Im Schatten des Fürsten
von Jim ButcherGenre: High Fantasy
Band 2 der Codex Alera Reihe
Verlag: blanvalet
Seitenzahl: 640
ebook: 8,99 €
Taschenbuch: 9,99 €
ISBN: 978-3-641-03843-4
1. Auflage: März 2010
„Wenn der Anfang aller Weisheit in der Erkenntnis liegt, dass man nichts weiß, so besteht der Anfang allen Begreifens in der Einsicht, dass jedes Ding, das existiert, eine simple Wahrheit verkörpert: Große Dinge entstehen aus kleinen.“ Erster Satz aus „Im Schatten des Fürsten“
Zum Inhalt
Zwei Jahre sind vergangen seit der Schlacht im Calderon
Tal und die Helden dieser Geschichte sind getrennte Wege gegangen, die das Schicksal allerdings wieder auf die gleiche Spur
führen wird.
Der Marat Doroga und seine Tochter Kitai entdecken Spuren
eines bösartigen Wesens, das auf der Fährte von Tavi in Richtung Alera
unterwegs ist. Die Marat kennen dieses Wesen, es hätte beinahe ihre ganze Rasse
ausgelöscht, denn es zerstört alles, was sich ihm in den Weg stellt. Dieses
Wesen, Vord genannt, ist so gefährlich, dass die Zukunft ganz Alera auf dem Spiel
steht.
Auch Amara und Bernard müssen sich zu einem Kampf rüsten,
denn die Vord treten immer zu dritt in Erscheinung – und eines davon ist dabei, ganz
in ihrer Nähe ein Nest zu bauen.
Tavi hat sich mittlerweile gut in der Akademie von Alera
eingelebt. Er ist größer und reifer geworden und hat sich sehr gut
weiterentwickelt. Er steht noch immer in der Gunst des Ersten Fürsten Gaius
Sextus, aber seine mangelnde Fähigkeit zur Elementarmagie ruft einige missgünstige
Mitschüler auf den Plan, die ihn beleidigen und schikanieren und sich auf seine
Kosten amüsieren. Aber Tavi hat auch gute Freunde gefunden, die ihm treu zur
Seite stehen.
Doch das wird Tavis geringstes Problem, denn die Intrigen der Fürsten
werden fleißig weitergesponnen, um den Gaius Sextus vom Thron zu stürzen.
Natürlich ist Fidelias wieder mit von der Partie und was die Fürstin von
Aquitania und der Botschafter Varg von den Canim aushecken, wird
weitreichendere Folgen haben, als sie alle ahnen.
Meine Meinung
Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und hatte gleich einen guten Überblick über die Charaktere und wie sie sich seit der Schlacht im Calderon Tal weiterentwickelt haben. Trotz der vielen Figuren schafft es der Autor, dass man einen gutes Verständnis behält und immer tiefer in die Intrigen und Machtspielchen der Fürsten hineingezogen wird. Auch die neue Bedrohung durch die Vord ist ein maßgeblicher Aspekt, der zu einer gewaltigen Schlacht an zwei Fronten führen wird.
Geschickt werden die Ereignisse miteinander verwoben und
der spezielle, flüssige Schreibstil hat mich geradezu durch die Seiten fliegen lassen. Zwischendrin wurde das Tempo ein paarmal etwas gebremst und erklärend
auf die Einzelheiten eingegangen, was den Lesefluss aber nicht gestört hat. Um
die vielen Verwicklungen zu verstehen muss man auf jeden Fall sorgfältig lesen,
da man sonst eventuell die Zusammenhänge nicht erkennt. Ohne den ersten Band zu
kennen, ist man hiermit wahrscheinlich überfordert.
Einige Hintergründe blieben allerdings noch im Dunkeln,
doch ich gehe davon aus, dass sie sich in den Folgebänden klären werden.
Ein Highlight hier waren auf jeden Fall die Charaktere,
die jeder für sich gut ausgearbeitet sind. Jeder von ihnen, egal auf welcher
Seite er steht, hatte ein glaubwürdiges Ziel, das er verfolgt und nachvollziehbar im Interesse seiner Überzeugung gehandelt hat – es gab auch einige
Überraschungen und unerwartete Hilfe.
Vor allem Tavi ist mittlerweile reifer geworden. Die Ausbildung an der
Akademie hat ihm gut getan und auch wenn es ihm immer noch verwehrt ist, Magie
zu wirken, hat er gelernt, mit seinen anderen Kräften hervorzustechen. Aber
auch Amara und Bernard, Isanna und Kitai entwickelten sich weiter und haben
maßgeblichen Einfluss auf den Fortschritt der Handlung.
Das Volk der Marat ist mir besonders ans Herz gewachsen
und ich hoffe, dass sie auch weiterhin eine Rolle spielen werden. Ihre Überzeugungen
und ihr Glaube sind sehr bezeichnend und gerade Kitai in ihrer neuen Rolle wird
interessant werden. Vor allem von Doroga erfährt man einiges, das die Überzeugungen der Marat verdeutlicht.
Auch im zweiten Band ist das Thema konsequent umgesetzt,
das seine Aussage im ersten Satz des Buches erläutert – jede noch so kleine
Handlung hat weitreichende Folgen, die jede Figur für sich selbst entscheiden
muss, ohne die Folgen für die Zukunft überschauen zu können.
Fazit
Ein würdiger Nachfolger zu Band 1, der nicht ganz mit dem Highlight mithalten konnte, aber mich trotz allem mit seinen individuellen Charakteren, der originellen Welt und ihren Elementaren und den vielen Verwicklungen völlig in den Bann ziehen konnte. Für alle High Fantasy Fans, die nicht vor einer komplexen Handlung und ausdauerndem Schlachtgetümmel zurückschrecken.
Schöne Rezi, wie immer, ich mags so sehr, dass du dir die Mühe machst diese tollen Zitate aufzuschreiben :). Ich bin ja mal gespannt, ich habs immer noch nicht geschafft Teil 1 zu lesen, obwohl er hier liegt... Hoffentlich komme ich bald dazu...
AntwortenLöschenLG Insi Eule