Freitag, 13. Dezember 2013

Rezension: Die Zwölf von Justin Cronin

Die Zwölf

von Justin Cronin

Genre: Postapokalypse
Band 2 der Passage Trilogie

Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 832
Hardcover: 22,99 €
Taschenbuch (April 2014)
ebook: 18,99 €

ISBN: 978-3-442-31179-8
1. Auflage: Jan 2013 









Eine unglaubliche Reise durch die Zeit, die einen so schnell nicht mehr loslässt.



Zum Inhalt

Im Prolog wird kurz die Handlung von Teil 1 in einer Art Bibeltext zusammengefasst, womit man einen übersichtlichen Rückblick der Ereignisse erhält.

Los geht’s mit einem kurzen Abstecher zu Amy, die mittlerweile in Kerrville, Texas, in einem Waisenhaus arbeitet und sich hier eine Verschnaufpause von all den Ereignissen verdient hat.

Dann kommt ein Zeitsprung zurück ins Jahr Null. Jetzt bekommt man die Geschehnisse und Geschichten anderer Menschen mit, die sich nach dem Ausbruch der Zwölf ereignet haben. „Alte“ Bekannte tauchen hier wieder auf, wie Grey oder Lila (Wolgast´s Exfrau), das Ganze erinnert ein bisschen an ein abenteuerliches Road Movie – im positiven Sinn.

Zuerst war ich mir nicht ganz klar, wo das ganze hinführt und wie die verschiedenen Personen in das gesamte Bild passen, aber wie in Band 1 hat alles seine Bedeutung und seinen Platz.
Zugegeben, die ersten hundert Seiten war ich etwas skeptisch, da ich mir erst mal mehr von Amy und den Überlebenden der Kolonie gewünscht hatte, aber es hat nicht lange gedauert, bis mich die Handlung wieder genauso gefesselt hat.

Auch die kurze Passage zur Vorgeschichte mehrerer Charaktere, die in Kerrville eine Rolle spielen und die die Sonnenfinsternis auf dem Cover erklärt, enthält wichtige Informationen – z. B. taucht hier zum ersten Mal eine geheimnisvolle Frau auf, die die Virals zu beherrschen scheint. Was es mit ihr auf sich hat, erfährt man erst später.
In diesem Zusammenhang kam ein neuer Aspekt in die Handlung, einer den ich nicht wirklich vermisst habe, aber die Story für mich noch glaubwürdiger gemacht und abgerundet hat – denn es sind nicht nur die Virals, vor denen sich die Leute schützen müssen: auch andere Menschen sind gefährlich. Jene, welche die Macht der Virals für sich gewinnen wollen und natürlich gibt es den einen, der erkannt hat, wie er sich diese Macht zunutze machen kann.

Peter und Alicia sind von ihrer ehemaligen, kleinen Gruppe die einzigen, die indessen noch mit dem Militär auf der Jagd nach den Zwölf sind. Sie wollen deren Verstecke ausfindig machen, doch es gestaltet sich schwieriger, als sie gedacht haben.
Lish wird schließlich von höherer Stelle zu einem anderen, geheimen Auftrag geschickt, während Peter zurück nach Kerrville muss und dort Michael und Hollis wiedertrifft. Auch diese drei führt das Schicksal wieder zusammen und bringt sie auf einen Weg, an dessen Ziel viele wieder vereint sein werden – ob im Leben oder im Tod …


Meine Meinung

Ich finde, Cronin hat ein unglaublich authentisches, episches Werk geschaffen, das ich so in dieser Form noch nie gelesen habe. Es fällt mir wirklich schwer, in Worte zu fassen. Man muss auf jeden Fall den ersten Band vorher lesen, da die Handlungsstränge so komplex sind, dass man ansonsten keinen Überblick gewinnt.
Das Cover ist wieder super gelungen, genauso düster wie beim ersten Teil und auf alt gemacht, was mir besonders gut gefällt.

Es ist fesselnd geschrieben, spannend und kurzweilig; gespickt mit vielen Informationen, die aber in so konzentrierter Form gestreut werden, dass sie gut haften bleiben. Wenn sie später wieder aufgegriffen werden, findet man sofort wieder den Bezug dazu.

Jede der Figuren hat ihre eigene, stilisierte Vergangenheit – diese wird gekonnt eingebaut und gibt ihnen so ihren speziellen Charakter, der sie dem Leser näherbringt. Manche wachsen einem ans Herz, mit vielen leidet man mit und natürlich gibts auch einige, die man nicht ausstehen kann. Jede für sich ist spannend, interessant und wichtig; wie Puzzlestücke, die sich nach und nach zu einem großen Ganzen zusammen fügen.

Eine geniale Handlung, dicht im Geschehen; während man liest kommt es einem vor, als existiere diese Welt, die er geschaffen hat, tatsächlich – oder sie hat so existiert – oder man ist selbst mittendrin … ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen.
Jede Szene, jedes Kapitel, hat auf dieses furiose Ende hingearbeitet.
Ich habe in einer der vielen Rezensionen gelesen, dass jemand meinte, dass das ein gutes Finale gewesen wäre, aber so, wie ich Cronin in diesen beiden Bänden kennen gelernt habe, lässt er es nicht einfach bei berechenbaren Abschlüssen – ich denke, er hat noch einiges für den dritten Teil offen gelassen.

Fazit

Auch in Band 2 geht es spannend und mit vielen neuen Herausforderungen weiter. Alte und neue Charaktere geben der Handlung eine lebendige Authentizität, das Verständnis für die Geschehnisse wird greifbarer und nach einem furiosen Ende wartet man gespannt, wie es weitergehen wird.

Bewertung


© Aleshanee


Über den Autor: Justin Cronin stammt aus New England und studierte in Harvard. Er besuchte den berühmten Iowa Writers' Workshop und lebt heute mit seiner Frau und seinen Kindern in Houston, Texas, wo er an der Rice University Englische Literatur unterrichtet. Er veröffentlichte zwei Romane, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Die Übersetzungsrechte an seiner Trilogie, die mit »Der Übergang« begann, wurden innerhalb kürzester Zeit in 23 Länder verkauft.
Quelle: Goldmann Verlag




5 Kommentare:

  1. Jetzt hast du mich aber so richtig neugierig auf die Fortsetzung gemacht! Hach, ich muss es auf jeden Fall bald lesen...!

    LG

    Kay

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    1. Auf jeden! :)
      Allerdings müssen wir auf den dritten Band noch warten - ich hoffe, nicht zu lang!

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  2. Tolle Rezi^^ ich hoffe ja, dass ich das Buch zu Weihnachten bekomme :-)

    LG

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    1. Ich drück dir die Daumen!
      Ich fands, wie gesagt, einfach nur "wow".
      Das verdient eine ganze Menge Respekt, was er da geleistet hat - vor allem, weil alles einfach passt. Ich hab keine Unstimmigkeiten entdeckt (oder hab sie übersehen, weil es so toll ist *g*) und das bei diesem Mammutwerk ist schon sehr beachtlich!

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    2. Nach deiner Rezi freue ich mich noch mehr auf den 2 Band. Hatte ja erst nen bisschen angst, dass er mit dem ersten nicht mithalten kann, aber nach deiner Rezi brauche ich mir da keine sorgen zu machen :-)

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