gefallen. Irgendwie sind mir die Abschlüsse bisher immer zu unausgearbeitet ^^

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    2. Ich musste jetzt richtig lachen. Denn die Frage, wie kann sie die Beine durch den Schlitz sehen, hat mich ebenso beschäftigt.

      Der Anfang war gut. Mir gefällt unser ausgefuchstes zwielichtiges Medium und ihre Konstruktion, die sie angefertigt hat. Schade nur, dass es mit dem Patent nicht klappt, wenn sie nicht auffliegen will. Die Charakterisierung hat mir gefallen, weil es eine interessante, kantige Person war, die sicherlich auch eine Geschichte hat, wie sie so geworden ist. Da fällt mir der arme Sohn des Rauchfangkehrers ein.

      Interessant, dass Geld so lockt. Wenn solche Summen angeboten werden, ist es fraglich, ob eine Sache gut ausgeht. Wie sie dann gleich die Dienstboten vor der Tür gesetzt hat, war auch sehr bezeichnend. Das war schon ein schlechtes Omen, dass sie selbst verursacht hat.

      Das dünne Waisenkind ist mir etwas zu fad dargestellt worden. Sie passt in den Tisch und steht damit in diesem ehrwürdigen Dienst als persönliche Assistentin. Dann baut sich die Stimmung gut auf. Aber ich frage mich halt auch, wie sie aus der Kiste kam bzw. wer sie befreit hat. Und an der Stelle von Madame hätte ich die Kiste nicht unbeobachtet gelassen. Auch wenn ihr das Leben des Kinds nichts wert erscheint, war es doch der Kern ihres Plans.

      Das Ende kommt zackig daher. Zuerst haben wir noch nebulöse Schemen und dann ist es auch schon wieder vorbei.

      So ganz glücklich bin ich damit nicht. Die Stimmung hat mich nur am Anfang eingenommen, mit dem Schlüpfen aus der Kiste, ist sie für mich verpufft. Ich kann aber gar nicht genau benennen, woran es lag.

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    3. Ja, sowas fällt mir halt doch immer wieder auf. Manchmal überlese ich sowas auch, aber manchmal pickst es einfach ^^

      Hm, jetzt wo du es sagst, ist Ada wirklich etwas "fad" gewesen, andererseits passte das auch zu ihrem Charakter in der Geschichte.

      Ich denke mal, nachdem sie angekommen sind wurde das Gepäck auf die Zimmer gebracht und die Gäste in den Salon (?), deshalb war die Kiste unbeobachtet. Geöffnet hat sie der Geist, zumindest hab ich das angenommen. Ich mochte den weiteren Verlauf eigentlich schon, außer dass es einige Details gab, die mir eben unlogisch vorkamen. Manchmal reißt mich das dann ein bisschen raus, so wie hier. Trotzdem hab ich es gerne weiterverfolgt - auch weil ich wissen wollte, was bei der Seance passiert.
      Das war dann eben leider der Knackpunkt, weil mir das dann zu kurz abgehandelt wurde.

      Den Stil, wie es erzählt wurde, mochte ich allerdings echt gerne. Da waren schöne Phrasen und anschauliche Beschreibungen dabei. Z. B. wie sich Ada in das Bett legt (von dem verstorbenen Mädchen) und es sich so anfühlt , als ob sie sich in ein Grab legt. Oder auch die Orange, die dann das Gegenstück zur goldenen Kugel darstellt ... also einiges fand ich hier wirklich toll :)

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    4. Den Stil fand ich auch schön, aber so richtig will es mich nicht packen.

      Mein Verständnis und das Feeling war irgendwie wie verpufft, als sie aus der Kiste auf dem Flur herumlief und auf die Lady stieß.

      Die Buchstaben in der Suppe haben mir gestern. Den Tisch selbst kann ich mir auch nur sehr schwer vorstellen.

      Mit dem Ende kann ich sehr gut leben, aber ist Ada nun ein Geist oder weiterhin Eleonore, weil der Nebel hinter den beiden herziehen.

      P.s. kannte von euch bisher jmd eine /einen der Autoren?

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    5. Den Tisch konnte ich mir eigentlich schon gut vorstellen. Für mich war es ein runder Tisch der unten keine Pfosten hatte sondern in der Mitte eine Säule, wo die kleine reinkriechen musste. Und direkt über ihr war dieses Brett mit den ... jetzt weiß ich nicht mehr wie das heißt, dieses Teil das über die Buchstaben fährt, dass sie mit Magneten hin und her geschoben hat?

