Das Blaubeerhaus von Antonia Michaelis
illustriert von Claudia Carls
empfohlen ab 10 Jahren
Kinderbuch-Abenteuer mit vielen Geheimnissen
Verlag Oetinger
Seitenzahl 352
1. Auflage September 2015
Das verwunschene Haus und seine Geheimnisse! Kein Strom! Kein fließendes
Wasser! Wilde Natur pur! Leo und Imke, Cousin und Cousine, beide zehn Jahre
alt, verbringen die Ferien im Haus ihrer verstorbenen Tante. Doch kaum sind
ein paar Tage vergangen, da stecken die beiden schon in einem großen
Abenteuer. Ein Schatten schleicht durchs Haus, und merkwürdige Dinge
geschehen. Spukt es etwa? Als Leo und Imke auf ein Geheimnis aus vergangener
Zeit stoßen, merken sie, dass Ferien in der Wildnis das Beste sind, was ihnen
passieren konnte!
Meine Meinung
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Nach den vielen Jugendbüchern, die ich von der Autorin schon gelesen habe, wollte ich auch gerne jetzt mal ein Kinderbuch ausprobieren. Das wunderschöne Cover mit dem geheimnisvollen Blaubeerhaus mitten im Wals hat mich total angezogen und es ist auch voller Abenteuer und mysteriösen Geheimnissen!
Gleich beim Aufschlagen des Buches kann man die Protagonisten in Porträts bewundern mit einer kurzen Beschreibung. Hierdurch hat man gleich einen guten Eindruck von den beiden unterschiedlichen Familien, die sich auf den Weg zum Blaubeerhaus machen. Sie sind verwandt, kennen sich aber nicht gut, weil sie in unterschiedlichen Städten wohnen und müssen sich jetzt hier in den nächsten 3 Wochen zusammenraufen. Denn das Blaubeerhaus haben sie geerbt und sie wollen sehen, wie es um das Haus mitten in der Wildnis steht.
Mit dabei ist der 10jährige Leo und die gleichaltrige Imke. Sie mögen sich nicht besonders, schon der erste Eindruck hat sie voneinander abgeschreckt und es beginnt ein heimlicher Wettstreit, wer als erstes etwas besonderes entdeckt.
Sie durchstöbern natürlich das alte Haus und den Wald ringsherum und entdecken so manches rätselhafte. Hier kommt wieder diese wunderbare Note der Autorin ins Spiel, die in ihren Geschichten eigentlich immer etwas mysteriöses mitklingen lässt. Vor allem die beiden kleinen Schwestern von Imke erzählen von Elfen und einem Einhorn; aber auch andere Ereignisse lassen Leo und Imke erahnen, das etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Huschende Schatten, leise Musik im Wald und das Gefühl, beobachtet zu werden, lassen immer wieder Spannung aufkommen.
Die Geschichte hat auch eine sehr ernste Komponente. Schon das zweite Kinderbuch in kurzer Zeit, dass sich mit dem 2. Weltkrieg beschäftigt, was ich hier gar nicht erwartet hatte. Dadurch gibt es einige traurige Momente, aber auch schöne Überraschungen. Gerade dieses Thema für Kinder zugänglich zu machen ist schwierig, aber ich denke, dass Antonia Michaelis geschafft hat, die Balance zu halten zwischen den Schatten der Vergangenheit und dem Licht der Zukunft.
Es ist eine Geschichte über Familie, Freundschaft - Vorurteile, Angst, aber auch die Magie der Fantasie, dem Entdecken der Schönheit der Natur.
Durch das Cover hab ich schon ein bisschen etwas anderes erwartet. Etwas "leichteres" und unbeschwertes, wie man sich einen Sommer voller Abenteuer in so einem verwunschenen Häuschen vorstellt. Dessen sollte man sich bewusst sein, dass hier die ernsten Themen immer mehr Raum einnehmen, auch wenn das Ende Hoffnung verspricht.
