Band 4 der Krimi Reihe Tommy & Tuppence
Im Original By the Pricking of My Thumbs
Tommy & Tuppence Mysteries (#4)
Verlag Neuauflage Atlantik
Seitenzahl 234
1. Auflage im Original November 1968
Schreckliche Gerüchte stören die Beschaulichkeit des Altenheims, in dem Tommy Beresfords Tante Ada lebt. Spätestens als eine der alten Damen spurlos verschwindet, glauben Tommy und Tuppence nicht mehr an bloße „Schauermärchen“. Und tatsächlich sind die beiden bald einem lange gesuchten, eiskalten Mörder auf der Spur, was für Tuppence sehr gefährlich wird...
Meine Meinung
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Der nächste und vorletzte Band mit Tommy & Tuppence, die mittlerweile
schon etwas in die Jahre gekommen sind - aber noch nicht ganz zum alten Eisen
zählen.
Sie besuchen die unliebsame "Tante Ada" in dem Heim, in dem sie seit einiger
Zeit lebt - und beiden ist nicht so ganz wohl bei diesem Besuch. Denn Tante
Ada ist diese typische ältere Verwandte, der man nichts recht machen kann und
die immer viel Unwillen und kleine Bosheiten versprüht.
Agatha Christie erwähnt dieses Phänomen als in jeder Familie gegeben und ich
habe den Eindruck, dass es solche Personen tatsächlich in vielen
Konstellationen gibt :D
Jedenfalls fand ich Tuppence Reaktion total klasse, denn Tante Ada
widerspricht vehement, sie zu kennen und erst recht, dass sie Tommys Frau ist
und scheucht sie kategorisch aus dem Zimmer. Später bemerkt Tuppence dazu
(nachdem Tante Ada gestorben ist), dass sie immerhin dazu beigetragen hat,
dass die alte Dame sich auf ihre Kosten nochmal amüsieren konnte und sie ihr
das nach sieht.
Mit Humor kann man sowas eben doch am besten wegstecken ;)
Gleichzeitig sagt sie aber auch, dass sie kein Mitleid hat mit jemandem, der
charakterlich so verletzend und gemein ist - vor allem da Tante Ada schon mit
20 so war und durchgehend bis ins Alter so geblieben ist.
Interessant finde ich auch, dass die Frauen ja früher mit dem Namen des
Ehemannes angesprochen wurden, nicht immer, aber doch häufig. Hier z. B. mit
Mrs Thomas, das finde ich schon sehr schräg ^^
Nach dem Tod der Tante wäre das Thema ja eigentlich abgeschlossen, aber
Tuppence hatte sich kurz mit einer anderen, wirklich netten Dame unterhalten,
die allerdings eine sehr merkwürdige Bemerkung gemacht hat, der sie leider
nicht mehr auf den Grund gehen konnte. Irgendetwas daran war für Tuppence
suspekt und schließlich siegt ihre Neugier, so dass sie eigenhändig
Nachforschungen anstellt. Sie nimmt einige Mühen auf sich und findet
schließlich findet sie auch viel Klatsch und Tratsch, wie man es aus den
ländlichen Dörfern ja gewohnt ist und so typisch scheint. Es ist ja meist
nicht viel los und um sich Ablenkung zu verschaffen wird viel erzählt und
gemunkelt - und manchmal auch ausgedacht, um etwas Aufregung in das ruhige
Leben zu bringen.
Das war eigentlich recht interessant, weil Tuppence so viele kleine
Geschichten gehört hat, auch von Todesfällen oder verschwundenen Kindern und
auch anderen Begebenheiten, dass man nicht weiß, welche davon relevant ist, ob
sie irgendwie zusammenhängen und vor allem mit der Äußerung der alten Lady aus
dem Heim zu tun haben.
Es ist auf jeden Fall eine komplexe und manchmal auch verwirrende Geschichte,
aber es hat Spaß gemacht, mit den vielen Hinweise zu rätseln und auch wenn die
Aufklärung etwas kurz ausgefallen ist, war das Ende dann ja doch nochmal
spannend.
Was mir noch aufgefallen ist - schon in den anderen Bänden: die Absätze. Bzw.
die nicht vorhandenen. Wenn ein Szenenwechsel stattfindet, also man sich
plötzlich an einem ganz anderen Ort befindet, geht es einfach in einer neuen
Zeile weiter. Ich finde das manchmal schon irritierend. Da könnte man ruhig
eine Leerzeile dazwischen machen, das würde manches erleichtern.
Meine Meinung
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Liebe Aleshanee,
AntwortenLöschenich habe noch keinen einzigen Krimi von Agatha Christie gelesen, obwohl die Autorin schon eeeewig auf meiner Liste steht. Ich finde, es gehört einfach dazu. Die Handlung und deine Beschreibung der Gesellschaft klingt exakt so, wie ich sie mir im entsprechenden Jahrhundert vorstellen würde. Wie fandest du den Krimi denn sprachlich?
Liebe Grüße,
Isa