      Von den Autoren kenne ich nur Laura Purcell.
      Dem Namen nach war mir auch nur Jess Kidd und Catrioina Ward bekannt.

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    6. @ Andrea: Genauso ging es mir auch. Ada war aus der Kiste und dann ist irgendwas mit der Stimmung passiert. Als ob ein Knopf gedrückt worden wäre.

      Die Autorin war mir bisher unbekannt.

      @ Aleshanee: Ouija-Brett? Ich glaube, so heißt es. Wie man es schreibt, musste ich jetzt googeln. :D

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  5. Antworten
    1. Der titelgebende "Jenkin" wird gleich zu Anfang erwähnt. Ein seltsames Wesen ihrer Einbildung. Seltsam, dass sie ihn nur sieht, wenn sie lügt bzw. unaufrichtig ist, zumindest in ihren Augen. Als sie mit ihrer Schwester spricht taucht er ja auch kurz auf.
      Der Krieg wird hier auch wieder erwähnt durch Alec, der ein tragisches Ende nimmt.

      Als sie den Brief finden und "Sandrine" erwähnt wird war ich schon neugierig, was es mit ihr auf sich hat. Vor allem als sie "die Ereignisse von damals" erwähnt.

      Hm, also Vera würgt sie mitten in der Nacht, weil Maggie ihr nichts von dem Brief erzählt hat? Das fand ich jetzt schon etwas krass O.O Aber es hört sich ja schon so an, als hätte Maggie schon recht oft gelogen und Vera weiß das ganz genau, dass es Maggies Art ist, sich vor etwas zu drücken oder einen leichteren (ihren) Weg zu finden.
      Auch dass sie eine der verkauften Porzellantassen für sich behält zeigt, dass sie es mit Wahrheit nicht so genau nimmt.

      Was war das für eine Szene mit der Toilette am Bahnhof??? Hat die Frau da drin ein Kind bekommen? Das war das erste das mir in den Sinn kam?
      Der Traum mit Sandrine auf der Toilette, verbindet sie hier irgendwas? Und warum sagt Ellis, sie wäre "widernatürlich"? Und dann auch noch die Aussage, sie wäre Gift für ihre Schwester?

      Die Idee, dass sie immer durchscheinender wird - und Jenkin sie ersetzt, weil sie sozusagen so viele Lügen erzählt, das von ihrem wahren Ich nichts mehr da ist, fand ich sehr cool.

      Okay, hier haben wir also wieder die queere Variante. Aber hier fand ich es gut, weil es den Hintergrund der Geschichte erklärt hat und nicht nur für die Quote irgendwie reingequetscht wurde. Grade zu der Zeit damals war es ja schon noch um einiges schwerer.
      Schön dass sie Sandrine in New York wiedergefunden und ein Leben mit ihr hat. Auch wenn sie weiß, dass sie durch ihre Lügen sich selbst verlieren wird. Wie schon gesagt fand ich die Idee mit dem Verblassen echt gut.

      Die Hintergründe zu Alec waren auch überraschend für mich. Das hat alles natürlich erklärt - und ich fand es auch nicht unlogisch, dass Vera nach dem ersten Schock zu ihrer Schwester gehalten hat. Nachdem sie darüber geschlafen hat wird ihr klar gewesen sein, dass Maggie hierüber nicht gelogen hat. Dass sie dann Ellis direkt umbringt war dann natürlich schon ein hartes Stück.

      Vom Stil her war es jetzt nicht so schön geschrieben wie die erste + dritte Geschichte, aber insgesamt fand ich sie interessant erzählt und auch von der Handlung nicht schlecht.

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    2. Wow! Diese Geschichte fand ich wahnsinnig gut. Obwohl ich absolut keine Ahnung habe, was es mit Jenkins auf sich hat.

      Zuerst die Beschreibung von Vera und ihrer Schwester, wie sie sich im Elternhaus von ihrer Kindheit trennen. Sie packen die Sachen, verkaufen alles, schmieden Pläne, sind so verschieden und trotzdem eins. Die Trauer um die Mutter, die Trauer um Alec, die Trauer um die Kindheit - all das spielt mit rein. Und natürlich das Geheimnis um Sandrine.

