Hauchdünn und kostbar sind die Sonnensegel der japanischen Solarstation
NIPPON. Von ihnen aus wird die Erde mit Energie versorgt. Als die
Energieübertragung versagt, denken Leonard Carr und die Mannschaft der
Station zuerst an eine technische Panne. Doch dann geschieht ein Mord, und
ein fremdes Raumschiff dockt widerrechtlich an. Entsetzt erkennt die
Besatzung, daß sie Spielball in einem Plan ist, der die Station zu einer nie
dagewesenen Bedrohung für die Erde werden läßt. Leonard hat nur eine Chance
gegen die kalte Präzision, mit der seine Widersacher vorgehen: Er kennt alle
Geheimnisse der Solarstation und weiß beim Kampf, die Gesetze der
Schwerelosigkeit für sich zu nutzen ...
Solarstation von Andreas Eschbach
Genre Science Fiction Thriller
Verlag Bastei Lübbe --- Seitenzahl 317
1. Auflage Mai 1999
Meine Meinung
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Wir reisen in die Zukunft, ins Jahr 2015 ... verständlich wenn wir es hier
mit einem Buch aus dem Jahre 1999 zu tun haben ;) Eine recht klassische
Story hinsichtlich des Aufbaus, sehr typisch für
die damalige Zeit - dennoch hat es mich sehr gut unterhalten und die vielen
kleinen Wendepunkte konnten mich gut fesseln.
Es gibt keine Weltraumschlachten oder Aliens - das ganze spielt sich eher
gediegen ab auf der Solarstation in der Erdumlaufbahn. Die Menschen haben hier eine Möglichkeit
gefunden, mithilfe von Sonnensegeln Energie zu gewinnen und diese auch auf
die Erde zu übertragen.
Alles in den Händen der Japaner, da sich in diesem Szenario die Amerikaner
aus der Raumfahrt zurückgezogen haben. Auch mal eine interessante Idee!
Die ersten Seiten haben mich etwas irritiert - ich bin von dem Autor keine
Sexszenen gewohnt und hier wird erstmal eindrücklich beschrieben, wie das
ganze in der Schwerelosigkeit funktioniert. Das hat mich etwas überrascht, war aber ein "witziger" Einstieg. Überhaupt geht Andreas Eschbach in vielen Details darauf ein, was die Schwerelosigkeit für Probleme mit sich bringen kann, das war schon echt faszinierend, weil man darüber jetzt nicht unbedingt nachdenkt.
Leonard Carr, der Hauptcharakter, aus dessen Sicht wir dieses Abenteuer
erleben, ist so eine Art Hausmeister oder Mädchen für alles auf der
Solarstation.
Als die Energieübertragung auf die Erde schon zum zweiten Mal nicht mehr
klappt, wird er vom Kommander ins Vertrauen gezogen, denn dieser vermutet
Sabotage.
Da Leonard sich ungezwungen in allen Bereichen bewegen kann, verfolgen wir
ihn auf seiner Mission,die anderen Crewmitglieder auszuspionieren. In dem
Zug erfährt man auch das ein oder andere über die Figuren, aber auch über
die vielen kleinen (und großen) Details, die das Leben in so einer beengten
Situation mit sich bringen.
Vor allem natürlich die Schwerelosigkeit, die
vieles kompliziert macht, aber es eben auch viele Tricks gibt, um damit
zurechzukommen. Das fand ich sehr interessant.
Witzig war ja, dass die Kommunikation mit der Erde zum einen natürlich per
Funk stattfand, aber auch per Fax! War das tatsächlich so? Funktioniert das? Ich hab darüber noch nie nachgedacht!
Nach dem etwas ruhigen Einstieg wird es aber spannend. Das Tempo bleibt
relativ genügsam, aber die neuen Erkenntnisse und Gefahren bieten viel, um
zu rätseln wer dahintersteckt - denn das ganze wird größer als Leonard oder
der Kommander vermutet hatten.
Ein unterhaltsamer und spannender Science Fiction Thriller, den ich
durchweg packend fand und mit der Atmosphäre dieser beklemmenden Situation
gepunktet hat. Der dramatische Abschluss hat sich dann zwar etwas
rausgezogen, insgesamt aber auf jeden Fall lesenswert.
Von Andreas Eschbach gelesen und rezensiert
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