Weit im hohen Norden lebt die Schneekönigin in ihrem kalten Palast. Sie ist
ein Monster, das Kinder entführt und Eiskristalle in ihre Herzen treibt. Doch
ich glaube nicht daran. Im Gegenteil: Ich will, dass die Schneekönigin mein
Kind rettet! Denn die Gunst des Winters und seiner eisigen Stürme gehört
meinem Reich seit Generationen. Erst als am Tag der Winterwende ein
geheimnisvoller Luchs auftauchte, sandte die Schneekönigin mir ihren Zorn.
Doch ich werde ihre drei Prüfungen bestehen und meinen Sohn retten. Sogar,
wenn ich dabei selbst zu Eis erstarren werde ...
Die Schneekönigin von C. E. Bernard
Genre düstere Märchen Adaption
Verlag Penhaligon -- Seitenzahl 368
1. Auflage September 2022
Meine Meinung
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Hier meine Meinung irgendwie in Worte zu fassen fällt mir wirklich
schwer.
Ich hatte eine andere Erwartung, was mir den Einstieg etwas schwer gemacht
hat und ich mich nicht so recht damit anfreunden konnte. Das tut mir im nachhinein echt leid, weil bestimmte Erwartungen oftmals das Bild verzerren wenn man liest, als wenn man sich einfach unvoreingenommen darauf einlässt.
Der erste der vier Teile schildert das Leben von Greta, der Burgherrin im
Hohen Norden, die dort mit ihrem Mann Kay und ihrem kleinen Sohn abgeschieden
lebt. Ihre einzige Verbindung ist eine Passage zur Küste in die nächste Stadt,
die nur im Winter überbrückt werden kann, wenn das Wasser zu Eis
gefriert und mit Schlitten Nahrungsmittel und andere Waren transportiert werden können.
Im Jahr 1842 sind hier die Mythen noch sehr mit Traditionen verwurzelt und so
findet jedes Jahr an Mittwinter eine Prozession statt, um der Schneekönigin zu
huldigen, die für das Eis und somit die Möglichkeit der Verbindung des Handels
verantwortlich ist.
Dieser Abschnitt hat mich noch nicht so recht mitnehmen können, auch wenn die
Sprache teilweise eine sehr eindringliche Atmosphäre des Lebens in diesen
langen Wintern vermittelt. Es gibt einige Konflikte, die für später wichtig
sind, mich aber eben zu Anfang nicht fesseln konnten, weil ich keinen Bezug dazu gefunden habe und eben nicht wusste, wohin das ganze führt (was ich normalerweise an Geschichten schätze)
Im zweiten Abschnitt dann allerdings hat die Handlung für mich an Fahrt
aufgenommen. Die Verbindung mit "den Märchen" an sich, den typischen 3
Prüfungen, die im Klappentext ja schon angekündig wurden, waren spannend und
mit vielen sagenumwobenen Geschöpfen gespickt, was mir echt gut gefallen hat.
Auch wurde es düsterer, unheilvoller und mit dramatischen Szenen
aufbereitet.
Allerdings hatte ich hier dann schon eine Ahnung, worauf es hinauslaufen würde
- aber die Autorin hat es geschafft, mich doch noch zu überraschen: und zwar
nicht nur einmal.
Die Protagonistin selbst blieb mir etwas unnahbar. Sie wirkte unentschlossen,
misstrauisch und herrisch; aber in ihrer Angst um das Leben ihres Sohnes sehr
entschlossen in ihrem Mut, der aus der Verzweiflung erwächst.
Vor allem, da sie vorher ständig am hadern scheint mit ihren Entscheidungen -
weil sie nicht hinsieht, nicht nachfragt, aus Angst vor der Wahrheit, die man
meist ja doch nur im Herzen finden kann. Aber selbst das ergibt am Ende seinen Sinn, auf völlig unerwartete Weise.
Interessant fand ich, wie C. E. Bernard den Umweltaspekt mit eingeflochten
hat. Auch wenn er für mich nicht so wirklich hineingepasst hat, hat er sich
trotzdem nahtlos eingefügt und da es wichtig und essenziell für uns ist,
konnte ich diese Anspielungen gut verstehen. Überhaupt finde ich solche Erwähnungen wichtig wenn sie zum Thema passen, da wir damit sicher noch einiges zu regulieren haben.
Das Ende hat es dann tatsächlich rausgerissen. Erst dann erkennt man, warum
manche Details wichtig waren, warum es so und nicht anders erzählt wurde und
wie perfekt die Autorin den Bogen zum tatsächlichen Märchen von Hans Christian
Andersen schlägt. Das fand ich wirklich sehr genial und zeigt, wie großartig
ein Abschluss aussehen kann, ohne dem typischen Mainstram zu folgen.
Eigentlich fünf Sterne wegen dem genialen Ende und wie das alles aufgebaut wurde; vielleicht hätte ich das erste Drittel dann auch anders aufgenommen wenn ich es vorher gewusst hätte ... Ich werde es sicher im nächsten Winter nochmal lesen weil ich denke, dass es mich dann komplett überzeugen wird :)
Meine Bewertung
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Vielen Dank an netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Sehr begeistert war ich von der Wayfarer Trilogie - meine
Rezension zu Band 1
»Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit
hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den
fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie
beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?«
Die deutsche Fantasy-Autorin C.E. Bernard hat ein episches, bewegendes und beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das High-Fantasy-Leser feiern werden. »Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied ...
Die deutsche Fantasy-Autorin C.E. Bernard hat ein episches, bewegendes und beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das High-Fantasy-Leser feiern werden. »Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied ...
Guten Morgen!
