Montag, 27. November 2023

Halloween von Ray Bradbury


In seinem Halloween-Klassiker entführt Ray Bradbury den Leser auf eine Reise, die wieder den Ursprung jenes Tages bewußt macht. Acht Jungen machen sich auf: über den Planeten und durch die Jahrhunderte ­ von den Grabkammern des alten Ägyptens über den Hexenkult im Mittelalter zum Kostümfest in der Gegenwart.

Halloween von Ray Bradbury

Im Original The Halloween Tree
übersetzt von Dirk van Gunsteren
Verlag Diogenes -- Seitenzahl 176
1. Auflage im Jahr 1972





Ich hab das Buch im Zuge der Spooky Season Challenge zusammen mit Nico, Nicole und Andrea in einer Leserunde gelesen - den Austausch dazu findet ihr bei Nicos Bücherstube (mit Spoilern)


Meine Meinung
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Die kurze Einleitung hat schon perfekt auf diese ungewöhnliche Geschichte eingestimmt. Es ist Halloween, die Nacht der Geister und Dämonen, die Nacht der Toten, in der sich 8 Jungs in ihren Kostümen aufmachen und um die Häuser ziehen wollen. 
Doch einer von ihnen fehlt: Pipkin

Tom Skelitt, ist einer von ihnen und der Name ist Programm für seine Verkleidung als Skelett und auch die anderen Freunde haben sich dem Anlass passend zurechtgemacht: als Mumie, Sensenmann, eine Hexe, ein Höhlenmensch, ein Wasserspeier oder ähnlichem gruseligen Kostüm. Ihr Ziel ist das unheimliches Spukhaus am Rande der kleinen Stadt, hinter dem sie dann auch den riesigen Halloweenbaum finden. Hier ist natürlich der englische Titel "The Halloween Tree" passender und etwas schade, dass dieser nicht im deutschen übernommen wurde.
Auch wenn der Baum nur kurz vorkommt spielt er eine tragende Rolle und wirkt auch in diesem Moment in seiner anschaulichen Weise wie ein Monument dieser schicksalhaften Nacht!

Der Schreibstil ist hier wirklich besonders und hat mir sehr gut gefallen! Fast schon poetisch beschreibt Ray Bradbury mit vielen Aphorismen und bildhaften Beschreibungen die dunkle, düstere Halloweenzeit, in der die Jungs einfach ihren Spaß haben wollen und auf Süßigkeitenfang gehen. Hier wird die Stimmung immer perfekt eingefangen und obwohl es nicht gruselig ist, spürt man den unheimlichen mystischen Charakter dieser besonderen Nacht. 
Jeder Moment wird mit passenden Worten eingefangen und alles, was den Jungs passiert, auf effektvolle Weise erzählt, so dass man jedes Ereignis direkt vor Augen hat.

Denn anstatt weiter an Haustüren zu klingeln, machen die Jungs eine Reise in die Vergangenheit. Seit Menschengedenken beschäftigen wir uns mit dem Tod, der Geburt bzw. Wiedergeburt. Angefangen mit der Nacht, in der die Sonne stirbt und am Morgen wiedergeboren wird, bis hin zum zu den Jahreszeiten und natürlich unserer eigenen Sterblichkeit. Die Botschaft von Halloween, die diese Ängste aufgreift und auf unterschiedlichste Weisen verarbeitet, je nach Kultur und Glauben, wird zwar jedes Mal nur kurz gestreift, aber durch die gekonnte Skizzierung des Autors sehr eindrücklich gezeigt. 
Wir erleben einen Streifzug durch alte Mythen und Bräuche, die den Zauber dieser besonderen Nacht aufleben lassen!

Kleine Botschaften werden auch mit eingestreut und vor allem die Auflösung am Ende, was es mit Pipkin auf sich hat, fand ich sehr gelungen und hat mein Herz gerührt!

Eine großartige Geschichte über Halloween und die Hintergründe, ein Blick in die verschiedenen Kulturen die alle unterschiedlich sind, in ihren Gründen aber doch alle etwas gemeinsam haben. Der einzige, winzige Kritikpunkt ist die Kürze. Ich hätte insgesamt einfach gerne mehr davon gelesen :)


Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert von


Von Ray Bradbury kann ich ebenfalls sehr empfehlen:

Das Böse kommt auf leisen Sohlen


Schausteller kommen mit einem Zirkus und Jahrmarktsbuden nach Greentown, Illinois, und schlagen ihre Zelte auf. Jim und Will sind dreizehn und können es kaum erwarten. Doch irgendetwas stimmt nicht. Einer der Direktoren, Mister Dark, trägt am ganzen Körper Tätowierungen, die ein Eigenleben entwickeln. Und alle Menschen, die auf das Karussell steigen, zahlen dafür einen zu hohen Preis. Die beiden Freunde kommen Dark auf die Schliche und müssen nun selber um ihr Leben fürchten. Das Böse ist ihnen auf der Spur.

5 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    eine sehr schöne Rezension, die bei mir gleich wieder unsere gemeinsame Lesezeit wachruft. Bei dem Buch wurde mir ganz warm, wie es normalerweise wohl eher Weihnachtsgeschichten zugeschrieben wird.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Dankeschön! Ja, das war ein ganz tolles Büchlein. Nächstes Jahr will ich dann unbedingt Fahrenheit von ihm lesen!
      Mit "Das Böse kommt auf leisen Sohlen" wünsch ich euch viel Spaß!

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    2. Danke schön. :) Bin wirklich gespannt, wie uns das Böse gefällt. "Fahrenheit 451" habe ich in der Schule und später noch einmal gelesen. Das hat mir aber weniger gefallen. Ich Bradburys Schreibstil irgendwie spröde.

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  2. Liebe Aleshanee

    Das Buch habe ich bei Nicole schon gesehen und ich habe es mir dann direkt vorgemerkt. Vielleicht darf es ja im nächsten Herbst hier einziehen. Deine Rezension gefällt mir auf jeden Fall auch sehr gut und sie macht neugierig.

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Das ist ein leider recht kurzes, aber wirklich schönes Buch über ein Abenteuer, dass den Bezug zu Halloween wieder etwas näher bringt. Ich kann es definitiv sehr empfehlen :)

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