Samstag, 26. März 2022

[Fantasy] Schildmaid von Judith und Christian Vogt

Eine göttliche Stimme aus der tiefgrünen See.
Ein blaues Segel in einem Traum.
Und der Aufbruch zu einer Reise, von der es kein Zurück mehr gibt ...

Seit sieben Jahren baut die Einzelgängerin Eyvor ein Drachenboot in einem Fjord. Als sich immer mehr Außenseiterinnen um sie scharen, wird sie unerwartet zur Kapitänin eines Schiffes, das eigentlich niemals in See stechen sollte.
Die Letzte, die sich ihr anschließt, ist Herdis, das Krähenkind: Verfolgt von Berserkern zwingt sie die Gruppe zum Aufbruch. Es beginnt ein tödliches Wettrennen vom skandinavischen Festland bis ins Land der Eisriesen hinein, an dessen Ende nichts Geringeres droht als Ragnarök, das Weltenende selbst.

Mystisch, mitreißend und abenteuerlich: eine moderne Neuinterpretation nordischer Sagen.
 
 
 
Meine Meinung
⚒ ⚒ ⚒ ⚒ ⚒ ⚒ ⚒ ⚒ ⚒
 
Das ist wirklich ein ganz besonderes Buch - mit dem ich leider so meine Schwierigkeiten hatte.
Am Anfang war ich mir unsicher, ob ich es lesen kann bzw. ob ich verstehe, um was es geht. Es wirkte irgendwie als würde ich einen alten Bibeltext lesen... wie ich den Schreibstil beschreiben soll, fällt mir echt schwer, ich kenn mich da auch zu wenig aus wenn es um Begriffe wie Prosa oder Lyrik geht, aber so ähnlich fühlte es sich für mich an.
Ich hab echt schwer reingefunden.

Als eine "moderne Neuinterpretation" würde ich es jetzt deshalb nicht beschreiben - neu ist allerdings, dass hier die Frauen in der Wikingerzeit die Hauptrolle spielen. Nicht die starken, Äxte schwingenden Carls und plündernden Eroberer, sondern deren Frauen, die auf dem gesellschaftlich absteigenden Ast stehen.
So ganz ist mir die Frauenrolle aus dieser Zeit nicht so wirklich klar, dazu weiß ich zu wenig über die Wikingerzeit. Allerdings gab es, so wie es auch im Titel dieses Buches heißt, durchaus "Schildmaiden", die mitgekämpft haben; und während die Männer auf Beutezug waren, mussten die Frauen sich zuhause um alles kümmern,  hatten also durchaus eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle. Zumindest entstand für mich dieser Eindruck aus dem, was ich bisher über diese Zeit gelesen und gesehen habe (auch aus der Serie Vikings) Dass sie oft sehr unter der Dominanz der Männer gelitten haben ist aber durchaus klar.

Nachdem ich mich jedenfalls etwas eingelesen hatte, hab ich den Rhythmus gefunden. 
Dass Eyvor als Witwe eines Schiffbauers sich ihren unträumbaren Traum verwirklicht und in einem verborgenen Fjord über Jahre ein Schiff baut, fand ich schon faszinierend. Und auch, wie man währenddessen mehr über die anderen Frauen erfährt, die schließlich zu ihr finden und mit dem Schiff in See stechen.
 
Etwas schwer getan hab ich mich auch mit den ungewöhnlichen Namen, die sicher genau passend sind für die damalige Zeit. Aber dazu kommen viele Begriffe, die ich nicht kannte und deren Bedetutung ich mir dann aus dem Text zusammenreimen musste. Manches hab ich auch nicht verstanden und oft dann auch die Lust verloren, wenn dann ganze Passagen verständnislos an mir vorüber gezogen sind.
Ich hab mir ja ein paar Rezensionen zu dem Buch durchgelesen, vorher, und mich hat etwas gewundert, dass keiner so wirklich auf diesen ungewöhnlichen Stil eingegangen ist. Wahrscheinlich hätte ich mir dann vorher erst eine Leseprobe durchgelesen.
Es sind auch immer wieder Textstellen kursiv gesetzt - was dahintersteckt, hab ich nicht rausfinden können...