AntwortenLöschenDas Buch steht auch auf meiner Wunsch-/Merkliste und deine Rezi klingt sehr interessant und vielversprechend. Ich mag es ja sehr, wenn Bücher einem im Nachhinein noch irgendwie mehr begeistern als beim Lesen selbst. Das bedeutet, dass die Geschichte was mit einem macht.
Viele Grüße und einen schönen Feiertag
Kerstin
Ja, das war schon echt komisch... der Anfang war halt gar nicht so "meine Linie", aber am Ende merkt man, dass alles schon so seinen Sinn und Zweck hatte, sehr eigentümlich für mich :D Aber sie hats wirklich klasse gemacht und das Ende ... sehr cool!
LöschenHallo liebe Aleshanee,
AntwortenLöschenmit der Schneekönigin liebäugele ich aktuell ja auch sehr stark. Dein Hinweis, bzgl. des Anfangs ist sehr wertvoll. Und deine Worte betreffend des Endes machen unglaublich neugierig. Ich denke in diesem Jahr werde ich das Buch vermutlich nicht mehr einschieben können. Aber ich behalte es auf der Wunschliste. Vielleicht klappt es dann ja im nächsten Jahr :o)
Liebe Grüße
Tanja :o)
Ich kann es auf jeden Fall empfehlen! Ob andere den Anfang auch so empfinden, denke ich eher nicht, das mögen viele, aber es ist halt nicht so meins. Dafür hat es dann aber ganz gut an Fahrt aufgenommen und der Abschluss ist wirklich einfach sehr genial :)
LöschenHallo Aleshanee,
AntwortenLöschenalso das Buch steht bei mir ja auch auf der Wuli, deine Rezension ist wie schon beschrieben etwas zwiegespalten, aber vor allem das Ende macht ja schon neugierig :D
Ich bin gespannt.
Liebe Grüße,
Steffi vom Lesezauber
Naja, also insgesamt fand ich es ja wirklich gut! Die Anfangsphase ... sowas mögen viele, aber ich halt eher nicht, aber ich kann ja hier nur für mich sprechen :D Wie sich das ganze dann entwickelt und auflöst ist aber schon ziemlich genial gemacht. Kann es also auf jeden Fall empfehlen!
LöschenHallöchen Aleshanee,
AntwortenLöschenmanchmal stehen uns unsere Erwartungen einfach mal im Weg. Ich bin allerdings auch überrascht, wie die Handlung, nach deinen Ausführungen her, beginnt.
Ich bin gespannt, ob ein Re-Read im nächsten Jahr den Blickwinkel noch einmal ändern kann.
Das Buch wird wohl nix für mich sein, da ich kein Schneeköniginnen-Fan bin, aber Meinungen interessieren mich immer sehr.
Liebe Grüße
Tina
Als Kind mochte ich die Geschichte auch nicht und hab auch immer noch ein bisschen ... ja, wie soll ich es nennen, es ist halt schon eine grausame Geschichte und traurig. In dem jungen Alter damals hat mich das tief betroffen.
LöschenAber Adaptionen von Märchen und Mythen lese ich wahnsinnig gerne und deshalb musste ich das ausprobieren- und das war echt interessant, wie sich alles dann während dem Lesen so gewandelt hat.
Das Buch ist heute auch bei mir eingezogen. Ich bin sehr gespannt. Deine Rezension macht trotz kleiner Kritikpunkte sehr neugierig!
AntwortenLöschenLG Alica
Ich denke, dass viele mit dem Anfang viel besser zurecht kommen als ich ;) Und dann ist es wirklich insgesamt sehr sehr gut! Viel Spaß beim Lesen!
LöschenHallo Alex,
AntwortenLöschenich kenne das mit den Erwartungen an eine Geschichte auch. wenn man mit bestimmten Gedanken an ein Buch geht, dann hat es die Geschichte oft schwerer, was eigentlich ja völlig unnötig ist, weil man sich damit manchmal das Leben selbst schwer macht. Abstellen kann ich es aber auch nicht ;) wohin die Erwartungen dabei genau gehen, kann dabei dann ja sogar auch unterschiedlich sein, ändert aber eben nichts daran, dass man irritiert sein kann, wenn es dann anders kommt.
Ich bin gespannt, was du nächstes Jahr dann sagst, wenn du das Buch nochmal liest, ob es dich dann wirklich komplett packen kann, jetzt da du weißt, dass es sich im Verlauf so steigert und so genial wird! Es klingt auf jeden Fall toll mit all den Verstrickungen und Anspielungen, die sich dann erst im Verlauf so richtig erschließen und bei denen man sich bis dahin dann vielleicht noch gefragt hat, wofür genau sie wohl wichtig sind. Trotz des etwas schweren und "schleppenden" Einstiegs scheint dich die Geschichte dann ja ziemlich begeistert zu haben, macht es für mich damit auch noch mal interessanter, auch wenn ich aktuell keine Zeit für neue Bücher habe. :D
Liebe Grüße
Dana
Ich hab meistens tatsächlich keine Erwartungen und lasse es auf mich zukommen. Aber wenn schon "Die Schneekönigin" drauf steht und "düster", ja ... das weckt dann natürlich schon gewisse Erwartungen ;) Deshalb war der Anfang echt völlig unerwartet und mit einer Handlung, die ich "eigentlich" nicht so packend finde. Ich will hier halt auch nicht zuviel sagen, aber es war jetzt einfach nicht so meins.
LöschenJetzt, da ich es weiß, denke ich, würde ich den Anfang anders lesen, mehr auf die Details achten, deshalb ist ein re-read hier (für mich) auf jeden Fall sinnvoll. Bin auch gespannt, wie es dann auf mich wirkt :)
Vielleicht kannst du es dir ja für nächstes Jahr im Winter notieren!