Dienstag, 16. September 2025

The Enchanted Greenhouse von Sarah Beth Durst

Cozy-Fantasy-Roman mit der vollen Portion Gemütlichkeit - Weiße Magie und heiße Schokolade

Zugegeben, ihr Zauber war verboten – aber hatte man die Bibliothekarin Terlu deshalb direkt in eine Statue verwandeln müssen? Sicher nicht. Als sie nach sechs Jahren wieder aufgeweckt wird, befindet sie sich fernab der Hauptstadt des Reiches auf einer einsamen, verschneiten Insel. Um sie herum stehen zahllose Gewächshäuser, die von einem einzelnen Gärtner – Yarrow – gepflegt werden. Doch etwas stimmt nicht: ein Teil der Pflanzen ist bereits gestorben, die Magie, die di e Gewächshäuser beschützt, verliert an Kraft. Um die Insel zu retten (und das Herz des Gärtners zu gewinnen), wird sich Terlu einiges einfallen lassen und so manchen Zauber wirken müssen. Auch auf die Gefahr hin, dass man sie erneut für ihre Anmaßung bestraft.




The Enchanted Greenhouse von Sarah Beth Durst

Ein Schimmer der Hoffnung 

Übersetzt von Aimée de Bruyn Ouboter
Cozy-Fantasy-Roman - Fortsetzung zu Spellshop

Verlag Fischer TOR - Seitenzahl 493 - 1. Auflage September 2025




Meine Meinung
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Im Vorgängerband "Spellshop" haben wir schon das witzige und liebenswerte Spinnenkraut Caz kennengelernt. Durch einen magischen Zauber lebendig geworden, sprechend und denkend, ein treuer Freund und Begleiter für Kiela.
Doch in diesem Band geht es um Terlu, die Bibliothekarin, die mit dem verbotenen Zauber das Spinnenkraut zum Leben erweckt und dadurch verurteilt wurde, als hölzerne Statue anderen ein Mahnmal zu sein.

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Terlu hat damals in der Einsamkeit der Bibliothek von Alyssium im Mondsichel Inselreich gearbeitet und die Isolation nicht gut vertragen. Caz sollte ihr in den einsamen Stunden ein Freund werden - doch Magie ist nur der Elite der Zauberer gestattet. Ihre Bestrafung fällt dementsprechend schrecklich aus und ihre Befreiung ungewöhnlich unerwartet.
In einer fremden Umgebung auf einer einsamen Insel entdeckt sie ein ein großes Sammelsurium an Gewächshäusern und den Gärtner Yarrow, der die Pflanzen darin hegt. 

Anfangs zieht es sich etwas, weil das Ankommen, das Entdecken der Insel und ihre Frage, was sie nun machen soll, viel Zeit einnimmt. Terlu fühlt sich sehr unsicher in allem und ungeschickt. Sie glaubt nicht wirklich an sich selbst und fühlt sich nutzlos - hofft jetzt aber auf eine zweite Chance, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Auch ohne Hilfe. 

Yarrow bleibt erstmal undurchsichtig und wortkarg. Das einsame Leben als Gärtner hat ihn unnahbar gemacht und nur langsam taut er auf, während seine fürsorgliche Seite auch ohne Worte Taten findet. Sein Wissen um Pflanzen hat er vielen Verwandten gelernt, die aber alle die Insel verlassen haben - und seither geht er völlig darin auf, seiner Aufgabe nachzukommen, die vielen Gewächshäuser mit den unterschiedlichsten Pflanzen am Leben zu erhalten. Was nicht immer gelingt.

Wie gesagt dauert es etwas, bis die Geschichte in Fahrt kommt, aber dann kommt Spannung und Abwechslung auf. Die Autorin schreibt wieder mit sehr viel Gefühl und Liebe zum Detail und bietet eine Menge origineller Ideen. 
Dass die Pflanzen bzw. die Natur hier ein zentrales Thema einnimmt, gefällt mir sehr! So vieles wird zerstört und ist vom Aussterben bedroht und dabei ist das Zusammenspiel unserer Umwelt für uns überlebenswichtig!  

