Diese Serie läuft auf netflix und fällt zwar nicht unter den klischeehaften Horror oder dem typischen Halloween Flair - aber ich muss gestehen, dass die Handlung es definitiv in sich hat und für einiges an Gänsehaut sorgt!
Meine Tochter hat sie mir als Tipp weitergereicht und der Anfang war spannend, so dass ich recht schnell hängen geblieben bin: und dann auch nicht mehr aufhören konnte, weiter zu schauen!
Es beginnt damit, dass Alex und Laura nach Tall Pines kommen, eine idyllische Kleinstadt, in der Laura ihre Kindheit verbrachte und jetzt, selbst schwanger, hier in der Natur gerne mit ihrer kleinen Familie leben möchte.
Zeitgleich erleben wir Leila and Abbie, zwei typische Teenager, die gerade etwas über die Stränge schlagen, Unterrichtsstunden schwänzen und Cannabis rauchen und gegen die Erwachsenenwelt rebellieren.
Eine von ihnen wird des nachts aus ihrem Bett geholt und in eine Akademie für problematische Jugendliche verfrachtet. Auf Anordnung der Eltern, die keinen anderen Ausweg gesehen haben, um ihre "rebellische" Tochter wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Diese Akademie liegt direkt in der Nähe von Tall Pines und man spürt schnell, dass die Einwohner und diese Schule irgendetwas verbindet.
Fand ich es anfangs irgendwie noch witzig und auch spannend, wurde es im Verlauf immer abstruser und mysteriöser, vor allem auch befremdend und unwirklich. Umso mehr da das ganze der Wahrheit gar nicht so fern ist, wie ich dann zwischenzeitlich herausgefunden hatte.
Die Idee für diese Serie stammt von Mae Martin (nicht binär). Soweit bekannt sogar aus Mae´s persönlicher Erfahrung mit der "Troubled-Teen" Industrie in Amerika. Ich kenne zwar von früher einige Serien, in denen Teenagern eine Reise vorgegaukelt wird und sie dann zu dritt in ein Camp oder zu einer Familie kommen, die ihnen das "richtiges Benehmen" beibringen soll, aber was es hier in den USA zu geben scheint ist echt krass! Da werden tatsächlich Kinder/Jugendliche in der Nacht aus ihren Betten geholt und manchmal nicht mal gesagt, was mit ihnen passiert! Anstatt Verhaltensprobleme zu heilen gibt es immer wieder Berichte über Misshandlungen, Entmündigungen und sogar Todesfälle.Zitat aus Wikipedia: Die Serie „Wayward“ zeigt, wie Jugendliche entführt, isoliert und systematisch gebrochen werden. Besonders erschreckend: Die „Hot Seat“-Therapiesitzungen, in denen Schüler öffentlich gedemütigt werden, basieren auf realen Praktiken.
Während das junge Paar sich in dem Ort einlebt, erlebt man durch Alex Arbeit bei der Polizei erste Probleme und seltsame Vorkommnisse, die Alex recht schnell zu hinterfragen beginnt.
Die Einblicke in die Akademie und ihre Praktiken erinnern recht schnell an eine Sekte, an Wahn, Kontroll- und Machtmissbrauch und wirklich üble Misshandlungen der Jugendlichen mitsamt Gehirnwäsche. Die Methoden dabei sind höchst unmenschlich und grausam. Ich hatte dabei immer wieder vor Augen, dass es diese "Schulen" tatsächlich gibt und tatsächlich Eltern, die ihre Kinder dorthin schicken für teures Geld...
Die Spannung bleibt durchweg aufrecht erhalten und es gibt immer wieder Überraschungen je mehr aufgedeckt und erklärt wird. Es zeigt auch, dass Menschen, die solche Traumata durchmachen und Manipulationen und Indoktrinationen ausgesetzt sind, es sehr schwer haben sich davon wieder zu lösen - und oftmals in die gleichen Muster verfallen. Sie haben ein Leben lang damit zu kämpfen.
Ich denke, man merkt, dass hier einige Triggerthemen impliziert sind, deshalb erwähne ich sie hier jetzt nicht nochmal. Die Serie ist absolut sehenswert, spannend, gruselig auf sehr makabere Art und zeigt eine bittere Problematik auf, gegen die schnellstens etwas unternommen werden sollte.
Habt ihr die Serie schon gesehen? Wie habt ihr sie empfunden?





Guten Morgen Aleshanee :)
AntwortenLöschenKennen tue ich die Serie bisher noch nicht - aber nach deinen Schilderungen würde ich sie wohl auch nicht. Definitiv zu gruselig und zu makaber. Auch wenn ich ganz bei dir bin, dass dagegen dringend was unternommen werden muss!
Tatsächlich hat mich deine Beschreibung aber an ein Buch erinnert, was thematisch in eine ähnliche Richtung geht: "Kein Paradies für Connor Major" von Adam Sass. Wobei es da um queere Jugendliche geht, denn die Querness/Andersheit auf einer einsamen Insel ausgetrieben werden soll.
Keine einfache Geschichte, sehr beklemmend aber eindrucksvoll dargestellt - auch hier hat der Autor im Nachwort darauf hingewiesen, dass das eigentlich keine Fiktion ist und sowas wirklich gibt. Einfach nur gruselig!
Lieben Gruß
Andrea