Montag, 28. November 2022

[Fantasy Abenteuer] Das Mädchen und der flüsternde Wald von Sophie Anderson

Ein poetisches Märchen von Menschen, Bären und der Suche nach der eigenen Geschichte.


Seit sie denken kann, fühlt sich Janka zum Schneewald hingezogen. Manchmal glaubt sie, die Tiere zu verstehen, was unmöglich ist. Zwar wurde sie einst als Kind vor einer Bärenhöhle im Wald gefunden, doch Janka ist ein Mensch, oder etwa nicht? Als sie eines Morgens mit Bärenbeinen aufwacht, versteht sie die Welt nicht mehr. Es gibt nur einen Ort, an dem sie Antworten finden kann: im Schneewald. 
Nach so vielen Erzählungen über diesen mystischen Ort, Märchen über Baba Yagas, Zar und Zarin Bär und den Zauberbaum, ist es für sie an der Zeit, ihre eigene Geschichte kennenzulernen.






Das Mädchen und der flüsternde Wald von Sophie Anderson


Im Original The Girl who speaks Bear -- übersetzt von Carina Schnell -- illustriert von Kathrin Honesta
Genre Fantasy Abenteuer / Märchen mit slawischen Elementen -- empfohlen ab 10 Jahren
Verlag Dressler --- Seitenzahl 320 -- 1. Auflage Januar 2021



Meine Meinung
☼ ☼ ☼ ☼ ☼ ☼ ☼ ☼

Das Cover und der Titel dieses märchenhaften Kinderbuches hat mich direkt neugierig gemacht und wir reisen hier auch in einen magischen Winterwald, der mit slawischen Elementen eine ganz besondere Atmosphäre erhält. 

Janka ist 12, als plötzlich eine Veränderung mit ihr passiert, die sie an sich zweifeln lässt. Sie ist ein Findelkind und fühlte sich daher nie so wirklich ihrem Dorf zugehörig - obwohl sie ihre Ziehmutter Mamotschka sehr liebt und auch in Sascha einen wertvollen Freund hat. Ihre Unsicherheit ob ihrer Herkunft und wo sie hingehört lässt sie eine Entscheidung fällen die sie in gefährliche Abenteuer bringt.

Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Janka und können deshalb sehr gut ihre Gedanken- und Gefühlswelt nachvollziehen. Da sie nichts über ihre Eltern weiß ist sie unsicher und glaubt, mehr herausfinden zu müssen und zu erkennen, wer sie wirklich ist. Diese Betonung darauf, die sich wiederholt, hat mich anfangs ein bisschen genervt muss ich zugeben. Viele Kinder leben in Heimen, sind Waisen oder kennen ihre Eltern nicht - oder erleben durch sie kein gutes Vorbild. Das Interesse daran ist natürlich klar, aber es war so fixiert darauf, dass ich mir nicht sicher war, wo es hinführen wird; oder wie das Kinder erleben, die in dieser Lage stecken.
Aber im Verlauf der Geschichte wandelt es sich und ich fand es richtig schön, zu welchen Erkenntnissen Janka kommt. 
Es geht um die Familie, das zuhause, das man hat und die Menschen die einen lieben und annehmen, so dass viele Antworten auf die Fragen, hinter denen man her ist, eigentlich schon da sind. 

Besonders schön hier auch die Freundschaften, die Gemeinschaften die sich bilden aus den unterschiedlichsten Figuren, die jeder für sich mit all ihren Stärken und Schwächen ihren Platz haben. Auch den Mut, die Wahrheit zu sagen, sich darauf zu verlassen, dass Freunde zu einem halten und dass man Hilfe annehmen soll und man nicht alles alleine durchstehen muss: denn dazu sind Freunde schließlich da. 
Ebenso anzunehmen wie man ist, selbst wenn man Eigenschaften an sich entdeckt, die sich falsch anfühlen, was nur durch den Einfluss von außen stattfindet: man ist gut so wie man ist. 
Sich seinen Ängsten zu stellen ist natürlich nicht leicht, aber in der Gemeinschaft schafft man mehr, als man zunächst für möglich hält. 

Ganz toll waren auch die kleinen Märchen zwischendurch, die erzählt werden. Sie offenbaren nach und nach die Hintergründe zu Jankas Vergangenheit, was man zunächst gar nicht erkennt, am Ende dann aber ein bedeutsames Bild ergeben und die Geschichte abrunden. 

Vorne im Buch gibts auch eine tolle Karte vom Schneewald, auf der man Jankas Wege genau verfolgen kann - und hinten im Buch befindet sich das Glossar, in der einige Wörter erklärt werden wie Babuschka, Samowar, Kwas etc.



Meine Bewertung
☼ ☼ ☼ ☼ ☼ ☼ ☼ ☼




Ebenfalls rezensiert von





Auch in einer weiteren Geschichte spielt das Haus der Baba Jaga eine Rolle:
Marinka: Die Reise nach dazwischen
Im Original: The House with Chicken Legs

  
            

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Aleshanee,

    was für schön gestaltete Cover....so märchenhaft/magisch kommen sie rüber...da kann man einfach nicht vorbei gehen.....oder?

    LG...schöne Woche..Karin..

    AntwortenLöschen
  2. Hi Aleshanee,

    ja, ich mag Märchenadaptionen und diese klingt vielversprechend. Muss ich mir merken. Ja, Dein Gewinnspiel habe ich auch gesehen, aber ich habe hier so viele Bücher liegen, das ich den nicht vorhandenen SuB nicht weiter hegen und pflegen mag ;) Aber dieses Mal hast Du es den Teilnehmern aber einfach gemacht :D

    Viele Grüße
    Frank

    AntwortenLöschen
  3. Huhu! Das klingt nach einer schönen Geschichte, auch wenn es nicht so ganz mein Beuteschema ist. Auf jeden Fall passt es sicher gut in diese Zeit. :-)

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Alex,
    mich hat das Cover auch gleich neugierig gemacht und auch wenn es etwas schade ist, dass das Buch zunächst sehr auf dem einen Thema rumreitet, klingt es, als würde es sich dann ja doch noch sehr schön entwickeln. :)
    Ich werde es mir auf jeden Fall mal auf die Merkliste schreiben, vielleicht wäre das auch was für mich. Klingt aber auch wie ein Buch, auf das man dann von der Stimmung und so Lust haben muss. :)
    Danke für die Einblicke.

    Liebe Grüße
    Dana

    AntwortenLöschen

Ich würde mich über dein Feedback zu meinem Beitrag freuen! Ich beantworte die Kommentare immer direkt hier oder schreibe dir gerne auf deinem Blog zurück :)

Die zitierten Cover und Bilder sind Eigentum des jeweiligen Verlags bzw. Schriftstellers bzw. sonstigen Rechteinhabers und dienen nur zur Veranschaulichung. Bildquellen sind die jeweiligen Verlage, goodreads.com und pixabay.com