Es kommen schließlich noch phantastische Elemente dazu und einiges aus den alten Sagen, was ich wiedererkannt habe. Trotzdem konnte ich mich nicht so recht einfinden in die Geschichte. Auch zu den Charakteren konnte ich keinen Bezug aufbauen, die zwar sehr gut skizziert waren und jede der Frauen ihre spezielle Art hatte, aber alleine vom Stil her bin ich nicht in der Geschichte angekommen. Und konnte somit auch nicht wirklich mitfiebern.

Letztendlich hab ich es dann nach 150 Seiten abgebrochen.
Man merkt, dass die beiden Autoren sich wirklich immens viel Mühe gegeben haben mit der Authenzität der Zeit, auch wenn Fantasy-Elemente vorhanden sind. Die vielen Details lassen aber auf sehr gut recherchierte Hintergründe schließen, wie man auch im Nachwort erfährt. 
Zum Verständnis gibt es im Anhang auch noch ein Glossar mit den vielen Begriffen - grade für das Ebook wären aber Fußnoten oder ähnliches sehr von Vorteil gewesen, da ich es umständlich ist, immer wieder zum Glossar und wieder zurück zu switchen.

Da ich es im Grunde als wirklich außergewöhnliches Werk betrachte - auch wenn es nicht meinen Geschmack getroffen hat, möchte ich auf eine Bewertung verzichten, da ich es nicht zu Ende gelesen hab. Es wird sicher viele finden, die sich dafür begeistern können, aber meins war es leider nicht.


Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.


Eine Rezension dazu findet ihr auch bei

 

6 Kommentare:

  1. Hi Aleshanee,
    ich kann zumindest verstehen, weshalb Du zu dem Buch gegriffen hast. Cover und Klappentext klingen ja durchaus spannend. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei Büchern aus dem Piper-Verlag immer etwas vorsichtig bin (ja, ich weiß, Schublade auf, Verlag rein, Schublade zu) :)
    VG
    Frank

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    1. Hm, das hätte ich jetzt gar nicht so auf dem Schirm gehabt - ich hab mal in meine Liste gespickt und da sind tatsächlich nicht soooo viele Bücher aus dem Verlag drauf (aus meiner Bloggerzeit) und sie waren auch nicht alle immer so begeisternd... aber es waren darunter auch sehr gute dabei. Wie z. B. die Ulldart Reihe von M. Heitz :)

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  2. Damit bestätigst du (leider) meinen Eindruck von dem Buch. Ich fand das Konzept interessant, aber nach der Leseprobe habe ich davon Abstand genommen. Der Schreibstil hat es wirklich schwer gemacht, in die Geschichte einzutauchen...

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    1. Der Anfang ist wirklich schwierig, finde ich. Ich mag sowas zwar schon auch (den Schreibstil), aber hier konnte er mich einfach nicht mitnehmen. Es ändert sich dann zwar schon ein bisschen und wird "leichter", trotzdem hab ich keinen Bezug zu den Figuren gefunden.

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  3. Hey Aleshanee,

    wir haben uns ja schon in den sozialen Medien ausgetauscht. Schade, dass du mit dem Buch nichts anfangen konntest. Mir ging es da ganz anders, wie du weißt, und ich war total begeistert. Vielen Dank fürs Verlinken meiner Rezension und ich wünsche dir, dass du mit deinem nächsten Buch mehr Glück hast.

    Liebe Grüße,
    Nico

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    1. Freut mich sehr wenn es dir (und ja auch anderen) so gut gefällt. Es hat auf jeden Fall was besonderes, aber wenn mich der Stil so gar nicht mitnehmen kann wirds echt schwer bei mir.

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