Dienstag, 24. Mai 2016

Rezension: Heimkehr von Kass Morgan

Heimkehr 
von Kass Morgan

Letzter Band der Trilogie "Die 100"
Im Original: The 100 - Homecoming
Aus dem Amerikanischen von Michael Pfingstl 
empfohlen ab 14 Jahren

Verlag: heyne fliegt
Seitenzahl: 320
Taschenbuch: 12,99 €
ebook: 9,99 €

1. Auflage: Mai 2016







Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern!



Zum Inhalt

100 straffällige Jugendliche wurden auf die Erde entsandt, quasi als Versuchskaninchen, um zu prüfen, ob nach dem vernichtenden Atomkrieg der Planet wieder bewohnbar ist - denn auf den Raumschiffen geht langsam die Luft aus. 

Wells, der Sohn des Kanzlers, hat sich mit an Bord geschmuggelt und obwohl er anfangs einen recht schweren Stand hatte, etabliert er sich auch hier als Anführer, denn sein Organisationstalent hilft ihnen, in dieser fremdartigen Welt zu überleben.

Clarke und Bellamy haben nach einigen Differenzen zusammengefunden und sehen der Heimkehr der anderen, erwachsenen Besatzungsmitglieder eher mit großen Bedenken entgegen. Da Bellamy Schuld trägt, dass der Kanzler angeschossen wurde und um sein Leben ringt, befürchten sie, dass er wieder unter Arrest gestellt oder sogar getötet wird.

Glass hingegen ist endlich wieder mit Luke zusammen und hat sich einen der letzten Plätze auf den Transportern zur Erde ergattert - hat dafür aber einen geliebten Menschen verloren ...

Während die Jugendlichen auf der Erde indessen mit einem kriegerischen Stamm von überlebenden Erdbewohnern zu kämpfen haben, nähert sich ihnen mit den Heimkehrers aus den Raumschiffen auch Vizekanzler Rhodes, der ein ebenso großes Risiko darstellt und noch ahnen sie nicht, was er tatsächlich vorhat.

Meine Meinung

Die Sorge, dass ich nicht so gut in die Geschichte komme, weil ich so einiges vergessen hatte, war unbegründet. Leider, muss ich fast schon sagen, weil das erste Drittel des Buches war hauptsächlich ein Rückblick und eine Anhäufung von Wiederholungen - auch durch die welchsenden Perspektiven, da jeder der Hauptfiguren nochmal mit all seiner Vergangenheit erklärt wird. 
Natürlich wird auch die Ankunft der letzten "Heimkehrer" beschrieben, aber wirkliche Spannung kam hier noch nicht auf. 

Dafür hat man aber auch wieder ein tolles Bild von den Charakteren bekommen, die jeder für sich um eine Zukunft kämpfen, die ihnen am Herzen liegt. Hier war auch die einzige Botschaft, die ich aus der Geschichte ziehen konnte; nämlich dass man erstens mit allen Mitteln um die Menschen kämpft, die einem nahestehen und zum anderen der Mensch nicht alleine sein sollte. Die Gemeinschaft, in der man friedlich leben kann, hat eine essentielle Bedeutung, die in der heutigen Zeit verloren gegangen ist. Zumindest habe ich den Eindruck, denn gerade das Familienleben oder überhaupt der Umgang mit Freunden oder ein Zusammengehörigkeitsgefühl fehlt heute ja leider oft. 
Etwas zusammen aufzubauen, gemeinsam Entscheidungen zu treffen und dabei an das Wohl aller zu denken ist ja ein wesentlicher Bestandteil, um sich sicher, geborgen und angenommen zu fühlen.

Der Schreibstil bleibt einfach, an das jugendliche Alter angepasst und dabei flüssig und schnell zu lesen. Leider bleibt es dabei oft oberflächlich und obwohl es von der Handlung her an sich nicht so recht vorangeht, sind mir viele Situationen zu schnell abgehandelt worden, bei denen man noch mehr hätte herausholen können. Das Gleichgewicht war mir zu unpassend verteilt, der Fokus auf eher unwichtigen Momenten, statt die hervorzuheben, die etwas mehr Spannung und Gefühl versprochen hätten.
Auch gab es wieder einige Ungereimtheiten, logische Fehler, die ich ja schon in den Vorgängern auch schon bemängelt hatte und Wendungen bzw. Entscheidungen, die unsinnig und nicht nachvollziehbar sind.

Gegen Ende kommt dann etwas mehr Tempo in die Geschichte und irgendwie überschlagen sich dann auch die Ereignisse, was mir wiederum viel zu schnell ging. Gerade hier hätte man mehr daraus machen können und es bleibt bei einer eher flachen, aber durchaus unterhaltsamen Skizzieren der dramatischen Schlussszenen.

Fazit

Ein etwas enttäuschender Abschluss, der zuerst mit vielen Wiederholungen nicht recht in Schwung kam und dann durch unglaubwürdige und auch recht oberflächliche Effekthascherei für mich keine wirkliche Spannung erzeugen konnte.

Bewertung
 http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/2%2F3%20Sonnen


© Aleshanee

 Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.





Über die Autorin: Kass Morgan studierte an der Brown University bis zum Bachelor und absolvierte anschließend ein Masterprogramm in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, Die 100, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen.
Quelle: Heyne fliegt


1 - Die 100
2 - Die 100 - Tag 21
3 - Die 100 - Heimkehr




2 Kommentare:

  1. Hey ;)
    Bisher habe ich nur den ersten Band gelesen und fande ihn eher so lala.
    Vom Thema her total interessant, aber irgendwie sehr langatmig.
    Mal sehn wie es weiter geht.
    Ich hoffe es gefällt mir besser wie dir.
    Hast du die Serie geschaut? -Ich nicht.

    Liebe Grüße,
    Lena

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    Antworten
    1. Vielleicht gehts dir ja genau andersherum, wie so vielen anderen ;) Mir hatte der erste Band nämlich am besten gefallen.
      Die Serie hab ich mir angeschaut, ich glaube, 7 Folgen. Aber die hat mir nicht so gut gefallen, ehrlich gesagt. Sie hatte ganz andere Entwicklungen als die Bücher und war mir zu überspitzt und schlecht dargestellt.

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