      Hier haben wir wieder einen "Queerverweis", doch diesmal hat dieser sehr gut gepasst, finde ich. Es war nicht gekünstelt, sondern hat tatsächlich zur Handlung beigetragen.

      Ich empfand es auch als tragisch als das Auffinden der Leiche von Alec beschrieben wurde und war froh, dass es Vera erspart geblieben ist.

      Dann kommt Tante Ellis ins Spiel, die Vera bevorzugt. Immer wieder kommen die Andeutungen wegen Sandrine und es kommt zum Verweis aus dem Haus. Dann der Streit mit Vera und das Geständnis.
      Hat jemand vermutet, dass Alec umgebracht wurde?

      Der letzte Abschnitt war versöhnlich aber auch beängstigend. Der Deal mit Jenkins, dass sie nach und nach verschwinden wird. Und dann war trotzdem der schöne Abschnitt mit Sandrine.

      Jetzt habe ich keine Ahnung, wie unsere Protagonistin heißt. Habe ich das überlesen?

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    3. @ Aleshanee: Jetzt hast du mir wirklich geholfen. Dass sie durch die Lügen sich selbst verlieren wird, so habe ich das gar nicht gesehen. :D Aber dadurch ergibt alles mehr Sinn.

      Die Toilettenszene habe ich auch so verstanden, dass da ein Kind zur Welt kommt. Aber wozu sie diente, ist mir im Nachhinein nicht klar.


      Dass Vera Ellis umgebracht hat, fand ich gut taktiert von der Autorin. Die Schwester hat immer zu Vera gehalten, nun ist es einmal umgekehrt. Auch wenn viel dazu gehört, einen Menschen zu töten, mit dem sie sich vorher auch noch gut verstanden hat.

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    4. Das war für mich eigentlich die Botschaft hinter der Geschichte - ich suche ja immer danach, immer und überall *lach* Jenkin ist für mich dieser böse Schatten, der uns im Genick sitzt, wie bei dem Engelchen und dem Teufelchen auf der Schulter. Jenkin wartet nur darauf, bis wir etwas unerwartetes sagen und verleibt sich damit uns ein. Wird zu uns bzw. werden wir immer weniger, bis wir nur noch aus diesen Lügen und Halbwahrheiten bestehen .
      So hab ich mir das hier zumindest rausgelesen.

      Die Toilettenszene hab ich auch nicht wirklich verstanden. Auch weil sie ja in dem Traum gegen Ende auch nochmal vorkam, als -Maggie - träumt, dass sie mit Sandrine in einer Toilette eingesperrt ist und zerquetscht wird.

      Die Aufklärung über Alec, nein, damit hatte ich nicht gerechnet. Obwohl ich bei dem ersten Hinweis darauf schon irgendwie stutzig wurde, da hat Maggie 2 mal erwähnt dass er Knöpfe gezählt hat, ihre Knöpfe. Das war komisch, aber ich hab dann erstmal nicht weiter drüber nachgedacht.

      Die Verbindung der beiden Schwestern ist schon sehr merkwürdig, aber obwohl sie sehr unterschiedlich sind, halten sie eben doch zusammen. Auf brutale Weise, aber das Band scheint eben doch stark zu sein zwischen ihnen.

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    5. Sie heißt Maggie! Ich habe die ganze Zeit nachgedacht, wie ihr Name gewesen ist. Jeden Namen habe ich mir gemerkt, aber diesen nicht. Manchmal stehe ich schon auf der Leitung. Auch mit dem kleinen Jenkin. XD

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    6. Deshalb schreib ich mir sowas immer während dem Lesen auf, wer weiß wie oft der Name noch genannt wird... und dann vergesse ich ihn :D

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    7. Guten Morgen in die Runde.
      Zu allererst hoffe ich, dass ihr mir macht böse seid, dass ich euch wie Jenkin in dieser Story hinterherschleiche. Bei mir kommt gerade das Leben dazwischen. Ich lese zwar jeden Morgen fast einen Abschnitt, komme dann abends aber nicht zu den verbleibenden 10 Seiten bzw zum kommentieren.

