Sonntag, 9. Juli 2023

[Krimi] Der Mann, der Sherlock Holmes tötete von Graham Moore


Arthur Conan Doyle tritt in die Fußstapfen seiner berühmtesten Figur: Weil Scotland Yard keinen Anlass sieht, den Mord an einem Mädchen aufzuklären, nimmt er selbst Ermittlungen auf. Er schleicht durch die Straßen des viktorianischen London und landet an Orten, die kein Gentleman betreten sollte.

Etwa hundert Jahre später ist ein junger Sherlock-Fan in einen Mordfall verstrickt, bei dem Doyles verschwundenes Tagebuch und einige Fälle seines berühmten Detektivs eine wichtige Rolle spielen.

Zwei Morde, zwei Amateurdetektive – ein großer Lesespaß!






Der Mann, der Sherlock Holmes tötete von Graham Moore


Im Original The Sherlockian -- übersetzt von Kirsten Riesselmann
Genre Krimi auf zwei Zeitebenen

Verlag Eichborn --- Seitenzahl 480 --- 1. Auflage Oktober 2021




Meine Meinung
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Bücher, die sich um Sherlock Holmes drehen, reizen mich eigentlich immer. Zum einen mag ich Krimis in der viktorianischen Ära - und natürlich auch der Mythos um den meisterlichen Detektiv hat schon was ganz besonderes. 

Der Autor erzählt hier auf zwei Zeitebenen.
Zum einen begleiten wir Harold im Jahr 2010, der ein ebenfalls ein großer Holmes Fan ist und grade als jüngstes Mitglied dem Club der Baker Street Irregulars beigetreten ist. Den Sherlockianern, deren Begeisterung man schon weit mehr als ein Hobby nennen kann. 

Zum anderen führt uns Graham Moore ins London des Jahres 1900. An Arthur Conan Doyles Seite erleben wir den Schöpfer der bekannten Figur, der sie gerade sterben ließ. Denn Doyle ist die allgemeine Aufmerksamkeit und Begeisterung für seinen Protagonisten einfach zuviel geworden; da er selbst kaum Interesse wecken kann und scheinbar alle Sherlock Holmes für echter halten als ihn selber. 

Der Anfang war etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings hab ich mich dann ziemlich gut eingelesen und beide Handlungsverläufe mit Interesse verfolgt. In beiden haben wir es mit der Jagd auf einen Mörder zu tun und um die geheimnisvolle Zeit eben jener wenigen Monate aus dem Leben von Doyle, die bis heute nicht so recht entschlüsselt werden konnten. 

Es liest sich sehr flüssig und und ohne besondere Ausschweifungen. Nach einem Drittel war ich sehr gefesselt und die Spannung hat mich wirklich gepackt. Die Spuren, die Rätsel und das auch noch bei zwei unterschiedlichen Fällen, das hat die Neugier geweckt den Drang, der Lösung auf die Spur zu kommen! 
Genau das, was einem Krimi ausmacht, wie der Autor bzw. Doyle hier auch gerne erwähnt. Allerdings ist gerade dass dann etwas missglückt. Die Lösung nämlich bzw. wohin das ganze führte, haben mich dann ziemlich ernüchtert und auch logische Ungereimtheiten sind mir immer öfter negativ aufgefallen. Ich habe mir etwas spektakuläreres erhofft oder etwas außergewöhnliches. Ich fand es leider etwas banal und hab auch gegen Ende etwas die Lust verloren, weiterzulesen. 

Gefreut hab ich mich allerdings über die Begegnung mit Bram Stoker, der tatsächlich ein guter Freund von Arthur C. Doyle war und den man natürlich von seinem Meisterwerk "Dracula" kennt :) 

Übrigens gibts am Ende noch einige Erläuterungen von G. Moore über die überlieferten Tatsachen und die Fiktion, die er hier eingesetzt hat, um diese Geschichte zu konstruieren. 

Sehr schön fand ich auch die Zitate, die jedes Kapitel einleiten und viele Verbindungen zu Sherlock Holmes schaffen.

Ich habe die Ermittlungen durch Londons historische Straßen mit Doyle sehr gerne verfolgt und einige wissenschaftliche Neuerungen, die zu der Zeit auftauchten, als schönes Mittel gesehen, um einen authentische Atmosphäre zu schaffen und mir diese Epoche näherzubringen.
Auch mit Harold´s Versuchen, eigene Ermittlungen durchzuführen, hab ich mich gut unterhalten, auch wenn er mir oft etwas zu naiv war - oder andererseits dann "wie aus dem Nichts" auf eine Lösung kam. 
So richtig sympathisch wollten sie mir aber beide nicht werden...


Meine Bewertung
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