Montag, 18. Januar 2016

Rezension: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra von Robin Sloan

Unterwegs in

Genre: Roman

im Original: Mr. Penumbra´s 24-Hour Bookstore

Verlag: Blessing
Seitenzahl: 352
Hardcover: 19,99 €
Taschenbuch: 9,99 €
ebook: 8,99 €

1. Auflage: März 2014






Klappentext

Als Clay Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay übernimmt die Nachtschicht, und bald ist ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, drei Stockwerke hohe Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte beinhalten, sondern nur ellenlange Reihen aus Buchstaben. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Mit der Unterstützung seiner Freundin Kat und seines ältesten Kumpels Neel, sowie der Weisheit von Mr. Penumbra, macht sich Clay daran, dieses Geheimnis zu lüften. Ein Geheimnis, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht.

Meine Meinung


Dieses Buch war ja mal viel im Gespräch, zumindest ist es mir "damals" durch die Präsenz auf einigen Plattformen aufgefallen. Das Cover hatte mich zwar überhaupt nicht angezogen, aber da die Meinungen zur Handlung sehr auseinandergingen, wollte ich das auf jeden Fall ausprobieren.

Es geht um eine Buchhandlung – und Bücher. Natürlich ;)
Und um Mr. Penumbra, den Hüter der Bücher und um Clay, der bei ihm einen Job gesucht und gefunden hat. Doch „normale“ Bücher sind hier recht wenig im Angebot und so gibt es auch wenig Kundschaft – bis auf wenige ältere Damen und Herren, die immer wieder kommen und nach Büchern verlangen, die in den hinteren Regalen stehen. Bücher, die Clay übergeben, aber niemals hineinschauen darf.

Clay erzählt das ganze aus der Ich-Perspektive. Er müsste so Anfang 20 sein und hat seinen ganz eigenen Stil, die Erlebnisse in Worte zu fassen. Anfangs erfährt man erstmal ein bisschen was aus seinem Leben, was später auch noch relevant wird und es hat auch nicht gestört, dass die mysteriösen Umstände in der Buchhandlung nur langsam in den Mittelpunkt gerückt werden.
Auf mich wirkte Clay menschlich und sympathisch, hat mich aber von der ganzen Art her eher an einen Jugendroman erinnert. Die anderen Figuren sind alle gut skizziert und haben ihre speziellen Eigenheiten, blieben mir aber im Endeffekt zu oberflächlich.

Was ich mir erwartet habe weiß ich nicht so genau, auf jeden Fall nicht das, was sich hier entwickelt hat. Es ist ein Mix aus alter, eingefleischter Tradition und den neuen Medien und wie diese beiden entgegen gesetzten Tendenzen zusammenspielen können. Vor allem Google stand hier im Mittelpunkt und wie sich dessen "Allwissenheit" gegenüber der Realität durchzusetzen vermag. Es war sehr flüssig zu lesen, trotzdem hat mir etwas gefehlt, denn es war insgesamt sehr locker leicht, was mir nicht ganz zum Thema gepasst hat.

Auch wenn die Geheimnisse des Ladens lange im Dunkeln bleiben war meine Neugier geweckt.
Der Aussage am Ende fehlt es leider ein bisschen an Präsenz. Ich weiß zwar, was gemeint ist und es würde sich auch lohnen, darüber nachzudenken, aber dafür blieb es mir insgesamt einfach zu flach. Die Grundlage einer Satire (wie es in einigen Pressemitteilungen heißt) hab ich hier nicht entdecken können oder ich habs einfach nicht verstanden ^^

Fazit

Eine unterhaltsame Geschichte über den Wert von Büchern, dem unendlichen Wissensschatz und wie das Internet bzw. Google sich an den reellen Möglichkeiten reibt.

Bewertung


© Aleshanee


Über den Autor: Robin Sloan wurde 1979 in der Nähe von Detroit geboren und hat an der Michigan State University Wirtschaftswissenschaften studiert. Er hat für Twitter und verschiedene andere Onlineplattformen gearbeitet und schreibt gerade an einem neuen Roman. Er lebt in San Francisco.
Quelle: Blessing Verlag



8 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    mir erging bei diesem Buch ähnlich, was den Überraschungsgehalt angeht, wenn man sich dann der tatsächlichen Lektüre widmet. Zwar habe ich den Kontrast zwischen alteingessener Lektüre und den Neuen Medien genossen, aber auch mir hat in der Geschichte irgendwie etwas gefehlt.

    Mich hat jedoch ein anderer Punkt, den du nicht erwähnt hast sehr gestört: Nämlich die Rolle seiner Freundin und wie klischeehaft perfekt sie präsentiert wurde als wundervoller Traum aller Nerds. Ich kann mich schon gar nicht mehr wirklich an ihren Werdegang in der Geschichte erinnern, aber ich weiß noch sehr genau, dass ich mit ihrer Rolle gar nichts anfangen konnte. Wie ist es dir mit ihr gegangen (Sorry, ich kann mich nicht mehr an ihren Namen erinnern)?

    Liebe Grüße
    Misty

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    1. Ja, da hast du schon recht. Ich hab das einfach so hingenommen, weil ja irgendwie alles an der Geschichte sehr weit hergeholt war - auch was seinen Freund Neel betrifft. Insgesamt alles zu "einfach" und flach. Die Freundin hieß übrigens Kat :)

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  2. Tja,mir ging es recht ähnlich mit dem Buch. Stellenweise fand ich es so flach und langweilig, dass ich es beinahe nicht weitergelesen hätte. Schade drum, denn das Thema würde ja was hergeben.

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    1. Ganz so schlimm hab ich es nicht empfunden, aber wie du sagst, bei dem Thema hätte man einiges mehr rausholen können. Deshalb hatte ich immer das Gefühl, es ist eher ein Jugendbuch

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  3. hey :)
    ich hab das Buch in einer Leserunde auf LB gewonnen und gelesen und im Grunde sind wir uns bei dem Buch absolut einig. Ich fand die Mischung aus Google und Bücher einfach nicht wirklich packend und es war auch überhaupt nicht das, was ich erwartet habe. Ich hätte liber was in Richtung Stadt der träumenden Bücher oder so gelesen.

    Dass es eine Satire sein soll, lese ich zum ersten Mal, aber das finde ich auch ziemlich weit hergeholt.

    Liebe Grüße
    Lena

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    1. Ja, ich hab das in diesen "Pressezitaten" gelesen, die es ja immer zu den Büchern gibt, und da war ich schon etwas verwundert.
      Klar, reininterpretieren kann man vieles, und natürlich wird über google viel breit getreten, aber unter Satire stell ich mir dann doch was anderes vor - auch wenn ich hier nichts so wirklich ernst nehmen konnte ^^

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  4. Gute Rezi. Nun kann ich mir unter dem Buch mal so richtig was vorstellen. :)
    Das Buch steht noch auf meinem Wunschzettel, aber ich lese in letzter Zeit soviel negatives über das Buch.
    Vlt finde ich es ja für einen Euro bei Ebay, sonst glaub ich lasse ich es.

    Liebe Grüße Lisa

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    1. Dankeschön!
      Ja, war irgendwie schade - ich hatte mir da doch etwas mehr erwartet ...

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