Dienstag, 19. April 2016

Rezension: Wiedersehen im Café am Rande der Welt von John Strelecky

Wiedersehen im Café am Rande der Welt
von John Strelecky

Eine inspirierende Reise zum eigenen Selbst

Verlag: dtv
Seitenzahl: 288
Taschenbuch: 14,90 €
ebook: 9,99 €

1. Auflage: Mai 2015








Verlagsinfo

Einst war der Erzähler John ein gestresster Manager, heute führt er ein ausgeglichenes und glückliches Leben. Während einer Radtour auf Hawaii erinnert sich John an den Tag vor zehn Jahren, der sein Leben radikal verändert hat. Damals war er zufällig auf das Café am Rande der Welt gestoßen. Und obwohl er sich nun an einem völlig anderen Ort befindet, Tausende Kilometer entfernt, sieht er es plötzlich wieder. In dem Café begegnet er der attraktiven Jessica, die unglücklich mit ihrem Leben ist. Eingebunden in ein stressiges Arbeitsleben tut sie das, was andere von ihr erwarten, hat dabei aber ihre eigenen Ziele und Wünsche aus den Augen verloren. John wird zu ihrem Mentor und hilft ihr, sich auf den Sinn ihres Lebens zu besinnen.

Mit Lebensweisheiten und Parabeln hilft uns John Strelecky, den Sinn des Lebens zu erkennen

In den Gesprächen von Jessica und John finden wir Antworten auf die Frage, wie man dem täglichen Hamsterrad entkommt und den Sinn des eigenen Lebens wiederfindet.
Wie können wir unsere Lebenswünsche realisieren?

Berührend und humorvoll vermittelt John Strelecky wichtige Botschaften für alle, die einen anderen Weg in ihrem Leben einschlagen wollen. ›Wiedersehen im Café am Rande der Welt‹ ermutigt dazu, sich noch einmal ganz neu zu orientieren. 


Meine Meinung


In der Verlagsinfo steckt schon viel davon drin, was einen hier erwartet. Es ist der Nachfolgeband zu "Das Café am Rande der Welt" und zeigt, wie es John 10 Jahre später geht und was er in der Zwischenzeit aus seiner Erfahrung im Café gelernt hat. 

Ich lese solche Bücher ja sehr gerne, aber sehr selten. Da ist der Zeitpunkt wichtig, denke ich, wann man dazu greift - und meistens macht man es genau dann, wenn man es braucht. So ging es mir auch, denn ich mache mir zwar schon lange immer wieder Gedanken darüber, ob ich meine Lebenszeit wirklich so nutze, wie ich es gerne hätte, aber diese Gedanken werden eben oft vom Alltag einfach beiseite gedrängt. Sie mir jetzt wieder bewusst zu machen, war ein guter Anstoß, einiges in meinem Leben zu überdenken.

Während im ersten Band nur aus Johns Sichtweise erzählt wurde, werden hier öfters mal die Perspektiven gewechselt. Ein neuer Gast taucht im Café auf, Jessica, und auch sie hat einige Probleme im Gepäck, die sie sehr unglücklich machen.

"Tränen sind wertvolle Zeichen. Sie deuten darauf hin, dass uns etwas wichtig ist." S. 49

Der Schreibstil ist hier wieder recht einfach und manchmal auch etwas plump, aber hier geht es ja auch um die Aussagen, die Hintergründe, die uns berühren und nachdenken lassen sollen. Vieles wird angeschnitten und sehr deutlich erklärt - was man damit anfängt, bleibt jedem selber überlassen.

