Sonntag, 9. Juni 2019

Rezension zu Artemis Fowl von Eoin Colfer

Artemis Fowl von Eoin Colfer


Artemis Fowl, der jüngste Spross einer alten irischen Gangsterdynastie, möchte mit einem unglaublichen Plan den finanziellen Ruin seiner Familie aufhalten. Mit Hilfe des in seinen Besitz gelangten Buchs der Elfen deckt er ein Geheimnis auf, von dem bisher kein Mensch etwas ahnte. Tief unter der Erde hütet das Elfen-Volk einen legendären Goldschatz. Artemis ist zwar erst zwölf, aber hochbegabt und mit Hilfe seines schlagkräftigen Butlers macht er sich auf, das Gold zu rauben ...

1. Auflage im April 2003
beim List (Ullstein) Verlag
Übersetzt von Claudia Feldmann

Band 1 der 8teiligen Reihe Artemis Fowl
Genre Urban Fantasy - Jugendbuch
Hauptschauplatz Dublin - Irland




Meine Meinung
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Diese Reihe hab ich vor vielen Jahren zum ersten Mal gelesen und war damals sehr begeistert - da im Frühjahr 2020 die Verfilmung zu Band 1 ins Kino kommt, wollte ich die Reihe unbedingt vorher nochmal lesen :)

Der Klappentext beschreibt schon sehr gut, worum es geht. Der 12jährige Artemis Fowl ist zwar noch relativ jung, aber hochintelligent und auf einen sehr raffinierten Coup aus. Das Gold vom Erdvolk ist überall auf der Welt bekannt, aber in die Sphären von Mythen und Sagen verschwunden. Doch Artemis hat genug Hinweise gesammelt, die die Existenz bestätigen und seine lange Suche spielt ihm schließlich etwas in die Hand, mit dem er seinen Plan verwirklichen kann. 


Man muss aber auch wissen, dass die Familie Fowl schon seit Generationen legendäre Verbrecher sind und im Laufe der Zeit eine Unmenge an Reichtum angehäuft haben. Allerdings ist Artemis´ Vater seit einiger Zeit verschollen und seine Mutter seit dessen Verschwinden erkrankt. Und zwar auf eine psychische Art und Weise, die dem jungen Artemis trotz abgeklärter Denkweise doch an die Nieren geht. 
Sein Plan, mit dem er sich natürlich auch selbst herausfordern und sein Genie beweisen will, wirkt auch etwas wie eine Flucht vor der Realität, der er sich nicht stellen möchte und die ihm beweisen wird, dass er irgendwann an die Stelle seines Vaters treten und das Unternehmen sozusagen weiterführen kann. Wobei er natürlich insgeheim immer noch hofft, dass sein Vater zurückkehren wird, auch wenn es ihm nicht bewusst ist. 
Trotzdem wirkt er immer kühl und unnahbar, sein Humor ist kaum der Rede wert und er setzt viel aufs Spiel, um seinen Willen durchzusetzen.

Vor allem Butler hat damit zu kämpfen. Obwohl er seit der Geburt von Artemis als sein Leibwächter abgestellt ist, hat das Verhältnis der beiden eine freundschaftliche Basis dazu gewonnen, und Butler würde sein Leben für den Jungen geben. Die Figur von diesem hünenhaften Eurasier, der auf seine Aufgabe schon lange Jahre vorbereitet wurde, ist ziemlich cool und gibt einige witzige Momente her.

Ein bisschen erinnert das ganze an "Heist Movies", also Gaunereien wie Raubüberfälle mit einem spektakulären Coup, nur dass der Protagonist hier erst 12 Jahre alt ist und unterirdische Elfenwesen das Ziel sind. Aber überraschende Details der Pläne und einige Handgreiflichkeiten oder auch Waffengewalt in Maßen runden dieses Gaunerbild perfekt ab.

Holly Short ist neben Artemis die andere Perspektive, aus der erzählt wird. Sie kommt aus dieser sagenumwobenen Unterwelt, die völlig anders ist, als man es sich wahrscheinlich vorstellt. Als erster weiblicher Offizier der Aufklärungseinheit der Zentralen Untergrund Polizei (ZUP) wird sie in Artemis´ Manöver hineingezogen. Sie ist eine taffe Elfe und hat durch ihre Entscheidungen einen dicken Freundschaftsbonus bei mir. 
Aber auch Foaly, der technik-affine Zentaur, der die Überwachungsanlagen im Untergrund leitet und trotz oder auch wegen seiner Paranoia und den kleinen Spitzen, die er gerne auch an Vorgesetzte verteilt, ein wunderbar eigenwilliger Charakter ist. 
Die Technik spielt bei den magischen Wesen wirklich eine große Rolle und sie sind viel weiter entwickelt in dem Bereich als die "Oberirdischen" - zumindest was die damalige Zeit anbelangt. Die Beschreibungen dazu sind detailreich, wobei man alles gut verstehen kann ohne mit zuvielen Fremdwörtern überschüttet zu werden und es ergibt einen Vorgeschmack darauf, was in den Fortsetzungen noch alles kommen wird.

Im Erdland leben übrigens nicht nur Elfen wie Holly, sondern auch Feen, Gnome, Kobolde, Trolle und auch Zwerge. Ein Zwergenexemplar spielt auch eine wichtige Rolle, und zwar der Kleptomane Mulch Diggums. Ich finde die Ideen zu den Zwergen total genial und selbst diesen schrulligen Charakter hab ich irgendwie in mein Herz geschlossen. 

Sie alle haben sich perfekt an ihre unterirdische Umgebung angepasst mit all ihren technischen Finessen, aber wie schon erwähnt wohnt ihnen auch eine Magie inne, die ihnen einige beeindruckende Möglichkeiten bietet. 

Der Schreibstil an sich ist etwas trocken, was mich aber nicht gestört hat, da es vor allem um den Spannungsaufbau geht, der sich immer mehr steigert und sich auf die Vorstellung aller Beteiligten und ihr Leben richtet - also einen guten Einstieg bietet für die Fortsetzungen. Und natürlich das Projekt von Artemis, mit dem er sich Möglichkeiten eröffnet, von denen er wahrscheinlich noch nicht einmal geträumt hat. 
Ich freu mich jedenfalls schon sehr, auch die weiteren Bände nochmal zu lesen!


Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen






Die Artemis Fowl Reihe


1 - Artemis Fowl
2 - Artemis Fowl - Die Verschwörung
3 - Artemis Fowl - Der Geheimcode
4 - Artemis Fowl - Die Rache
5 - Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie
6 - Artemis Fowl - Das Zeitparadox
7 - Artemis Fowl - Der Atlantis-Komplex
8 - Artemis Fowl - Das magische Tor


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