      Es ist aber auch mal schön eure Meinungen zu lesen und hier kann ich dir Geschichte echt nochmal aufwirbeln^^

      Catriona Ward war mir die erste bekannte Autorin, auch wenn ich noch kein Buch von ihr gelesen habe.
      Jenkin war so gezielt gesetzt in der Geschichte, dass ich von vornherein den Gedanken hatte, dass das nicht von ihr erdacht war. Und siehe da.

      https://lovecraft.fandom.com/de/wiki/Brown_Jenkin

      Der nette Herr Lovecraft hat einen Brown Jenkin erschaffen und ich denke, dass kommt ganz gut hin, dass sich die Autorin an diesem Wesen bedient hat.

      Ich mochte die Geschichte im Vergleich zu den anderen mehr, auch wenn ich das Feeling in der ersten noch besser fand. Geschieht hier auf wenigen Seiten sehr viel von vielen Seiten und es findet am Ende nen guten Bogen.

      Bei der Toilettenszene kann ich leider kein Licht ins dunkel bringen.

      Was ich sehr interessant finde ist, dass sich beim Titel "Wintergeister" sehr viele Geschichten mit Krieg und Trauma befassen. Damit hätte ich nun gar nicht gerechnet.

      Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent heute ✨️🫶🏼

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    8. Nein, das ist doch kein Problem Andrea! Lies so wie du dazu kommst :)
      Ich hätte auch gerne noch etwas gebremst, aber wenn ich mal angefangen habe möchte ich ein Buch auch "durch haben" ohne zu viele andere dazwischen zu lesen. Auch wenn das hier bei Kurzgeschichten leichter geht.

      Danke für den Link! Da hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es zu "Jenkin" schon etwas gibt, diese Bezeichnung ist mir völlig neu!

      Ja, Krieg und Trauma gibt es hier wirklich viele - aber das ist halt auch wegen der Zeit in der es spielt. Da wird das einfach oft genommen, auch wenn es nur im Hintergrund spielt. Das ist genau der Grund, warum ich Bücher so selten lese, die im Zeitrahmen 1935 - 1955 spielen...

      Ich wünsche dir auch einen schönen 2. Advent <3

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    9. @ Andrea: Das ist kein Thema. Jeder im eigenen Tempo. Manchmal ist es eben so, dass man zu kaum was kommt oder einen abends die Augen zufallen.

      Das mit Jenkin finde ich jedenfalls interessant. Der wäre bei mir zuvor auch nie aufgeploppt oder ich kann mich einfach nicht daran erinnern.

      Von Catriona Ward habe ich "Das letzte Haus in der Needless Street" gelesen. Du hast ja zuletzt diesen Kurzgeschichtenband der Mindfuck Stories rezensiert. Wards Roman würde ich sogar als Mindfuck-Buch bezeichnen. Das fand ich sehr, sehr gut.

      Die Toilettenszene, das ungelöste Rätsel. :/

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  6. Antworten
    1. Das war für mich eine gute Geschichte, zwar nicht überragend, aber gut. Ich habe mir gleich gedacht, dass ein Zusammenhang zwischen den besonderem Fächer und dem Verschwinden ihres Mannes besteht.

      Gefallen hat mir, wie der Trubel im Geschäft beschrieben wird. Dieses vorweihnachtliche Einkaufen und die Freude auf den Ball war spürbar. Gleichzeitig hat man auch die Geschäftigkeit im Verkauslokal zu spüren bekommen. Und natürlich unsere erschöpfte Protagonistin und wie sie in den Nachtstunden an ihrem besonderem Werk arbeitet.

      Obwohl es eine Kurzgeschichte ist, fand ich die Protagonistin gut gezeichnet und ich hatte den Verdacht, dass manche Wahrnehmung auf den unruhigen Schlaf zurückzuführen ist. Man erfährt, wie sie sich dieses noble Handwerk aneignete, wie sie zu den Angestellten ist, warum sie ihre Angestellten aus Waisenhäusern holt, usw. Das Verschwinden ihres Mannes hat einen tragischen Eindruck gemacht. Da ist er als Tanzlehrer so kurz vor dem wichtigen Ball abhanden gekommen. Zur gleichen Zeit merkt man, dass da etwas nicht stimmt.

      Der Heimweg über den Witwenweg - mich hat's da gefröstelt, weil ich die Winterkälte bis zur mir durchgedrungen ist. Die verstörenden merkwürdigen Geräusche haben doch für Irritation gesorgt und die Entdeckung des Ponys hat es dann doch aufgelockert. An dem Punkt war ich für mich wieder bei dem Thema Erschöpfung.

