von Nina Blazon
Genre: Historischer Vampirroman
Empfohlen ab 14 Jahren
Verlag: Ravensburger
Seitenzahl: 432
HC und TB nur gebraucht
ebook: 6,99 €
1. Auflage: Aug 2009
Klappentext
1731, in den Wäldern Serbiens: Für eine Handvoll Gold wird das Mädchen
Jasna von ihrem Vater an einen reichen Gutsbesitzer verkauft. Der
rätselhafte Fremde nimmt das Mädchen mit auf seinen Hof an der Grenze
zum Osmanischen Reich. Dort wird Jasna mit seinem Sohn Danilo
verheiratet. Schnell stellt die junge Braut fest, dass ein schrecklicher
Fluch auf der Familie lastet. Gibt es in Danilos Familie wirklich einen
Vampir, wie im Dorf gemunkelt wird? Während sich die mysteriösen
Vorkommnisse häufen, gerät Jasna in den Bann des faszinierenden Duschan.
Aber auch er hat ein dunkles Geheimnis ...
Meine Meinung
Nein, das ist kein typischer, romantisch-kitschiger, jugendlich-klischeehafter Vampirroman!
Man taucht hier ab in eine völlig andere Welt, wie ich es von der Autorin gewohnt bin; hier allerdings im zutiefst abergläubischen 18. Jahrhundert in Serbien.
Es ist ein ruhiger, bedächtiger Schreibstil, der unmerklich ein zartes Netz spinnt, mit dem er mich als Leserin total gefangen genommen hat. Die ganze Atmosphäre ist geprägt von den Menschen und ihrem damaligen Mythen, Riten und dem harschen Umgang, unter dem vor allem die Frauen zu leiden hatten. Die wenigen Rechte der Frauen wurden noch mehr unterdrückt durch die vielen Bräuche und Sitten, zu denen noch die befremdlich wirkenden Riten zur Bekämpfung des Bösen hinzukamen. Weit verbreitet auch der Glaube an die strigoi, die Vampire, die Wiedergänger, die aus dem Grabe aufstehen und sich vom Blut ernähren, aber auch Krankheiten oder schlimme Unwetter hervorrufen können.
Die Autorin hat hier anscheinend tief gegraben und es wirkt sehr authentisch wenn sie beschreibt, wie den Toten die Füße zusammengebunden werden, damit sie nicht aufstehen können, Steine aufs Grab gelegt werden, damit niemand heraussteigen kann oder Mohnsamen gestreut werden, falls aller Vorsicht zum Trotz der wieder auferstandene Leichnam erstmal mit dem Zählen der Samen beschäftigt ist, bevor er sich an der Dorfgemeinschaft rächen kann.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Jasna erzählt, die von ihrem strengen und versoffenen Vater an einen reichen Gutsbesitzer verkauft wird. Sie hatte es noch nie leicht im Leben und obwohl sie sehr ihrem Los zu beißen hat, lässt sie sich nicht unterkriegen. Ein sehr sympathisches Mädchen, das versucht, das Beste aus ihrer Lage zu machen, doch nie hätte sie geahnt, was sie nun erwartet. Sie kommt relativ schnell dahinter, dass auf dem Gut etwas nicht stimmt und dass sie von den Dorfbewohner als "Zugereiste" keine Hilfe zu erwarten hat.
Es erwarten sie einige böse Überraschungen, aber auch eine schicksalshafte Fügung, als sie den undurchsichtigen Duschan trifft, einen fahrenden Holzfäller, mit dem sich eine verquere Verbindung entwickelt.
Auch wenn hier viele Hinweise auf Vampire und Blutsauger vorhanden sind, geschieht das hauptsächlich im Hintergrund und erzeugt eine sehr faszinierende Atmosphäre, die zwar nicht gruselig ist, aber doch eine ganz besondere Stimmung hervorruft, die mich völlig in diese Zeit und das Leben von Jasna versetzt hat.
Fazit
Eine ganz besondere, ruhige und doch fesselnde Geschichte über einen sehr unaufdringlich unheimlichen Schauplatz im historischen Serbien, mit vielen Wurzeln des Aberglaubens und den bekannten Vampirgeschichten.
Bewertung
© Aleshanee
Ebenfalls rezensiert von
Über die Autorin: Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgers schrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart. Quelle: cbt Verlag
Huhu ^^
AntwortenLöschenich freue mich sehr, dass es dir auch so gut gefallen hat. Als ich es gelesen habe (was schon min. 3 Jahre her ist) war ich auch richtig begeistert. Die Atmosphäre hat einen wirklich für sich eingenommen. Wunderbare Rezi ♥.
Liebe Grüße
Insi Eule
Dankeschön! Freu mich auf die noch vielen anderen Bücher der Autorin :)
LöschenHuhu Alex =)
AntwortenLöschenIch war ja genauso begeistert und was du beschreibst hat auch mich bei dem Buch überzeugt. Irgendwie dachte ich mir auch schon, dass es dir gefallen wird.*g*^^
Schöne Rezi. =)
Ganz liebe Grüße
Katie♥
Danke dir Katie! Es hat ja wirklich eine ganz besondere Stimmung, auch wegen dem ungewöhnlichen Schauplatz. Mal ganz was anderes ;)
LöschenHallöchen,
AntwortenLöschenauch wenn ich jetzt Gefahr laufe, dass hier doppelt zu kommentieren, weil mein Internet mal wieder seine Tage hat... Schreibe ich alles einfach nochmal.:D
"Totenbraut" subt bei mir leider immer noch, obwohl ich es mir vor Jahrtausenden mal gebraucht bestellt habe. Diesen Dezember will ich es aber unbedingt in Angriff nehmen, weil ich in dieser Jahreszeit sowieso was Ruhiges brauche.
Falls du "Wolfszeit" nicht kennst, solltest du dir dieses Buch auch unbedingt mal ansehen. Ich habe es vor ca. zwei Jahren (glaube ich...) gelesen, und kann es wirklich nur weiterempfehlen. Es gibt auch nicht viel Aufregung, einen Hauch Fantasy im Hintergrund und einen kleinen Gruselfaktor.^^
beste Grüße,
Annabel:)
Oh ja, die herbstliche Zeit ist genau das richtige für das Buch!
LöschenUnd danke für den Tipp, ich möchte mich eh umschauen, was es noch alles von der Autorin gibt, da ist ja reichlich Auswahl da ;) Momentan möchte ich erst noch die Bücher aus der Faunblutweltreihe lesen, danach kommen dann nach und nach die anderen!
Args, das ist ja doof, ist mir aber auch schon ein paarmal passiert und ich musste den Kommentar nochmal schreiben :/
Hey ;)
AntwortenLöschendas Buch habe ich auch schon gelesen, allerdings konnte es mich nicht ganz so überzeugen wie dich. Es hat zwar etwas ganz besonderes bzw spezielles, aber ich weiß auch nicht es konnte mich nicht wirklich packen. Generell komme ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht so zurecht.
Liebe Grüße,
Lena