Es geht um die Intuition, unser Bauchgefühl, auf das wir oft verlernt haben, zu hören. An die Gewohnheit, die sich ausbreitet und keinen Platz mehr lässt für die Wünsche, die uns wirklich wichtig sind. Und warum Menschen, die anderen gerne helfen - selbst aber keine Hilfe annehmen wollen, egoistisch sind. Paradox? Ja, im ersten Moment schon, aber lasst euch überraschen ;)

Big 5 for life, so heißt ein anderes Buch des Autors, aber das Thema wird auch hier kurz angeschnitten. Wenn man auf der Suche ist nach dem Sinn, dem Ziel, wohin man möchte, fühlt man sich vielleicht etwas überfordert im ersten Moment. Dafür gibt es die Big 5, fünf Dinge, die man gerne tun möchte, bevor man stirbt. Dinge, die einem selbst wichtig sind, und nichts mit Anerkennung anderer oder den Forderungen Dritter zu tun haben! Andere können schließlich nicht wissen, was uns glücklich macht, das müssen wir für uns selber entscheiden...

Einen tollen Vergleich fand ich auch, dass unser Leben wie ein Navi funktioniert: Egal, wie oft wir falsch abbiegen, die Route kann jedes mal neu berechnet werden.

Ganz besonders wichtig finde ich auch, dass man seine Aufmerksamkeit, und damit Energie, nicht mehr so vielen negativen Dingen zuwenden sollte. Menschen, Nachrichten, Beurteilungen, die uns nicht guttun! So viele Aufreger, die uns Nerven kosten und uns runterziehen, an denen wir aber eh nichts ändern können. Außer natürlich, man möchte selbst aktiv werden, dann ist es eine positive Energie, die uns antreiben kann ;) 

Ansonsten schürt man nur seine Wut, ausgelöst von inneren Ängsten, die meist mit der Sache an sich gar nichts zu tun haben. Wenn ihr mal in so einer Situation seid, in der ihr gerne jemanden anschreien möchtet und vor Wut platzt, tretet innerlich einen Schritt zurück und überlegt, warum ihr wirklich so aufgebracht seid und ob tatsächlich euer Gegenüber daran Schuld hat, oder ob es eine Angst in euch selbst ist, mit der ihr in dem Moment nicht zurechtkommt!

Man darf seine Ausstrahlung nicht unterschätzen: Wenn man gute Laune hat, gibt man diese an alle Menschen weiter, denen man begegnet - ich denke, dieses Phänomen kennen wir alle. Andersrum ist ja leider oft ebenso.

Manches wirkt etwas blauäugig, zu einfach, zu leicht, eine rosarote Brille, mit der einfach alles möglich ist. Aber wenn man es nicht versucht, wird man seinen Träumen auch keinen Schritt näher kommen.

Fazit

Einfach geschrieben aber mit vielen wertvollen Parabeln, die einen zu sich selbst finden lassen und die durch einen einfachen Perspektivenwechsel zeigen, dass das Leben uns glücklich machen kann, einfach weil wir die Richtung einschlagen, die das Herz uns sagt.

Bewertung
  




© Aleshanee



Zum Autor: John Strelecky lebt in Orlando, Florida. Regelmäßig veranstaltet er - in Deutschland organisiert von ›John Strelecky and Friends‹ - Seminare und Workshops, er hält Vorträge und berät führende Unternehmen.
Quelle: dtv Verlag

Meine Rezension zum Vorgänger "Das Café am Rande der Welt"




2 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,
    nun habe ich beide Rezensionen gelesen und überlege, ob ich mich einfach mal am ersten Teil versuchen soll.
    Ich mag solche Bücher. Zuletzt war es "Dienstags bei Morrie", das mich tagelang beschäftigt hat.
    Meist sind die Dinge viel einfacher, als wir sie uns vorstellen. Und dennoch neigen wir dazu, den schweren Weg zu gehen.
    Danke für den Buchtipp.
    Liebste Grüße,
    Hibi

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    1. Gerne! Mir hat es echt gut getan, ich sollte solche Bücher öfters lesen. Es bringt einen wieder alles in Erinnerung, was eigentlich wichtig ist im Leben ;)

      Das was du genannt hast, werde ich mir auch mal näher anschauen

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