      Und, ich fand es sogar gruselig. :D Die Szenen im Schlafzimmer, da wurde mir etwas anders. Ich habe diese Geschichte auch gestern am Abend vor dem Einschlafen im Schlafzimmer gelesen und war allein im Haus. Das hat auch ein Schäufelchen dazu beigetragen.

      Ja, diese Geschichte fand ich gut.

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    2. Hier bekommt man direkt eine schöne Kulisse geliefert, was den Zeitrahmen betrifft als auch die Jahreszeit und ich hab mich direkt in diese Atmosphäre versetzt gefühlt.
      Im ersten Moment, mit der Begegnung der anderen Frau, war für mich klar, dass Honoria wohl eine Witwe ist, deren Mann erst vor kurzem verstorben ist, und hab noch überlegt, was der Titel wohl damit zu tun haben mag. Und direkt drauf kommen wir dann auch schon zu dem Witwenweg. Das klang schon etwas unheimlich, wenn man des nachts durch so eine schmale Gasse muss, allein erhellt vom Mondlicht, und direkt daneben diese „Witwengräber“

      Ok, Knochen, die sie mit etwas anderem ersetzen muss. Hühnerhaut, die sie mit andere Haut ersetzen muss, da stellte sich natürlich sofort der Gedanke an Menschenknochen und -haut ein oder?

      Ohhhh, als dieser Lord zu ihr ins Geschäft kommt hört man, dass ihr Ehemann wohl vermisst wird – und nicht „einfach gestorben und begraben ist“. Das legte irgendwie nahe, dass sie hier ihren Ehemann verarbeitet :D Vor allem da er sie anscheinend belogen und betrogen hat!

      Und dann kommt die Gewissheit. Eine wirklich tolle Geschichte fand ich und man sieht, dass man auch in so kurzen Geschichten eine doch unheimliche Atmosphäre schaffen kann, gerade wenn sie auf dem Witwenweg unterwegs ist und die Schritte ihr folgen, wie auch in ihrem Zimmer mit den Schatten und Geräuschen.
      Die Idee mit dem Fächer fand ich sehr cool als Rache, das hat die Geschichte in sich sehr schön abgerundet. Die beste Geschichte für mich bisher.

      @Nicole: ich fand es auch etwas unheimlich - und genau das erwarte ich eigentlich schon von so Grusel-Kurzgeschichten. Manche schaffen das halt wirklich, auf so wenigen Seiten eine unheimliche Stimmung zu erzeugen und mir hat hier insgesamt eigentlich alles echt gut gefallen: Idee, Charaktere, Schreibstil, Atmosphäre

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    3. Hier hattet ihr mir was voraus. Denn ich bin erst beim überreichen des Fächers darauf gekommen, dass die Dame eine Liebelei mir dem werten Herrn Tanzlehrer hatte und dieser daher in ihrem Schmuckstück verarbeitet wurde.

      Mir hat auch der Einblick in dieses Handwerk gefallen. Darüber habe ich glaub ich noch nie etwas gelesen.

      Mir hat sie gut gefallen. War es am Ende der Geist des Mannes oder lediglich Einbildung und ein schwaches Herz, dass sie starb?

      Ihren Namen empfand ich übrigens auch als recht selten vorkommend bzw unbekannt.

      Die Geschichte war gut. Meines Erachtens bisher die beste.

      Habt beide einen schönen Start in die neue Woche.

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    4. Hm, war da nicht vorher noch eine Andeutung zu der Beziehung der beiden? Ich weiß es tatsächlich gar nicht mehr...
      Der Geist oder Einbildung, das ist die Frage :D Für mich gibt es bei Horrorgeschichten definitiv Geister - aber es könnte natürlich auch ihr schlechtes Gewissen sein, dass sie so plagt und sie sich dadurch das ganze einbildet.

      Mir hat die Geschichte auch am besten gefallen :)

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  7. Abschnitt 6 - Das Lied von Glocken und Ketten

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    1. Pünktlich zum Krampustag ist auch die Krampusgeschichte gelesen. XD

      Also ja, diese Geschichte war meiner Meinung nach in Ordnung. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der Familie und wie das Leben der Protagonistin geschildert wurde. Dafür hat Laura Purcell einfach ein Händchen. Sie erschafft Stimmung aus dem Nichts und am liebsten wäre ich länger in dem Haus mit den ungezogenen Kindern geblieben.