Der Schreibstil war wieder wunderschön - es ist super flüssig zu lesen, dennoch verspielt, denn die Autorin schafft es immer, den Zauber des Moments einzufangen und mit viel Fantasie lebendig zu erzählen. Die Kinder stehen hier im Vordergrund: ihr Spaß am Entdecken, ein Sommer ohne Computer, Handy oder Fernseher und die Lust, die Natur zu erleben - und wie man sich trotz Unterschiede sehr gut zusammenraufen kann.
Übrigens durchziehen die ganze Handlung immer wieder die wunderschönen schwarz-weiß Bilder von Claudia Carls, die die Ereignisse optisch hervorheben und man dadurch auch noch einen anschaulichen Einblick erhält, der die Atmosphäre jeweils perfekt unterstreicht!
Meine Bewertung
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Wer ebenso wie ich ein Fan der Autorin ist und ihren Schreibstil mag, dem kann ich diese Bücher von ihr ebenfalls empfehlen
Liebe Aleshanee, Das Blaubeerhaus steht schon so lange auf meiner Wunschliste, und nachdem ich nun deine Rezension gelesen habe, ist es gleich mal wieder ganz nach vorne gerückt, nicht dass es in Vergessenheit gerät. Danke für deine Einschätzung, die mir das Buch wieder in den Blickpunkt gerückt hat.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susanne
Das freut mich sehr, ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es was für dich ist! :)
LöschenHallo liebe Aleshanee,
AntwortenLöschenbei dem Cover hätte ich definitiv auch eher eine leichte Geschichte erwartet. Dass dem nicht so war, finde ich gar nicht verkehrt.
In der heutigen Zeit, in der Kinder oft vor dem Smartphone oder/und Computer sitzen, finde ich gerade die Idee, dass dieser Sommer eben ohne die technischen Geräte stattfinden soll, richtig klasse.
Ich habe als Kind oft draußen gespielt. Mit meinem Vater habe ich Wanderstöcke geschnitzt, mit einer Freundin habe ich auf der Wiese gespielt und im Wald Buden gebaut. Es ist nicht immer einfach sich aufzuraffen, das verstehe ich. Aber man wird dann auch mit einzigartigen Momenten und schönen Erlebnissen belohnt. Schön, dass dieses Buch hier ansetzt.
Eine sehr schöne Empfehlung von dir.
Liebe Grüße
Tanja
Ich kenne das aus meiner Kindheit nicht anders, aber ich bin ja auch ein Stück älter ;) Im Fernsehen gab es einmal die Woche eine Kinderserie und am Sonntag die Sendung mit der Maus :D
LöschenIch war sehr sehr viel draußen oder hab eben drinnen gespielt mit den Sachen die ich hatte - und das hat meiner Fantasie sehr gut getan. Heutzutage fällt den Kindern ja nicht mal mehr was ein, was sie spielen könnten!
Wenn ich dann Kinderwägen sehe mit 1jährigen die ein Handy in der Hand haben - ich finde das wirklich übel! Deshalb ist die Idee hier in dem Buch aus so toll und auch super umgesetzt!
Mit meinen eigenen Kindern war ich übrigens auch immer sehr viel draußen unterwegs. Natürlich gabs auch gemeinsames Filme gucken (meist Disney) oder auch Serien (die ich schon aus meiner Kindheit kenne: Die Biene Maja und Heidi zum Beispiel), aber ich wollte dass meine Kinder viel mit der Natur verbindet und sie "richtig" draußen spielen mit Dreck, Matsch und allem was dazugehört.
Huhu Aleshanee,
AntwortenLöschenich hätte bei dem Cover jetzt auch eher etwas leichteres erwartet. Eine Freundin von mir sagt aber auch, oft sind es die leichten Cover, die die emotionalsten Geschichten haben. Bei deinen Worten zum Buch musste ich etwas an sie denken.
Insgesamt klingt das aber nach einer richtig tollen und mystischen Geschichte mit viel Tiefgang. Was du darüber schreibst, hat mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht. Vielen Dank für die schöne Vorstellung. <3
Ganz liebe Grüße
Leni
Hm, da ich sehr wenig "emotionale" Geschichten lese, also solche deren Handlung darauf aufbaut, kann ich das nicht wirklich sagen... aber ich kanns mir gut vorstellen.
LöschenFreut mich, wenn ich dich neugierig machen konnte!