Das Spiel von Jay Kristoff
Band 2 der Nevernight Trilogie
Genre Düstere Low Fantasy
Im Original Godsgrave
übersetzt von Kirsten Borchardt
Verlag Fischer TOR
Seitenzahl 704
1. Auflage im Original September 2017
Meine Meinung
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Nachdem mich der erste Band so begeistert hat, hab ich direkt im Anschluss mit
der Fortsetzung weitergemacht - das ist dann doch das schöne, wenn man ein
wenig (Ironie, ihr versteht) Geduld hat und Reihen erst beginnt, wenn sie
komplett erschienen sind.
Was mich aber direkt bei Band 2 gefreut hat - trotzdem - war, dass der Autor
hier mit den Vorstellungen der Personen zu Beginn direkt einen Rückblick auf
die Ereignisse entworfen hat, für all diejenigen, die warten mussten oder sich
zwischen den Bänden mehr Zeit lassen. So hat man direkt einen guten Einstieg
und kann sich alles wieder in Erinnerung rufen.
Auch hier beginnt es mit einem heftigen Gerangel der Klingen - und nackter
Körper. Und wir erleben Mia in ihrer neuen alten Rolle als Assassinin und
ihren frisch erlernten Fähigkeiten, die einiges mit unterschiedlichen
Körperflüssigkeiten zu tun haben.
Zuerst hatte ich mich ja gewundert, warum der deutsche Titel "Das Spiel"
heißt, während der englische "Godsgrave", also den Namen der Hauptstadt trägt
(Gottesgrab). Aber Mias Weg führt recht bald in die mit Sklaven überfüllte
Handelsstadt an der Küste und die dort berüchtigten Gladiatorengruben, in der
blutige Spiele stattfinden. Also ergibt das schon seinen Sinn, vor
allem wenn man die weiteren Entwicklungen verfolgt. Hier hat der Autor
jedenfalls wieder viele originelle Ideen mit eingebracht und auch wenn ich
jetzt kein so großer Fan bin von Arenakämpfen oder Gladiatoren (weder in
Büchern noch in Filmen), hat sich dennoch eine gewisse Spannung
aufgebaut.
Was vor allem auch daran lag, dass die Handlung, wie in Band 1, zumindest
anfangs auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Während man zuerst gar nicht weiß,
wohin ihr aktueller Auftrag führen soll, wird aus den Rückblicken klar, welche
abstrusen Wege das Schicksal für sie geebnet hat und wie Mia das Ziel ihrer
Rache immer mehr ins Visier nehmen kann. Und dafür aber viele ihrer Gefühle
und Überzeugungen opfern muss.
Dabei erfahren wir auch wieder mehr über Mias Familie, ihre Vergangenheit,
Geheimnisse der Roten Kirche und die Gaben der Dunkelinn - und die kryptische
Aufforderung der Suche nach der Krone des Mondes rückt zwar in den
Hintergrund, ist aber immer noch irgendwo im Hintergrund präsent.
Während Mia sich über blutige Pfade weiterkämpft, wird ihr einiges über das
System bewusst, in dem sie lebt - und über dass sie sich bisher kaum Gedanken
gemacht hat. Man muss ihr allerdings zugute halten, dass sie in ihrem Leben
mit so vielen Schrecken konfrontiert wurde und so viel anderes im Kopf hatte,
dass es nicht überrascht, dass sie alles einfach so hingenommen hat. Das
machen ja viele.
Langsam begreift sie aber, dass ihre Welt von einer Regierung beherrscht wird,
die mit Geld, Macht, Angst und Schrecken herrscht und sich mit Sklaven billige
Arbeitskräfte schafft, und dabei eine Willkür und Gewissenlosigkeit an den Tag
legt, die sie mit ihrem guten (wenn auch sehr versteckten) Herzen kaum mehr
hinnehmen kann.
Ihre Entwicklung war gut nachzuvollziehen, auch wenn manche Entscheidungen
sehr überrascht haben und gegen jede Logik sprechen - aber Gefühle sind nunmal
sehr eigenwillig und schwer zu kontrollieren ... Hier hat mich der Autor
einige Male verblüffen können, die große Überraschung am Ende habe ich
allerdings erwartet, da bin ich wirklich mega gespannt, was sich daraus im
nächsten Band entwickelt!
Insgesamt war ich jedenfalls wieder sehr begeistert, auch wenn ich ihn einen
Tick schwächer fand als Band 1 - umso mehr freu ich mich jetzt auf den
abschließenden dritten Teil und hoffe auf viele neue Twists und einem
gelungenen Rachefeldzug!
Nevernight
1 - Die Prüfung
2 - Das Spiel
3 - Die Rache
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