Die lange Erde
von Terry Pratchett und Stephen BaxterGenre: Science Fiction
Band 1 der Reihe
Verlag: Manhattan
Seitenzahl: 400
Taschenbuch: 17,99 €
ebook: 13,99 €
ISBN: 978-3-442-54727-2
1. Auflage: Okt 2013
„Die nächste Welt ist immer nur den Hauch eines Gedankens
entfernt!“ S. 138
Zum Inhalt
2015, Madison, Wisconsin
Eine simple Konstruktion, ein kleines Kästchen, dessen
Bauanleitung im Internet auftaucht, verändert die Welt – nein, nicht die Welt,
sondern die Welten; unzählige Parallelwelten, deren Pioniere schon in den
Startlöchern stehen.
Nachdem die Bauanleitung für den „Wechsler“ im Internet
aufgetaucht ist, wechseln immer mehr Menschen auf die parallelen Erden, die
sich in westlicher und östlicher Richtung scheinbar unendlich vervielfältigen.
Diese Planeten gleichen unsere Erde bis auf kleine oder auch größere
Abweichungen, je nachdem, wie sich die äußeren Einflüsse entwickelt haben: die
lange Erde.
Sie unterscheiden sich oft nur minimal, doch was allen
gleicht: dort leben nirgends Menschen.
Willis Linsay, der Wissenschaftler, der dieses Gerät
entwickelt und den Menschen die Möglichkeit zum Wechseln ermöglicht hat,
hinterlässt der Menschheit nicht nur dieses Erbe.
Die Polizistin Monica Jansson stellt sich der allgemeinen
Aufbruchsstimmung entgegen und erfüllt weiterhin ihre Pflicht auf der „Datums-Erde“.
Joshua, in einem Heim bei Nonnen aufgewachsen, gehört zu
den „natürlichen“ Wechslern. Er kann ohne Beschwerden, aber vor allem auch ohne
das berüchtigte Kästchen zwischen den Welten wechseln.
Und schließlich Lobsang, der verstorbene Tibeter, der in
einer riesigen technischen Konstruktion weiterlebt …
Sie alle erleben die Entwicklung der Gesellschaft auf der
Datum-Erde und die Neuentwicklungen der Gesellschaften auf der langen Erde aus
unterschiedlichen Perspektiven. Als Lobsang den jungen Joshua überredet, mit
einem Luftschiff bis ans Ende der langen Erde zum Zwecke der Forschung
aufzubrechen, kann Joshua dieser Herausforderung nicht widerstehen. Die
Gesellschaft vieler Menschen war ihm schon immer zuwider und tief im Herzen begehrt
er nach der Stille, die seit seiner Geburt eine unstillbare Sehnsucht in ihm
geweckt hat.
Meine Meinung
Wow, was für eine grandiose Fiktion! Unendliche
Parallelwelten unserer Erde, die sich jede auf ihrer Weise etwas anders
entwickelt hat. Als ich mit dem Buch angefangen habe, dachte ich nur: In was
für eine abgespacte Geschichte bin ich da hineingeraten?
Ich liebe die Pratchett Bücher um die Scheibenwelt und
habe mich bewusst unvoreingenommen auf dieses neue Abenteuer eingelassen – und wurde
nicht enttäuscht. Zwischendrin gab es einmal eine Phase, die sich etwas
ereignislos dahingezogen hat, nahm aber dann wieder umso mehr an Fahrt auf.
Die vielen Zeitsprünge und Perspektivenwechsel zu Beginn
waren gewöhnungsbedürftig, aber das ist bei Pratchett ja nichts neues; aber ich
musste mich schon konzentrieren, um gut mitzukommen. Allerdings werden die
Infos verständlich in die Handlung eingebaut und man beginnt sich wirklich
vorzustellen, wie sich dieses Phänomen in der Realität tatsächlich auswirken
würde.
Es werden auch hier interessante Fragen aufgeworfen,
hauptsächlich mit philosophischem, manche auch mit religiösem Hintergrund. Wie
unterschiedlich reagieren die Menschen auf dieses Phänomen der langen Erde, was
fangen sie mit ihren neuen Möglichkeiten an und welche Gesellschaftsformen
entwickeln sich? Welche Gründe gibt es, auf diesen Parallelwelten neu
anzufangen und wie verhalten sich diejenigen, die zurückbleiben? Denn ein
geringer Prozentsatz der Menschen kann gar nicht wechseln …
Zwischendrin gab es immer wieder Sequenzen, die mich an den
typischen Pratchett-Stil erinnerten und mich zum Schmunzeln brachten, aber
allgemein kann man dieses Buch nicht mit der Scheibenwelt Reihe vergleichen. Wer den typischen Pratchett Humor erwartet, ist hier falsch. Es ist
wissenschaftlicher und ernsthafter – auf eine anspruchsvolle Art und Weise.