      Der Kern des Inhalts, dieser war ok. Ich habe mir etwas schwer mit der Krampusdarstellung getan. :D In unseren Breitengraden ist der ja sozusagen zuhause und der würde die Kinder nicht heimlich holen. Die schnappt er sich ganz offensichtlich, haut ihnen den Hintern aus oder überlässt sie der Hobangoaß (die hat einen Korb für die Kinder am Rücken). Publikum stört ihn nicht, ganz im Gegenteil. Es soll ja eine Warnung für all die unartigen großen und kleinen Zeitgenossen sein. Also, das Bild mit den gefesselten Personen, usw. das hat für mich inhaltlich nicht gepasst.

      Von der Stimmung her fand ich die Geschichte großartig. Mir hat auch die Botschaft darin gefallen, dass man sich hüten soll, andere zu verurteilen, um selbst nicht verurteilt zu werden.


      Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich als Kind vorm Krampus gefürchtet habe. Am 5. Dezember hört man bei Anbruch der Dämmerung überall die Kuhglocken und die Ketten rasseln (es fängt gerade an XD): Zweimal war er bei mir und hat mir ordentlich die Leviten gelesen. Einmal habe ich mich unter der Küchenbank (Sitzbank) versteckt und einmal hinter dem Kleiderschrank in meinem Kinderzimmer. Sobald wir Kinder älter waren, so ab ca. 11 - 12 Jahre, haben wir uns einen Spaß daraus gemacht und sind "Kramperl stampern" gegangen. Da hat man es auf Schläge angelegt und ist dann vorm Krampus davon gelaufen. Eine Freundin und ich sind quer über einen Acker und waren völlig verdreckt. XD

      Da fällt mir ein, am 15. Dezember bin ich beim Perchtenlauf und werde mir meine Schläge holen. (Krampus und Perchte sind nicht unbedingt das gleiche. Der Krampus ist eine Perchte, der den Nikolaus begleitet. Eine Perchte ist aber nicht gleich der Krampus.) Ihr merkt schon, das ist mein Thema. :P Übrigens hängen die Perchtenläufe mit den Raunächten zusammen und treiben die bösen Geister aus. Und bevor ich jetzt auch noch erzähle, was es in meiner Region mit der Hobangoaß auf sich hat, höre ich lieber auf. XD

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    2. Abigail ist eine verarmte Edeldame und als Gouvernante tätig. Damit ist sie den Adelsfamilien nicht ebenbürtig, aber auch nicht den Dienstboten zugehörig und fängt sich dort immer wieder feindselige Blicke ein. Aber dennoch ist sie dankbar für das Dach über dem Kopf und warme Speisen, denn der Winter und Weihnachten stehen vor der Tür. Die Kinder des Haushalts sind allerdings recht widerspenstig und ihr gegenüber spöttisch und verzogen, bis auf die stille Florence, die selbst voller Trauer und Leid ist.
      Die Stimmung von Weihnachten und vor allem von Nikolaus, der die artigen Kinder belohnt, kommt Abigail gerade recht – denn schließlich hat der Schutzheilige auch einen Begleiter, der böse Kinder bestraft…

      Und das erfährt man direkt auch in der nächsten Szene. Das ist immer so traurig, wenn so kleine Geschöpfe schon so leiden müssen und sich nach liebe und Zuneigung sehnen, die ihnen doch zusteht – und sie dann auch noch so behandelt werden: von Eltern und Geschwistern.
      Abigails Entscheidung, vom Krampus zu erzählen, kann ich absolut nachvollziehen. Wenn man sowas sieht und erlebt, möchte man die Kinder wirklich irgendwie bestrafen oder zumindest aufrütteln, damit sie merken, was sie mit ihrem Tun anrichten.
      Aber ich weiß auch genau, wie sie sich danach fühlt, als plötzlich so viel schlimmes passiert. Denn Kinder lernen, sie wissen oft einfach noch nicht, was sie mit ihrem Handeln anrichten – was an so vielen Dingen liegen kann und niemand möchte ihnen wirklich wehtun. Wenn ich jetzt mit diesem Thema weitermache könnte ich ein ganzes Buch schreiben … ^^ Aber ich denke, ihr wisst was ich meine.
      Kinder können leider oft sehr grausam sein, umso wichtiger ist es, ihnen vorzuleben wie wichtig es ist, tolerant zu sein, rücksichtsvoll und andere anzunehmen wie sie sind. Sich aber auch zu wehren oder sich Hilfe zu suchen, wenn es ihnen schlecht geht.

