Mittwoch, 28. Juni 2017

Rezension: Das Angstexperiment von J. A. Konrath

Das Angstexperiment

von J. A. Konrath

Im Original: Haunted House
übersetzt von Kerstin Fricke
Genre: Horror

Verlag: Amazon Crossing
Seitenzahl: 320
Taschenbuch: 9,99 €
Ebook: 4,99 €

1. Auflage: Juni 2017




Klappentext
Eine Million Dollar: So viel bekommt jeder von ihnen, wenn er eine einzige Nacht in dem Butler-Haus überlebt, diesem Ort des Schreckens. Unvorstellbar sadistische Morde wurden hier begangen, seitdem soll etwas Böses in dem alten Gemäuer spuken. Für die acht Testpersonen kein Problem, glauben sie: Sie haben gelernt, sich zu verteidigen.
Das Experiment beginnt – und das Grauen erwacht. Etwas greift sie an, nimmt sie gefangen, weckt in ihnen Angst jenseits aller Vorstellungskraft. Aber sind es wirklich Geister, die ihren Tod wollen? Oder ist es etwas Reales? Sie haben nur zwei Möglichkeiten, um der Panik und dem Schmerz zu entkommen: möglichst schnell zu sterben. Oder zu kämpfen …


Meine Meinung
 
Das Cover hat mich hier sofort angesprungen und ich hab mich auf eine gruselige Gänsehautgeschichte gefreut, auf einen Horrorschocker, bei dem sich die Nackenhaare aufstellen - und ich wurde leider mal wieder enttäuscht. 

"Das Haus strömt das Böse förmlich aus, 
so wie ein Sumpfin kalten Nächten Dämpfe absondert." Pos 1838

Ja, das klingt schon gut, aber leider kommt man im Haus erst nach der Hälfte des Buches an. Der Anfang zieht sich ewig hin, denn alle Beteiligten werden erstmal in einer großen Aktion eingeladen. Jede Figur wird vorgestellt, jeder von ihnen hat übermäßige Ängste und Albträume und jeder von ihnen wird auf andere Art zu dem Haus gelockt. Großer Magnet dafür ist natürlich die in Aussicht gestellte 1 Million Dollar als Gewinn, wenn man eine Nacht in dem sagenumwobenen Butler Haus überlebt. 

Das ganze hätte man wirklich abkürzen können, denn in einem Horror Buch erwarte ich nicht so einen langen Vorspann. Es gibt auch eine "Vorstellung" zur Hintergrundgeschichte des Hauses, in dem schon viel schreckliches passiert ist: das hätte wahrscheinlich Spannung erzeugen sollen. Da es aber als eine Art Info-Seite aus dem Internet präsentiert wurde, hatte man zwar eine Überblick über das Grauen, was dort vorgefallen ist, aber wirklich Stimmung hat es bei mir nicht erzeugt. Die Geschichte des Hauses reicht weit zurück und die Vorkommnisse sind wirklich grauenhaft - da hatte der Autor schon einige originelle Ideen, aber es kam einfach keine Atmosphäre auf.

Wie leider in der ganzen Geschichte. Denn nachdem die Figuren alle endlich im Haus angekommen waren wurde zwar versucht, mit kleinen Details den langatmigen Einstieg wettzumachen, aber dann passierte eins nach dem anderen so rasend schnell, dass gar keine Stimmung mehr aufkommen konnte! Die Ideen dazu waren, wie gesagt, gar nicht mal so schlecht, aber es wurde dann einfach alles in das letzte Drittel gepresst. Die Perspektivwechsel haben mehr oder weniger für Spannung gesorgt, da natürlich immer in einem effektvollen Moment gewechselt wurde, aber dadurch kam ich weder an die Figuren und vor allem ihr Ängste ran, noch konnte mich die Handlung in ihren Bann ziehen.

Ich war eigentlich nur neugierig, was jetzt wirklich hinter dem "Experiment" steckt. Die Aufklärung war dann schon okay, aber insgesamt war das ganze irgendwie unglaubwürdig. Natürlich: es ist Horror und da muss man das nicht wirklich erwarten. Aber auch was die Charaktere betrifft kam mir einiges nicht rund vor. Die unfreiwillige Komik in manchen Szenen hat auch nicht so richtig dazu gepasst.

Am Ende hab ich dann erfahren, dass es zu jeder der Figuren schon eine "Vorgeschichte" gibt. Anscheinend wurden hier alle Charaktere, zu denen der Autor schon Horrorbücher geschrieben hat, in "Das Angstexperiment" gepackt. Es heißt, das wäre für das Buch nicht relevant, aber ich denke, wenn man all die anderen Bücher gelesen hat, kommt man vielleicht mit den Figuren besser klar und kann sich auch in der Handlung besser zurechtfinden.

Gruselig war es für mich also leider gar nicht - trotz nachts und alleine lesend - und bei dem Genre erwarte ich keine lange Einführung, durch die die Spannungsmomente dann erst in der zweiten Hälfte geballt und viel zu schnell abgearbeitet werden.