„Wenn du am Morgen aufstehst, denke daran, was für ein kostbares Privileg es ist, am Leben zu sein – zu atmen, zu denken, Freude zu empfinden, lieben zu können.“ S 244
Fazit
Ein sehr gelungener Auftakt mit einer genialen Idee, die
den Leser nicht nur in parallele Welten entführt, sondern auch in abstrakte
Gedankengänge, die sich wie die philosophischen Hintertüren gekonnt zwischen
den Zeilen verbergen. Zwischendurch einige Längen, ansonsten absolut
überzeugend!
Bewertung
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
© Aleshanee
Über die Autoren:
Oh ich wollte schon immer mal einen Pratchett lesen, bin aber nie dazu gekommen. Dieses hier klingt aber wirklich reizvoll. Würdest du mir dieses Buch als Einsteiger empfehlen oder sollte man vorher erst was anderes gelesen haben? So weit ich mich erinnere gibts von ihm ja wirklich unzählige Bücher ^^'.
AntwortenLöschenLG Insi Eule
Oh, eine Nachteule :)
LöschenDas Buch als Einstieg? Das kommt drauf an, es ist völlig anders, als seine Scheibenwelt Romane. Das hier ist etwas ernsthafter, wissenschaftlicher und philosophischer und Science Fiction.
Die Scheibenweltromane sind ein geniales Werk mit einem speziellen Humor und Fantasy.
Ich persönlich tendiere zur Scheibenwelt, wenn ich dir etwas empfehlen müsste, aber es kommt drauf an, ob du diesen Humor magst. Man muss auch 2 - 3 Bücher davon lesen, um sich in dieser Welt und diesem Humor auszukennen ;)
Wir sind wohl beide Nachteulen... schuhuuuu :D (ganz ehrlich: der Mond ist so hell und ich konnte nicht mehr schlafen, kennst du das?)
LöschenAlso das mit dem Humor bei Scheibenwelt habe ich schon öfter gehört, aber ich mag auch sowas ernsteres gerne... Wie viele Bücher gibt es denn von Scheibenwelt?
Wenn meine Auflistung stimmt unter "Meine Reihen" dann sind es momentan 39 *g*
AntwortenLöschenDa ist aber jeder Band abgeschlossen, bzw. gibts auch Bände, die zusammengehören, z. B. sind die ersten drei
1. Die Farben der Magie
2. Das Licht der Phantasie
3. Das Erbe des Zauberers
Da gehts um den Zauberer Rincewind. Mit denen hab ich auch angefangen, fand sie aber anfangs recht schwierig, reinzukommen. Aber das ist bei den anderen Büchern wahrscheinlich genauso. Es dauert eben 2-3 Bücher, bis man sich in der Scheibenwelt zurecht findet. Bis auf eins hab ich alle gelesen, das wartet schon in meinem SuB :)
39? Ich kipp aus den Latschen! Das ist ne Menge ^^'... Aber ich werds mal versuchen mit den Büchern :)
LöschenJa, die sind wirklich toll ♥
LöschenVielleicht erst die Bücher von Gevatter Tod? Die sind super! Also ein paar einzelne gibts, mit denen würde ich nicht anfangen - kannst ja nochmal nachfragen dann, wenns soweit ist :)
Oh, Terry pratchett wollte ich mir auch schon lange mal anschauen. Da gibt es ja schon unendlich viele Bücher von, aber irgendwie rauschen die immer an mir vorbei.;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Katie
Tolle Rezension auch wenn ich von dem Autor ein bisschen abstand genommen habe ( von Terry pratchett ) weil ich schon ein paar sehr negative Rezensionen zu seinen Büchern gelesen habe :/
AntwortenLöschenLiebst, Lotta
Eine schöne Rezension, bei der mir wieder einfällt, dass ich auch seit gefühlten Ewigkeiten mir vorgenommen habe, mal etwas von Terry Pratchett zu lesen ... irgendwann schaff ich es bestimmt noch ;)
AntwortenLöschenAlso die Scheibenwelt Reihe von Pratchett ist einfach nur genial! Wenn man nur ein Buch von der Reihe liest, kann es schon sein, dass man nicht richtig reinkommt, ich hab bei dem ersten Buch auch nicht alles verstanden. Aber in den verschiedenen Teilen kommen oft die Charaktere öfters vor, oder tauchen unvermutet auf, das ist so eine geniale Welt, die er da erschaffen hat, mit einem richtig guten Humor und philosophischen Hintergedanken - ich kann sie jedem nur empfehlen ♥
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