      In dieser Nacht überstürzen sich ja dann die Ereignisse und ein Schreck folgt dem nächsten.
      Auch begreift man immer mehr, dass Abigail wohl gar nicht so bedauernswert ist wie man dachte. Wie es scheint hat sie die eigene Schwester ertrinken lassen, war selber auch gehässig zu anderen früher, hat dem Hausherrn Avancen gemacht…? Denn schließlich hat der Krampus ja sie geholt, hat sie durch die Kinder aus dem Haus gelockt – und sie zusätzlich bestraft, indem er den Kindern so übel mitgespielt hat.

      Eine gute Geschichte, die mir auch wieder sehr gut gefallen hat. Obwohl ich sagen muss, dass mir die vorher sogar noch besser gefiel.

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    3. @Nicole: Ach wie schön du erzählst! Ich find das total interessant! Bei uns gibts den Krampus ja auch, aber nicht so ausgearbeitet wie bei euch :) Bei uns ist er einfach der Begleiter vom Nikolaus, eine düstere Gestalt mit Rute und Sack, wo er eben auch die "bösen" Kinder einpackt.
      Du arme! Als Kind muss das ja schon ganz schön schrecklich gewesen sein!

      Ich hab schon ein bisschen mitbekommen wie das mit den Perchtenläufen ist und ich hab auch immer wieder etwas darüber gelesen: Rauhnächte, Perchten, Winteraustreiben usw. die "Frau Perchta" ist doch auch manchmal gleich gesetzt mit der Frau Holle oder nicht? Kann auch sein ich verwechsle das, weil das in Adaptionen ja so sehr vermischt wird :D

      Wenn dir das alles so taugt, solltest du wirklich mal Krampus von Brom lesen, das Buch ist so genial und der Krampus darin super dargestellt, böse, aber eben auch naturbezogen - und es ist schon eine Art Thriller auch ;)

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    4. Und wie ich mich gefürchtet habe, als der Krampus als Kind bei mir war! XD Aber ich habe ja nicht nur die Rute zu spüren bekommen, sondern auch Geschenke erhalten. Ich musste knien, ein Vater unser beten und dem Krampus versprechen, dass ich ab sofort braver bin (es hatte schon seine Gründe, dass mir der Krampus einen Besuch abstattete). Die Hand musste ich ihm auch geben. Vom Gefühl her war bzw. ist es wie eine Achterbahnfahrt zu beschreiben. Es hebt einen zwar den Magen aus, ist aber total aufregend und macht Spaß. Auch wenn man ein Kind ist.

      Mit der Frau Perchta kenne ich mich leider nicht aus. Die treibt in unserer Region nicht ihr Unwesen. Aber vor der Hoabangoas hat man Respekt. XD Die geht angeblich auf den Julbock zurück.

      All diese Bräuche sind halt von Region zu Region, von Ort zu Ort, unterschiedlich, selbst hier. Ich dachte schon, dass das in Bayern auch zelebriert wird, wurde aber mittlerweile schon eines Besseren belehrt. Also, dass da nicht so große Läufe stattfinden.

      Wir haben nur etwas bzgl. der Perchten zu kämpfen, weil die Tradition manchen sauer aufstößt. Z.B. wurden die Perchtenläufe im Jahr der großen Flüchtlingswelle verboten, weil es einen verstörenden Eindruck auf die Flüchtlinge macht. Da denke ich mir halt schon, das ist halt so Brauch bei uns. Es tut keinen weh, es muss keiner mitmachen, aber es darf jeder dabei sein. Aber auch viele Touristen regen sich auf, wie schlimm es bei uns zugeht.

      Besonders ist halt auch, dass die Masken handgearbeitet und richtig schwer sind. So ein Kostüm ist schon mehrere tausend Euro wert und die Perchtenvereine sollen zumindest einmal im Jahr die Chance haben, um zu zeigen, was sie können.

