Band 11 der historischen Krimireihe um Flavia de Luce
empfohlen ab 12 Jahren
Im Original What Time the Sexton’s Spade Doth Rust
übersetzt von Gerald Jung und Katharina Orgaß
Verlag Penhaligon
Seitenzahl 281
1. Auflage November 2024
Klappentext
ਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠ
Major Greyleigh, ein ehemaliger Henker, wird tot aufgefunden. Todesursache:
der Verzehr giftiger Pilze. Schnell gerät die Köchin Mrs Mullet ins Visier der
Polizei. Doch ganz so einfach ist die Lösung nicht – Flavia ermittelt auf
eigene Faust. Auf der Suche nach dem Mörder wird sie auf einige Familien
aufmerksam, die durch den Henker Angehörige verloren und damit alle ein Motiv
haben. Oder hat etwa ihre unerträgliche Cousine Undine etwas mit dem Tod des
Henkers zu tun? Am Ende ihrer Nachforschungen kommt Unvorstellbares ans Licht:
Flavia erfährt, was wirklich mit ihrem toten Vater geschah – das wohl größte
Rätsel ihres Lebens.
Meine Meinung
ਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠ
Der letzte Band der Reihe kam vor über vier Jahren raus ... eine lange Zeit
und deshalb musste ich mich auch erst mal wieder zurechtfinden, denn so genau
konnte ich mich an die letzten Ereignisse und Entwicklungen im Haushalt der de
Luces gar nicht mehr erinnern.
Man findet aber schon recht schnell wieder rein - auch die Namen wie die
Haushälterin Mrs Mullet, die hier direkt unter Mordverdacht steht, sowie
Inspector Hewitt, der den Fall verfolgt - oder auch der standhafte Dogger, das
Unikum im Hause Buckshaw, mit dem sich Flavia mittlerweile gemeinsam ihren
Fällen widmet.
Wie immer erzählt Flavia aus ihrer eigenen Perspektive und mit ihrer ihr
eigenen nonchalanten und morbide-makaberen Art. Ihre Vorliebe für Chemie und
Todesfälle hat sich auch nicht in ihrem heranwachsendem Stadium zur Frau
verloren (das ihr im übrigen große Angst einflößt). Auch ihre Hass-Liebe zu
ihrer Cousine Undine. Ein quirliges, äußerst neugieriges Geschöpf, das ihr
beständig am Rockzipfel hängen würde, wenn Flavia es zuließe.
Von dem jungen Mädchen fühlt sie sich zwar einerseits bedrängt, verfolgt und
genervt, andererseits bemerkt sie aber sehr wohl, dass sie einen gewissen
Beschützerinstinkt, ja sogar fürsorgliche Gefühle entwickelt hat. Etwas, das
im Hause der de Luces ja bisher bekanntlich kaum gepflegt wurde.
Die Ermittlungen zusammen mit Dogger gehen etwas seltsame Wege - ich wusste
oft nicht, wie Flavia zu ihren Schlüssen kommt, auch wenn es im Verlauf
irgendwie logisch erscheint. Es wirkt ein bisschen so, als biege es der Autor
dahingehend zurecht, denn es ergibt im nachhinein schon Sinn - aber die
Erkenntnis vorher ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen.
Sowas stört mich normalerweise, aber ich bin hier immer auch etwas abgelenkt
vom Erzählstil, der einfach sehr frisch und lebendig ist und mich immer super
unterhält. Flavias Gedanken und ihre Art, die Welt und die Menschen darin zu
sehen - übrigens auch sich selbst - ist sehr eigen und hat etwas verstörendes,
was ihr mittlerweile auch selbst auffällt. Dabei ist sie aber dennoch einfach
ein Mensch, der immer mehr zu sich selbst und ihrer Rolle im Leben findet.
In diesem Band gab es nicht mehr ganz so ausführliche chemische Experimente,
aber wieder viele Vergleiche mit passenden historischen "Elementen", wie z.
B., dass Flavia als Kind im Kinofilm "Bambi" war oder folgendes Zitat:
So leichtfüßig wie Moira Shearer am Seil, das von der Graf Zeppelin herabbaumelt, huschte ich die Treppe hinunter und zur Vordertür hinaus.
aber natürlich auch interessante Verbindungen mit der Chemie
Außerdem enthalten Zitronen gleich acht chemische Elemente: Natrium, Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Kupfer, Eisen und Zink.Die Form der Zitrone ist kein Zufall: Sie ist die Handgranate von Mutter Natur.
Große Spannungsmomente gab es nicht viele - eher eine richtig große
Überraschung, die Flavia tatsächlich fast aus dem Konzept bringt, was bei ihr
ja schon sehr schwierig ist. Behält sie ja sonst ihre Gefühlswelt völlig unter
Kontrolle - wie sie es gelernt hat. Diese Überraschung lässt auch vieles
andere plötzlich in anderem, neuen Licht erscheinen, was sie zu einer
tiefgreifenden Entscheidung führt.
Die Aufklärung des Mordes war schlüssig, wenn auch, wie oben beschrieben,
etwas unausgegoren. Manches blieb mir dann doch etwas zu vage auf dem Weg
dorthin, aber insgesamt war es definitiv wieder ein sehr unterhaltsames
Lesevergnügen :)
Meine Bewertung
ਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠਠ
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Flavia de Luce
11 - Des Henkers letzte Mahlzeit
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