Lilja hat nur eine vage Erinnerung an die Sonne. Sie lebt mit ihrem Großvater
in einer Welt, in der es immer nur regnerisch und trübe ist. Der Großvater
versorgt das Dorf mit Gemüse, doch der Boden ist so feucht, dass sich kaum
etwas anpflanzen lässt. Eines Tages entdeckt Lilja einen geheimen Pfad in den
Wald, in den die Kinder eigentlich nicht gehen dürfen. Aber Lilja ist nicht
wie andere Kinder, sie schluckt die Furcht herunter und folgt dem Pfad in die
Dunkelheit. Im Inneren des Waldes wartet eine ganz neue Welt auf sie, und das
Abenteuer beginnt: Lilja muss sich ihren größten Ängsten stellen, findet aber
auch Liebe und Freude. Und schließlich auch die Hoffnung auf einen neuen
Frühling.
Nach "Die Schneeschwester": ein neuer Band im großen Jahreszeitenquartett von
Maja Lunde und Lisa Aisato.
Die Sonnenwächterin von Maja Lunde
mit großartigen Illustrationen von Lisa Aisato
berührende Fantasygeschichte mit grandios schönen Bildern
gehört zur Jahreszeiten-Reihe: Frühling
Im Original Solvokteren -- aus dem Norwegischen von Ina
Kronenberger
Verlag btb --- Seitenzahl 200
1. Auflage November 2021
Meine Meinung
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Nachdem mir die Weihnachtsgeschichte schon so gut gefallen hatte, war ich jetzt natürlich sehr gespannt auf das Frühlingsabenteuer. Das Cover ist in dem gleichen Stil wieder wunderschön gestaltet - übrigens auch unter dem Schutzumschlag und stimmt perfekt auf die Geschichte ein.
Allerdings beginnt es sehr trist und düster, denn in der Welt von Lilja ist die Sonne verschwunden, schon seit vielen Jahren. Nur eine schwache Erinnerung ist noch da, an das Gefühl von Wärme auf der Haut, dass das Mädchen schon so lange vermisst. Aber auch die Wärme ihrer Familie, denn geblieben ist ihr nur der Großvater, der sie zwar umsorgt, so gut es geht, aber keine Nähe zulassen kann. So lebt Lilja zwar weiter in einer trüben, verregneten Welt in ihrem kleinen Dorf, scheint aber nicht wirklich zu "wachsen". Das wird nur zweimal kurz erwähnt, aber ich fand diesen Zusammenhang so schön, dass Pflanzen ohne die Wärme des Sonnenlichts verdorren - und eben auch die Menschen sich ohne wärmende Zuneigung nicht entfalten können.
Doch der Mensch ist ein Gewohnheitstier, umso berührender und herzergreifend sind Liljas Gedanken:
Ich war zwar nach der hochwachsenden, sonnenhungrigen Lilie benannt, aber ein anderer Name hätte besser gepasst, der einer kleinen bescheidenen Schattenpflanze. Manche Pflanzen kommen nämlich mit sehr wenig Licht und Pflege aus, und zu diesen gehörte ich.Zitat Seite 17
Das ändert sich jedoch, als sie das Geheimnis ihres Großvaters entdeckt. Ein Hoffnungsschimmer lässt sie eine mutige Entscheidung treffen, von der sie sich die Rückkehr des Frühlings erhofft. Der Wärme, der Farben, dem Entkommen aus der Spirale aus Hunger und Hoffnungslosikeit.
Ich weiß nicht so recht, ab welchem Alter man dieses Buch empfehlen soll. Wie schon in "Die Schneeschwester" spricht die Autorin viele traurige Aspekte an, die man als Eltern berücksichtigen sollte.
Die Bilder von Lisa Aisato unterstreichen das ganze wieder in einer wunderbaren Weise. Ich finde die Illustrationen wieder absolut genial, weil sie die Augenblicke so gekonnt einfängt, die Stimmungen, die Menschen perfekt einfängt mit den Gesichtsausdrücken, das ist schon was ganz besonders!
Aber eben teilweise auch sehr bedrückend und vielleicht auch beängstigend - was umso mehr den Mut zeigt, mit dem Lilja sich dem entgegenstellt.
Verlust und Trauer ebenso wie Freundschaft und Hoffnung sind sehr stark vertreten. Aber auch das Teilen, das Miteinander, die Schönheit der Natur, die für alle da sein muss. Vor allem auch das Eingreifen in die Natur fließt symbolisch ein und dass dadurch alles außer Kontrolle gerät. Wobei "Kontrolle" hier natürlich nur sinnbildlich steht, denn das ist eine Illusion, der wir ja immer wieder erliegen.
Dazu kommt noch ein wichtiger Aspekt, nämlich dass Hass und eine daraus resultierende Rache keine Besserung bringt. Wenn man davon überrollt wird, werden das Herz und die Gefühle zermürbt und es bleibt nichts mehr übrig, mit dem man noch etwas gutes spüren kann.
Ich bin ja dafür, dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben und sie zulassen sollte - nur eben nicht auf eine Weise, die einen innerlich auffrisst und über alles bestimmen. Man muss lernen, "loszulassen", um selbst frei zu werden: für neues, schönes und glückliche Momente.
Meine Bewertung
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Liebe Aleshanee,
AntwortenLöscheneine sehr schöne Rezension! Ich mochte "Die Schneeschwester" damals auch richtig gerne und habe vor allem die Illustrationen von Lisa Aisato geliebt. "Die Sonnenwächterin" möchte ich auch unbedingt noch lesen ♥.
Ganz liebe Grüße, Steffi
Dankeschön <3
LöschenDie Illustrationen sind wirklich der Hammer! Ich wünsch dir viel Spaß wenn du Zeit für die Sonnenwächterin findest :)
Liebe Aleshanee,
AntwortenLöschenhm, das buch steht auch noch auf meiner Wunschliste. Ich hab schon bei Schneeschwester ein paar Tränchen vergossen. Maja Lunde bindet wichtige Themen so gut in diese Geschichten, auch wenns manchmal trübsinnig und düster wird. Das Leben ist kein Ponyhof bis die Hoffnung kommt.
Ich habe gehört, dass die anderen Jahreszeiten ebenso ein Buch bekommen. Darauf bin ich echt gespannt.
Liebe Grüße
Tina
Ja, ich freu mich auch schon sehr auf den Sommer und den Herbst. Zusammen mit den Bildern sind die Büchern einfach nur schön <3
LöschenLiebe Aleshanee
AntwortenLöschenWas für eine schöne Rezension!!!
Das Winterbuch möchte ich unbedingt endlich einmal lesen, ich habe es meiner Familie vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt und leider immer noch nicht selber gelesen. Das Sommerbuch habe ich mir aber auch schon vorgemerkt. Mal sehen, wann ich es mir gönnen kann.
Alles Liebe
Livia
Das Frühlingsbuch meinst du? :)
LöschenIch fand beide toll und vor allem auch die Bilder sind so genial getroffen!
Das Winterbuch fand ich einen Tick besser und ich bin sehr gespannt auf Sommer und Herbst. Mit dem Sommerbuch wird es dieses Jahr sicher nichts mehr, aber vielleicht das für den Herbst? Müssen wir wohl einfach abwarten...