      Ich mag unser Brauchtum und finde auch Bräuche anderer Länder faszinierend. Wichtig ist, dass es erhalten bleibt und nicht Opfer falscher Toleranz wird.

      "Krampus" von Brom habe ich schon vor Jahren gelesen und ich habe es geliebt. :)

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    5. @ Aleshanee: Das hast du schön beschrieben, dass Kinder grausam sein können, und dass es wichtig ist, ihnen Toleranz und Rücksicht vorzuleben, damit sie es begreifen. Ich glaube, dass Kinder auch grausam sind, weil sie sich oftmals noch nicht in andere versetzen können.

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    6. So, ich habe mir die letzte Geschichte für meinen freien Abend aufgehoben, um diese am Stück lesen zu können.

      Gleich zu Beginn, ich kenne das Buch Krampus nicht. Ich kann auch sagen wieso. Weil wir hier in Nord/Mitteldeutschland überhaupt keine dieser Traditionen vollziehen und ihr wisst ja, wie traurig und schade ich das finde. Irgendwann ist es verloren gegangen. Meine Oma kannte es noch, meine Eltern nicht mehr. Dazu zählen ich zB auch die Rauhnächte. Frau Perchta wird hier wirklich als Frau Holle bezeichnet, auch wenn ich die beiden überhaupt nicht zusammen bringen kann.
      Jegliche Läufe gibt es bei uns nicht und hier war als Kind oder Jugendliche nie die Tede bon Krampus. Habe das wirklich zum 1. Mal auf dem Buch gelesen und dachte mir, was ist das für eine komische Gestalt.

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    7. Ich war sehr gespannt auf sie Geschichte von Purcell. Mir hat die davor, aber auch einen Ticken besser gefallen.

      Habe mir eben mal die 4 Autoren und ihre Bücher angeschaut. Interessant.

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    8. @Andrea: Meinst du jetzt das Buch "Krampus" oder die Gestalt des Krampus an sich? Weil ein Buch über ihn gibt es meines Wissens nicht ... ich hab nur das von Brom erwähnt, weil das sehr genial ist aus meiner Sicht und ich mir wirklich gut vorstellen könnte, dass es euch beiden gefällt!
      Als Kind wurden wir wohl etwas geschont, denn obwohl ich den Krampus an sich kenne, war er nur eine ferne Gestalt, vor der ich keine Angst entwickelt hab ;) Ich wusste nur, dass der eine Rute hat, mit der er böse Kinder haut und in seinen Sack steckt :D Vor dem Nikolaus (der mich schimpfen könnte) hatte ich mehr Angst xD

      So genau hab ich mich mit Frau Holle oder der Perchten beschäftigt, aber ich lese immer wieder in Büchern, wie hier eine Verbindung geschaffen wird, was sich auch immer sehr überzeugend liest. Aber wie das zusammenhängt, auch mit den Rauhnächten und der Wilden Jagd weiß ich nicht genau...

      Wie hat dir die letzte Geschichte denn gefallen?
      Oder hab ich es falsch verstanden, und heute ist dein freier Abend an dem du sie liest?

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    9. Sie hatte Potenzial und wäre eine Grundidee für mehr gewesen. Wenn ich den Kurzgeschichtenpunkt betrachte, hat mir der Witwenweg am besten gefallen.

      Was mir hier irgendwie nicht gefallen hat, war die Schilderung von der älteren Schwester im Bwtt nach der Begegnung mit Krampus. Erst dachte ich, dass sie brennt. Empfand die Beschreibungen irgendwie schwammig. Gut war, dass hinter der Geschichte eine Message steckt. Wie der Junge es sagte "er war die ganze Zeit auf der Suche nach dir".

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  8. Da wünsche ich euch viel Spass, ich hab gerade vor Kurzem das Hörbuch gehört. Hat mir gut gefallen. Vorallem die letzten Beiden.

    Liebe Grüsse

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  9. Liebe Aleshanee,

    ich musste mich jetzt schweren Herzen dagegen entscheiden, da doch einige weihnachtliche Bücher hier eingezogen sind sowie noch zwei andere und ich keine Kapazitäten für ein weiteres Buch habe.

    Ich wünsche euch aber ganz viel Freude und vielleicht lese ich etwas in der Art im nächsten Jahr! Das Cover ist wirklich sehr hübsch und reizt mich daher sehr.

    Liebe Grüße,
    Sandra

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