Montag, 4. Juli 2022

[Fantasy] Odinskind von Siri Pettersen

Die Rabenringe

Odinskind von Siri Pettersen

 
Hirka ist in Ymsland aufgewachsen. Mit fünfzehn findet sie heraus, dass sie ein Odinskind ist – ein schwanzloses Wesen aus einer anderen Welt. Von nun an ändert sich alles: Sie weiß weder, wer sie ist, noch, wohin sie gehört. Sie weiß nur, dass ihr Leben auf dem Spiel steht. Aber das ist nur der Anfang, denn Hirka ist nicht die einzige Fremde, die es durch die Steintore nach Ym verschlagen hat.
 
 
 
 
 


Odinskind von Siri Pettersen

 
Band 1 der Trilogie Die Rabenringe --- Mythische High Fantasy
empfohlen ab 14 Jahren
Im Original (norwegisch) Odinsbarn
übersetzt von Dagmar Mißfeldt und Dagmar Lendt
 
Verlag Arctis --- Seitenzahl 650 --- 1. Auflage im Original September 2013



 
Meine Meinung


Hier hat mich ehrlich gesagt der Buchtitel, der Reihentitel und das Cover total angezogen, so dass ich gar nicht mehr groß auf den Klappentext geachtet habe und einfach in die Geschichte eingetaucht bin. Auf den ersten Seiten war ich mir noch nicht so sicher, ob es mir gefällt und wohin mich das ganze führen wird - aber gerade das sind oft die Bücher, die mich dann auf einmal total packen. Und genauso war es auch hier, denn plötzlich ergeben sich die ersten Zusammenhänge, man spürt eine Entwicklung, entdeckt Hintergründe - und schon ist man mittendrin und kann nicht mehr aufhören, weiter zu lesen :)

Die Autorin kommt ja aus Norwegen und ich denke, hier sind einige Details aus den nordischen Mythen verwoben, die mir aber leider nicht alle aufgefallen sind. Dafür kenne ich mich zuwenig darin aus. Das "Odinskind" ist mir natürlich ein Begriff durch den Namen des Göttervaters, aber so ganz den Zusammenhang hab ich noch nicht erkannt. Aber die Reihe geht ja noch weiter...
Besonders spannend fand ich die Verbindung mit den Steinkreisen, über die man auch sicher noch mehr erfahren wird.

Die Protagonistin Hirka ist 15 als sie erfährt, dass sie eigentlich gar nicht nach Ymsland gehört. Vom Aussehen her unterscheidet sie sich nicht (wie Menschen), nur fehlt ihr der Schwanz, von dem sie glaubte, dass ein Wolf in ihr als Baby im Kampf ausgerissen hat. Ein Makel, der ihr zeit ihres Lebens Spott und Hänseleien eingebracht hat, wodurch sie sich aber auch eine innere Stärke zulegen konnte. Und eine schlagkräftige Seite, denn sie lässt sich nichts gefallen und spricht auch aus, wenn ihr etwas nicht passt. 
Auch gegenüber höhergestellten Personen, wie Rime. Der Sohn einer mächtigen Familie, mit dem sie dennoch viel Zeit verbracht hat. Entgegen dem Willen seiner Großmutter Ilume, die seinen Werdegang schon seit langen Jahren vorzeichnet und ihn auf dem Stuhl der Ratssippe sehen möchte. 
Trotzdem hat er es sich nicht nehmen lassen, mit den "Kindern des normalen Volkes" seine Zeit zu vertreiben und das Band, das ihn mit Hirka verbindet, ist nicht so einfach zu lösen.

Während Hirka jetzt mit ihrer neuen Realität klarkommen und gegen die Ängste ankämpfen muss, entdeckt zu werden, da ein Odinskind ein böses Omen ist - freut sich das Volk auf das Ritual, das alljährlich stattfindet. Die Gabe, die alle Ymsländer in sich tragen, ist nicht in jedem gleich stark ausgeprägt und viele hoffen, dass ihre Fähigkeiten ausreichen, um im Kreis der Mächtigen aufgenommen zu werden.
Der Glaube steht hier sehr im Mittelpunkt, denn der Rat handelt ausschließlich auf die Weisungen des "Sehers", dessen Wort Gesetz ist. Doch wie meistens wenn es um Macht geht, spielen neben überholten Traditionen Intrigen, Täuschungen und falscher Ehrgeiz eine große Rolle - dessen Hintergründe nach und nach aufgedeckt werden. 

An den Schreibstil musste ich mich erst etwas gewöhnen. Ich fand ihn sehr eigen, dafür aber originell, und passend in diese fremde Welt mit all ihren kleinen Feinheiten, die sie lebendig und anschaulich machen. Die vielen kleinen Einzelheiten über das Land und ihre Bewohner und auch über die Charaktere wirkten sehr authentisch und haben mich völlig in die Geschichte eintauchen lassen. Die Magie selbst, die man mit der Gabe wirken kann, blieb mir noch etwas verschlossen, dennoch war es insgesamt schlüssig und faszinierend zu beobachten, wie sie angewandt wird. 

Ein typischer Bösewicht kommt auch noch mit ins Spiel, das Gerücht der Rückkehr der "Blinden", die seit langer Zeit gefürchtet werden und eine Rebellion einer Provinz, die sich gegen die Macht des Rates zur Wehr setzen will. Viele Konflikte also, die sich gegenseitig hochschaukeln und einiges an Spannung aufbieten. 
Die Wege von Hirka und Rime zu verfolgen hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Aufdeckung vieler Geheimnisse hat den Reiz, mehr zu erfahren, immer wieder gepuscht. Ich bin jetzt jedenfalls sehr neugierig wie es weitergeht und freu mich auf den zweiten Band!

"Man ist, wer man ist. Und man ist, was man macht. Wenn die Zeit gekommen ist, dann ist es das Beste, was man tun kann, das Richtige. Das Schlechteste, was man tun kann, ist nichts zu tun."
Zitat Seite 87


Meine Bewertung




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Die Rabenringe

1 - Odinskind
3 - Gabe






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