Dienstag, 18. Februar 2025

The Snow Girl von Sophie Anderson

    

The Snow Girl von Sophie Anderson


empfohlen ab 8-12 Jahren
Eine Wintergeschichte über Mut und Freundschaft
mit Illustrationen von Melissa Castrillon

Verlag Usborne Publishing
Seitenzahl 282
1. Auflage Oktober 2023






Meine Meinung
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Die 12jährige Tasha erlebt auf der Farm ihres Großvaters ihren ersten Schnee und ist absolut begeistert! Seit einem Vorfall vor einem Jahr ist Tasha ängstlich geworden und nicht mehr so aktiv, deshalb geht sie auch nicht auf die Einladungen von Klara und Mika ein, die in der Nachbarschaft wohnen und eigentlich gerne etwas mit ihr unternehmen würden. 
In der Abgeschiedenheit der Farm wird Tasha bewusst, wie einsam sie sich fühlt und wie sehr sie sich seit dem letzten Jahr zurückgezogen hat - aber obwohl sie sich sicher fühlt und es ihr gut geht, merkt sie wohl, dass ihr der Kontakt zu anderen schon fehlt.
Ihre Eltern und vor allem auch ihr Großvater gehen sehr liebevoll damit um und versuchen, sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken.

Als sie zusammen mit ihrem Großvater das "Schneemädchen" vor der Farm baut, beginnt Tasha, sich in Gedanken mit ihr zu unterhalten und fühlt eine Verbundenheit mit dieser imaginären Freundin, bei der sie die Unsicherheit abstreifen und offen ihre Gefühle zulassen kann. Und dass sie das Vertrauen wiederfinden kann, um die Welt zu entdecken, die vor ihr liegt. Ein Wunsch lässt schließlich ihren Traum wahr werden, doch obwohl sie sich daraufhin einerseits stärker fühlt, scheut sie sich noch immer davor, auf andere zuzugehen.

"Maybe all children are snow children," Mama said from the sofa. "Moulded by others, but with wild hearts that long to be free."
Zitat Seite 45


Eine wunderschöne, winterliche und behagliche Atmosphäre begleitet uns hier durch die Geschichte. Unterstrichen auch durch die schönen Zeichnungen, die alle in blauen Farbtönen gehalten sind und damit die eisige Atmosphäre widerspiegeln.
Auf der Farm des Großvaters sind Ziegen und Hühner zuhause und in den einsamen Wäldern kann man einige seltene Wildtiere entdecken und nachts Eulen und Eichhörnchen bewundern. Hier gibt es einige beschauliche und berührende Momente, die mit der einfachen und bezaubernden Schönheit der Natur zu tun haben - wie auch mit dem Zwischenmenschlichen, das hier auf unaufdringliche Weise viel Raum einnimmt.
Trotz dem englischen Original konnte ich die Stimmung spüren, die einem die Seele wärmt und wie Familie und Freunde einem Mut geben können und wie auch die Verbundenheit mit der Natur ein tiefes Gefühl der Ruhe einkehren lässt.
Langsam finde ich wirklich gut in die Sprache und es macht ungemein Spaß, wenn ich merke, dass ich dem Stil schon einiges abgewinnen kann und nicht nur der Handlung folge, dass ich Feinheiten herauslesen kann und spüre, was zwischen den Zeilen passiert. 

Tasha jedenfalls muss viel Mut beweisen und kann durch Unterstützung von außen - aber auch durch sich selbst - über sich hinauswachsen. Auch lässt sie sich durch kleine Enttäuschungen nicht gleich entmutigen, sondern nimmt die Situationen als das was sie sind und kann ihr auch so etwas abgewinnen. Vor allem wird ihr aber klar, dass sie selbst etwas ändern muss, um ihre Situation zu verbessern.

She wasn´t sure exactly where to go from here, but she now knew that, to move forward - to refill her life with friendship and adventure and joy - she needed to figure out how to face her fears and step out into the world once more.
Zitat Seite 125

Insgesamt geht es ein bisschen langsam voran, auch wenn ich die Atmosphäre genossen habe und Tashas Wege und Gedanken gerne gefolgt bin. Dann zieht aber die Spannung immer mehr an und findet zu einem guten und hoffnungsfrohen Abschluss

Die wichtige und wunderschöne Botschaft ist, zu erkennen, wann man loslassen sollte - und wann es besser ist, jemandem die Hand zu reichen: um Hilfe zu bitten oder einfach einen Kontakt, also andere Menschen wahrzunehmen und anzunehmen. Und dass man Narben davontragen kann, äußerlich und innerlich, die Zeit zum heilen brauchen, aber sie heilen werden. Und wenn man es nur zulässt und erkennt, dass es Menschen gibt, die für einen da sind, die helfen und beistehen, findet man in sich selbst die Stärke, um Hoffnung und Freude in sein Leben zu lassen.
Das fand ich wirklich sehr schön <3

Im Nachwort spricht die Autorin das russische Märchen "Snegurochka" (The Snow Maiden) an, das sie zu dieser Geschichte inspiriert hat. Davon scheint es verschiedene Versionen zu geben - eine davon wird Tasha hier von ihrem Großvater erzählt. Es erinnert auch stark an "Das Schneemädchen" von Eowyn Ivey, die sich hier sicher auch inspirieren ließ.


Meine Bewertung
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