Ein schönes Zitat hab ich trotzdem noch gefunden

"Das war die wahre Ironie. Der einzige Moment, in dem man wirklich tapfer sein konnte,
war der, in dem man eine Heidenangst hatte." Pos. 2850

Bewertung

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/2%20Sonnen

Idee/Thematik: ✮✮✰
 Schreibstil: ✮✮✮
Charaktere:✮✮
Atmosphäre: ✮✮
 Grusel/Spannung: ✮✮
 Lesespaß: ✮✮


 © Aleshanee

Vielen Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 

spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.



Über den Autor: J.A. Konrath hat im Rahmen seiner Jack-Daniels-Serie bereits neun Romane verfasst, die in keiner bestimmten Reihenfolge gelesen werden müssen. In deutscher Sprache sind bisher die Titel »Mr. K«, »Kite«, »Der Lebkuchenmann«, »Guter Bulle, böser Bulle«, »Die Psychopathen«, »Der Chemiker«, »Die Scharfschützen«, »Die Erzfeinde«, »Der Nagelkiller« und »Die letzte Runde« erschienen.
Außerhalb der Serie wurden zudem »Alle wollen Tequila«, »Die Brandmörder« sowie der Techno-Thriller »Auf der Liste« veröffentlicht sowie der Horrorthriller »Das Angstexperiment«.
Quelle: Amazon

12 Kommentare:

  1. Hi :D

    Ach schade, nachdem ich gerade den Klappentext gelesen habe, dachte ich: Wow, das ist echt nach meinem Geschmack. Aber schade, dass es so spät um dieses Haus geht und das der Grusel auch zu kurz kommt!

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Der Klappentext hatte mich auch neugierig gemacht ... und das Cover wirkt auch toll finde ich - aber so gehts eben leider manchmal

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  2. Hi Alex,

    schade! Die Inhaltsbeschreibung klingt gar nicht schlecht, aber wenn es sich erst so lange zieht und dann alles auf einmal passiert, dann ist das nicht sehr vielversprechend. Ich fürchte damit hätte ich auch keinen Spaß.

    LG Sam

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    1. Für manchen mag das vielleicht ja auch spannend sein - für mich wars einfach nur langweilig in der ersten Hälfte. Vielleicht wirkt das ganze ja auch anders, wenn man die anderen Bücher mit den Protagonisten schon kennt ...

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  3. Huhu Aleshanee,

    ach, wie schade, ich hatte auf einen Geheimtipp in Richtung Horror gehofft, da ich da auch immer mal nach suche. Der Klappentext klang auch noch vielversprechend, aber ohne Atmosphäre wirkt ein solches Buch bekanntlich nicht.

    Ich glaube, das Buch gehört dann auch nicht in mein Beuteschema...

    Liebe Grüße
    Silke

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    1. Ich suche auch immer nach einem tollen Horrorbuch - werde aber nicht so wirklich fündig.
      Die Kurzgeschichten von Daniel Mosmann fand ich allerdings wirklich super. Zwar kein Gänsehauteffekt, aber so richtig atmosphärische Horrorgeschichten: "Von Kastanien und Knochen" ;)

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  4. Auch ich sage: Schade. Werde mich nun mal auf die Bücher der einzelnen Charaktere werfen bzw. erst einmal danach suchen. Da ich natürlich, wie ihr auch, auf einen top Start im Haus gehofft habe, aber der Anfang so Vorstellungsrundenmäßig verläuft, nehme ich vorerst auch noch Abstand. Da ziehe ich dann andere Bücher vor :)

    LG Andrea

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    1. ja, das war wirklich doof. Hatte mich auch schon sehr drauf gefreut, aber das ging anfangs wirklich viel zu lange. Vielleicht ist es wirklich anders, wenn man die Figuren aus den anderen Büchern schon kennt, aber so... ne, für mich nix ^^

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  5. Hi Alex. Na, das klingt ja eher nach einem Flop. Sehr schade, dass das Tempo offenbar viel kaputt macht, also erst zu lahm, dann zu hastig. Das drückt offenbar sehr auf die Spannungskurve.
    Alles Liebe

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    1. Nach meinem Empfinden auf jeden Fall - zuerst dauert es ewig, bis sie alle überhaupt mal ins Haus kommen; und auch den Weg dahin finde ich sehr unspektakulär. Und im Haus geht dann alles so flott mit Sichtwechseln, dass gar keine Atmosphäre aufkommen kann. Also für mich ist sowas definitiv nix ^^

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  6. Hallo Aleshanee,

    hatte durch Facebook noch dunkel in Erinnerung, dass du eine zeitlang kein Glück mit Horror Büchern hattest. Schade, denn ich mag Geschichten in denen Häuser eine gruselige Vergangenheit aufweisen.
    Liebe Grüße Cindy

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    1. Ja irgendwie gruselt es mich nicht - andere Leser sind da anderer Meinung, anscheinend hab ich da irgendwie ein ganz anderes Gefühl beim Lesen als andere ^^ Aber ich hab mir einige tolle Bücher auf meine Oktober-Leseliste gesetzt. Die Wochen vor Halloween hoffe ich also auf einige Geschichten, die mich gruseln lassen :D

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