Mittwoch, 7. Januar 2015

Rezension: Traumlieder I von George R. R. Martin

Traumlieder I

von George R. R. Martin

Genre: Anthologie
Gesammelte Erzählungen

Band 1 von 3

Verlag: Heyne
Seitenzahl: 544
 Taschenbuch: 14,99 €
ebook: 11,99 €

1. Auflage: Okt 2014





"Ich wurde in Bayonne geboren und wuchs dort auf und kam nie aus der Stadt heraus, 
und meine liebsten Bücher und Geschichten waren die, die mich über die Hügel trugen und weit, 
weit weg, in unbekannte Länder, wo das Licht der fernen Sterne auf mich fiel." S. 220



Info vom Verlag

Dass George R. R. Martin einer der erfolgreichsten Fantasy- Autoren aller Zeiten ist, steht außer Frage. Dass er noch viel mehr kann, beweist er in seinen beiden Erzählbänden Traumlieder, deren Vielseitigkeit Fantasy- und Science-Fiction-Fans jeder Generation begeistern wird: Das Porträt eines Mannes, der allmählich dem Wahnsinn verfällt, oder das unheimliche Schicksal eines Autors, dessen Selbstbezogenheit ihm zum Verhängnis wird, sind nur zwei der Geschichten dieser einzigartigen Storysammlungen. Ob Werwölfe, Magier, das ganz normale Grauen nebenan oder das Weltall: George R. R. Martin versteht es, seine Leser zu fesseln wie kein anderer. Die beiden Erzählbände vereinen erstmals die wichtigsten seiner vielfach ausgezeichneten Kurzgeschichten.

Meine Meinung

Da ich mittlerweile ein großer Fan von George Martins "Das Lied von Eis und Feuer" Reihe bin, wollte ich mir natürlich auch gerne seine Geschichten anschauen, die er früher zu Papier gebracht hat. Die Sammlung beinhaltet aber nicht nur eine Auswahl an Kurzgeschichten, sondern auch einige Abschnitte, die er aus seinen jungen Jahren erzählt. Als er zur Schule ging, wie er mit dem Schreiben begonnen hat und wie sich aus seinen ersten Schreibversuchen das Talent entwickelt hat, das wir heute kennen. Und dass es absolut nicht leicht ist, sich in der Branche einen Namen zu machen.
Jeder hat mal klein angefangen und so auch George R. R. Martin, den seine Comicsucht im Kindesalter schon geprägt und er seine ersten Geschichten für 1 Ct pro Seite an die Nachbarkinder verkauft hat ;)

Die Novellen oder Kurzgeschichten sind aus unterschiedlichen Genre, die meisten aus dem Bereich Science Fiction. Die Thematiken sind verschieden und reichen von Politik und Kriege über Philosophie, Glaube und persönliche Beziehungen. Gerade die Kriegsgeschichten, die einen sehr realen Hintergrund haben, verschrecken mich eher. Natürlich kenne ich die politischen Kriegstreibereien zur Genüge aus Game of Thrones, trotzdem ist es etwas anderes, sie in einer phantastischen Kulisse zu verfolgen - in unserer Welt geht mir das ganze einfach zu nah.
Die ersten drei Geschichten waren nicht so meins, dafür hat es sich mehr und mehr gesteigert. Da sind wirklich ein paar sehr tiefsinnige Schätze dabei, über die ich jeweils erstmal nachdenken musste, bevor ich in die nächste einsteigen konnte.

"Unsere Rasse braucht das Wissen."
"Vielleicht", seufzte Sanders. "Aber braucht sie nur das Wissen? Ich glaube nicht. 
Ich glaube, sie braucht auch das Rätsel, die Poesie, die Romantik. Ich glaube, 
sie braucht ein paar Geheimnisse, damit sie grübeln und staunen kann." S. 209

Ich habe bisher nur sehr selten zu Kurzgeschichten gegriffen, weil sie mich meistens nicht einfangen können. In Traumlieder ist es George Martin bei den meisten gelungen, meine Neugier zu wecken und mich für seine Ideen zu begeistern! Teilweise sehr detailliert, jede aus anderen Perspektiven hat es mich zum nachdenken angeregt und meine Vorstellungskraft angefacht. Insgesamt wirklich gut gelungen und man konnte doch einiges über den Autor erfahren - woher er seine Ideen nimmt und was ihm seine Geschichten bedeuten.

Zusammengefasst

Thematik: Jede Geschichte hat ihre eigene
Schreibstil: sehr unterschiedlich, aber man merkt die besondere Atmosphäre
Charaktere: manche sehr faszinierend, an andere kam ich nicht so ran
Spannung: wenig, eher tiefgründige Themen
Umsetzung: ein toller Überblick über die Anfänge des Autors und seine Werke

Fazit

Eine interessante Sammlung unterschiedlicher Kurzgeschichten aus den Anfängen des Autors George R. R. Martin, die hauptsächlich im Science Fiction Genre angelegt sind. Mit einigen konnte ich nicht viel anfangen, aber es waren auch sehr berührende und tiefsinnige Geschichten dabei, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

Bewertung





 Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.




Die gesammelten Erzählungen

Traumlieder I
Traumlieder II
Traumlieder III

5 Kommentare:

  1. Ich hatte das Buch jetzt schon mehrere Male in der Hand, habe es aber dann doch immer wieder weggelegt, da ich besorgt war, dass es meinen Erwartungen nicht gerecht werden würde. Außerdem stehe ich auch nicht so auf Kurzgeschichten.
    Da ich aber seit Deiner Pratchett-Rezension denke, dass wir einen ähnlichen Geschmack haben, werde ich es bei nächster Gelegenheit wohl doch mitnehmen und es zumindest versuchen.

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    1. Also ich finds auf jeden Fall lesenswert. Die ersten drei Geschichten waren jetzt, wie gesagt, nicht so meins, aber dann sind echt welche dabei, die richtig gut sind und mich zum nachdenken angeregt haben!

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  2. Ah du hast es gelesen! :D
    Schön, dass es dir dann doch noch gefallen hat! Das wäre ja jetzt auch blöd gewesen, wenn du das Buch gewinnst und kannst gar nichts damit anfangen ^^'.
    Ich habe es selber ja noch nicht gelesen, weil ich mir bei Kurzgeschichten-Sammlungen auch immer sehr unschlüssig bin, deshalb steht es bei mir auch noch hinten an. Aber irgendwann will ich es definitiv noch lesen! Es ist halt Geroge Martin, eigentlich ein Garant für gute Geschichen ;).

    Liebe Grüße
    Insi Eule

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  3. Welche Geschichte hat dir denn am besten gefallen?

    Mein Highlight war Abschied von Lya. Ich fand die Thematik unheimlich spannend und auch die Parallelen zu GoT faszinierend. Die Namen - Lyanna und Robert, das tragische Ende und die Tatsache, dass der Orginaltitel A Song for Lya heißt. Der englische Titel spoilert auch viel weniger...

    Viele Grüße
    Ciri

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    1. Hi! Abschied von Lya fand ich auch toll, aber "Am Morgen fällt der Nebel" hat mir auch richtig gut gefallen.
      Weniger dafür die ersten drei

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