Dienstag, 19. Juli 2022

[Dystopie] Letzte Entscheidung von Hayley Barker

Das Gesellschaftssystem der "Rassentrennung" mit den Pures und den Dregs gerät ins Wanken - der Schauplatz in London konzentriert sich wieder auf den Zirkus, der noch größer und brutaler auf seine Eröffnung hinfiebert - und die Slums, in denen die als minderwertig bezeichnete Bevölkerung ums Überleben kämpft.

Meine Meinung
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Von Band 1 war ich ja trotz kleiner Abstriche schon sehr begeistert, aber leider konnte für mich da der zweite Band als Abschluss nicht mehr mithalten. 

Ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seit der Zirkus in Flammen aufgegangen ist. Ben, Hoshiko und Greta sind noch immer auf der Flucht, kommen aber nicht aus London heraus. Sie verstecken sich ständig woanders und halten sich mit der Gunst der Wiederstandsbewegung über Wasser. Gleich zu Beginn gab es hier für mich einige logische Ungereimtheiten, kleine, die nicht so groß auffallen, aber die sich mit der Zeit dann doch gehäuft und mich gestört haben.

Hoshiko und Ben werden getrennt und müssen nun jeder für sich versuchen, zu überleben und gegen die Missstände anzukämpfen. Der Wahlkampf steht bevor und Ben´s Mutter kandidiert für die Präsidentschaft, allerdings gibt es auch endlich eine Gegenbewegung, denn nach Bens Rede im letzten Jahr werden immer mehr Stimmen laut, die mit dem System nicht einverstanden sind. 
Ebenso die radikale Bewegung, die "Bruderschaft", die eigentlich als ausgemerzt gilt, schmiedet im geheimen Pläne.

Dieses Mal muss Ben das Leben im Zirkus miterleben und die Show wird noch brutaler und grausamer als vorher. 
Hoshiko verschlägt es in die Slums und muss sich dort mit einer Hierarchie auseinander setzen, mit der sie so nicht gerechnet hat.

An sich gäbe es viel Potenzial, aber für mich war recht wenig Handlung vorhanden. Es wird einiges wiederholt, was zwar die Erinnerungen an die vorherigen Ereignisse wieder ins Gedächtnis holt, dadurch tritt es aber oft etwas auf der Stelle. Auch die Gedanken von Ben und Hoshi kreisen ständig umeinander, so dass ich meist das Gefühl hatte darauf zu warten, dass endlich etwas passiert. 

Was wirklich gut und wichtig ist, ist die Botschaft. Die Trennung der Menschen aufgrund Herkunft, Glaube oder Ethnie wird deutlich und vehement an den Pranger gestellt und auch die Trägheit, mit einem politischen System mitzugehen, einfach weil man es gewohnt ist. 
Besonders gut fand ich auch, dass diese strikte Trennung von beiden Seiten beleuchtet wurde. Die Pures verachten die Dregs als minderwertig. Aber auch die Dregs verachten die Pures, weil sie sie so schlecht behandeln: ABER nicht alle sind gleich. Auf beiden Seiten gibt es Menschen die gutes tun wollen und ebenso solche, die negative Charaktereigenschaften haben. 
Das Schubladendenken funktioniert nicht, ebenso wie Hass mit Hass oder Gewalt mit Gewalt zu vergelten. 
Dennoch taucht die Frage auf, wie weit man gehen kann, um etwas Böses aufzuhalten. Eine Frage der wir immer wieder begegnen, leider auch in der heutigen Zeit.

Wie gesagt konnte es mich nicht so begeistern weil ich mir mehr Handlung und weniger Wiederholungen gewünscht hätte. Ein Zitat ist mir aber besonders herausgestochen, mit dem ich gerne hier abschließen möchte:

Liebe, die andere Menschen besitzen und sie nach eigenen Willen umformen will, ist keine Liebe. Das ist das Gegenteil von Liebe.
Zitat Seite 82


Meine Bewertung
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5 Kommentare:

  1. Auch wenn du den Roman nicht so gut gefunden hast: Trotzdem vielen Dank für den Hinweis auf diese Dystopie. Ich ergänze gerade die Veröffentlichungen der letzten jahre und "Die Arena" war mir bisher entgangen.

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    1. Da hast du dir aber was vorgenommen! :) Schön dass du die hier ergänzen konntest!

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    2. Du kannst ja hier unter dem Label mal schauen, vielleicht entdeckst du da ja noch eine die du nicht kennst?
      https://blog4aleshanee.blogspot.com/search/label/Dystopie

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  2. Hallöchen Aleshanee,
    nachdem deine Rezi zu Band 1 mir wieder Lust auf die Dilogie macht, kommt nun Band 2 mit wenig Handlung, ah herrje.
    Die Thematik gefällt mir grundsätzlich gut, ich muss nur wirklich Lust auf Distopien habe. Das sind keine Geschichten zum Abschalten, sondern zum nachdenken, vergleiche ziehen, finde ich.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Ja, allerdings ist es hier wirklich als "Jugend" Dystopie zu verstehen und alles, was zum nachdenken ist, wird sehr auf dem Silbertablett präsentiert. Es sind auf jeden Fall wichtige Themen, aber klar und deutlich gemacht, ohne dass man selber viel hinterfragen muss. Zumindest ging es mir so. Da wäre noch etwas mehr Potenzial dagewesen...

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