Aber auch Einsamkeit, Hilfsbereitschaft, der Glaube an sich selbst sind hier grundlegende Motive für die Entwicklungen der Charaktere und auch, um sich selbst zu reflektieren. Terlu wirkt in dieser Hinsicht zwar manchmal etwas sehr naiv und zweiflerisch, und ja, sie schmachtet Yarrow auch im geheimen etwas an, aber es bleibt in einer - für mich - ertragbaren Dosis, auch wenn es mir manchmal etwas zu kitschig war und Terlu zu sehr an sich selbst gezweifelt hat.
Was aber wirklich sehr berührend war sind die kleinen Gespräche, oft nur 1-2 Sätze, die sehr viel bedeuten und ausdrücken und durch die man sieht, wie viel man mit wenigen Worte - oder auch schon Gesten - bewirken kann. 

"Dass ich verletzt bin, wenn es gar keinen richtigen Grund dafür gibt."
"Wenn du verletzt bist, bist du verletzt, ganz egal, wie andere darüber denken. Schmerz wird nicht weniger, bloß weil irgendwer nicht damit einverstanden ist."
Zitat Seite 302

Die vielen Themen und Botschaften sind wirklich berührend und sehr liebevoll umgesetzt. Im Nachwort schreibt die Autorin, dass Hoffnung ihr Leitmotiv war und das ist ihr auch gut gelungen. Nicht alles im Leben läuft nach Plan und oft führen Entwicklungen zu einem dunklen Punkt, einer scheinbar ausweglosen Situation, aus der man nicht mehr herausfindet: bis plötzlich ein Licht auftaucht, das einen herausführt. 
Man ist nicht alleine, wenn man es zulässt, wenn man auch mal auf andere zugeht oder alte Zerwürfnisse hinterfragt - vor allem, wie es dazu kam und welche Rolle man dabei gespielt hat. Gerade das Mitgefühl ist dabei wichtig, denn oft stecken keine bösen Absichten dahinter sondern Verletztheit oder auch der Glaube, das richtige zu tun. 
Offenheit ist hier das Zauberwort, denn auch wenn es vielleicht nicht immer gelingt, klärt es doch die Situation und Missverständnisse können aus dem Weg geräumt werden.

Es war wieder eine wunderschöne Geschichte, die anfangs nur etwas mehr Tempo gebraucht hätte und für mich manchmal ein wenig zu dick aufgetragen war an Gefühlen - aber insgesamt wie auch im ersten Band ein wohliges Gefühl hervorgerufen hat. Dass man einfach nur freundlich sein kann und damit großes bewirkt!



Meine Bewertung
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Aus dem Mondsichel Inselreich

1 - Spellshop
2 - The Enchanted Greenhouse
3 - Sea of Charms


Kiela hat es nicht so mit den Menschen – was als Bibliothekarin auch kein Riesenproblem ist. Doch als in der Hauptstadt des Reiches eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek den Flammen zum Opfer fällt, flieht sie auf eine entlegene Insel und beginnt noch einmal ganz von vorn. Sie bezieht ein kleines, gemütliches Cottage, kocht fantastische Marmelade und lernt ihre Nachbarn kennen. Mit dem durchaus attraktiven Seepferd-Züchter von nebenan bahnt sich sogar so etwas wie eine ... Geschichte an.

Doch auch auf der Insel werden Kiela und ihre sprechende Zimmerpflanze Caz mit Problemen konfrontiert. Zum Glück befinden sich in den Bücherkisten, die sie vor dem Feuer retten konnte, einige nützliche Zaubersprüche, mit denen sie die Dinge ins Lot bringen könnte. Wenn es nur nicht strengstens verboten wäre, sie anzuwenden.





Band 3 soll im Juli 2026 erscheinen (englisch):

Marin had always belonged on the great blue sea. When the man she thought was the love of her life schemed to ruin her parents’ business, she did what her heart knew best: she fled to the sea.

Now working as a supply runner on her own boat, Marin sails from island to island, delivering a varied array of goods: letters, flour, stories, and even the occasional enchanted statue. It’s a lonely life, but it’s hers. Besides, she’s got the company of Perri the sea serpent and Ree the sailor shrub. They’re the best crew she could ask for.

On one of her routine trips to the capital of the Crescent Islands Empire, Alyssium, Marin finds the city on fire and a revolution underway—so she offers transportation to Dax, a composer friend who refuses to leave behind his instruments. What starts as a rescue evolves into a deal: Marin will keep Dax on as a (temporary) member of her crew if he becomes her pretend boyfriend at the End-of-Harvest Festival back home.

Against her better judgment, Marin finds herself intrigued by his stubbornness, his passion for stories, his charming smile—and realizes that perhaps she isn’t saving him. Maybe it’s the other way around.



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