Freitag, 6. Juli 2018

Rezension: Drudenherz von Hubertus Hinse

Drudenherz

von Hubertus Hinse

Genre: Thriller mit mythischem Einschlag aus der bayerischen Oberpfalz

Verlag: SüdOst / Battenberg Gietl
Seitenzahl: 272
Taschenbuch: 14,90 €
Ebook: 9,99 €

1. Auflage: Okt 2017







"Glauben ist ein Geschenk, das man nicht leichtfertig gibt." S. 46

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Und genau das ist der Knackpunkt, der das Leben von Hias, einem jungen Mann aus  Bayern, völlig aus den Fugen bringt.
Es beginnt ganz profan mit toten Hühnern auf dem Rosnerhof, wo die junge, eher widerwillige Bäuerin Franziska versucht, den geerben Hof irgendwie aufrecht zu erhalten. Doch es wird nicht bei den gefiederten Leichen bleiben.

Gekonnt verflicht Hubertus Hinse alte Sagen und Bräuche und lässt Hias plötzlich Moosleute, den Schnitter und andere "Geister" sehen - doch reicht allein der Glaube, um sie für uns Menschen sichtbar zu machen? Und wieso tauchen sie plötzlich rund um den Rosnerhof auf und versetzen alle in Angst und Schrecken?

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Der Grund liegt weit in der Vergangenheit und es gibt auch einige Passagen, die uns zurück bis ins 17. Jahrhundert führen. Nach und nach erkennt man dann auch die Ursachen; kann aber noch bis zum Ende Miträtseln, bis alle Puzzlestückchen ein komplettes Bild ergeben. Wobei ich schon oft am überlegen war, was das eine mit dem anderen zu tun hat und wie das zusammenhängt, aber es ergab am Ende auf jeden Fall einen runden Abschluss. Ein bisschen Krimi, ein bisschen Mystik und sympathische Charaktere, die für die ein oder andere Überraschung sorgen.
Der Wechsel zwischen den Passagen ist meistens richtig gut gelungen mit abgestimmten Übergängen, solche kleinen Details find ich immer sehr schön und fallen mir positiv auf!

Insgesamt ist der Schreibstil schon sehr ungewöhnlich und für manche sicher gewöhnungsbedürftig. Ich hätte mir allerdings noch etwas mehr Mundart erwartet und gewünscht, gerade in den Dialogen. Da werden zwar manchmal bayerische Begriffe mit eingeworfen, aber an sich hält sich der Autor hier dann doch ans hochdeutsche. Das war fast ein bisschen schade, denn es hätte die Atmosphäre noch mehr unterstrichen. Man ist ja doch im Regensburger Umfeld unterwegs und die Schauplätze werden auch sehr anschaulich beschrieben - über etwas mehr Dialekt hätte ich mich deshalb gefreut.

Ich bin mit keiner Erwartung an das Buch herangegangen und war deshalb positiv überrascht, dass es mir doch so gut gefallen hat. Der Stil sticht auf jeden Fall aus der Masse und auch wenn es nicht durchweg immer fesselnd war, gab es immer wieder Motivation und Überraschungen, die zum weiterlesen animiert haben.

Ein zweiter Band scheint bisher nicht veröffentlich zu sein, vielleicht kommt das ja noch, denn das Ende klärt zwar alle Fragen, hätte aber noch Potenzial für eine Fortsetzung.

Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/3%2F4%20Sonnen


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Auf der Webseite findet ihr weitere Infos



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