Dienstag, 22. Juni 2021

Spannung pur: Finderlohn von Stephen King

Finderlohn von Stephen King

 
Verlagsinfo
 
John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast.[...]
(gekürzt, da Spoiler)
 
 
 
 
 
 
Meine Meinung
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Der 23jährige Morris Bellamy verspricht sich einen genialen Coup, indem er den alternden Bestseller Autor John Rothstein ausraubt. Dabei hat er es allerdings weniger auf das Geld abgesehen, als auf die Manuskripte, die seit Jahren unveröffentlicht in dessen Safe schlummern. Allerdings kommt meistens alles ganz anders, als man denkt ...

Während man Morris Lebensabschnitte seit dem Überfall im Jahr 1978 verfolgt, gibt es einen Wechsel zu dem jungen Pete Saubers 30 Jahre später. Er ist 13 Jahre alt, als die Wirtschaftskrise auch seine Eltern trifft und der Anschlag von Mr. Mercedes (aus Band 1 der Trilogie) auch sein Leben nachhaltig beeinflusst. Durch einen Zufall wendet sich das Blatt und Pete gelingt es, erstmal alles zum Guten zu wenden. 
Ich mochte ihn echt sehr, denn er ist pfiffig und ein schlauer Kopf, lässt sich nicht unterkriegen und zeigt Initiative und viel Empathie für seine Familie. 

Aber es wäre kein Stephen King, wenn da sich da nicht einige bittere Fallstricke auftun würden!

In diesem zweiten Teil um den im Ruhestand stehenden Detective Bill Hodges taucht dieser erst relativ spät in der Handlung auf. Erstmal lässt uns King in die Köpfe der beiden anderen Protagonisten tauchen und bei beiden spürt man die Faszination zu Büchern, zu Geschichten und damit auch die Identifikation zum Helden der Trilogie von John Rothstein. Sowie Morris als auch Pete sind von der Hauptfigur in dessen Romanen total beeindruckt, was für ihrer beider Leben folgenschwere Konsequenzen hat. 
 
Eine der beglückendsten Erfahrungen, die man als Leser im Leben machte, war die, ein Leser zu sein - also nicht nur lesen zu können (was Morris bereits wusste), sondern in die Tätigkeit als solche vernarrt zu sein. Hoffnungslos.
Zitat Seite 170

Während Pete ein wirklich liebenswerter Teenager ist, der einfach nur versucht, das richtige zu tun, ist Morris das genaue Gegenteil. Er ist zwar kein Idiot, aber die Rafinesse fehlt ihm und er ist ein wahrhaftiger Künstler darin, die Schuld immer bei den anderen zu suchen - und auch zu finden.

Ich höre ja immer wieder, dass Stephen King einiges aus seinem Privatleben in die Bücher projiziert und grade hier mit dem Safe voller Manuskripte, die der fiktive Autor hortet, erinnert schon sehr an Kings Beschreibung seiner eigenen Schreibmanie und den vielen Ideen, die sich bei ihm zuhause stapeln :D 
Die Fixierung auf einen Schriftsteller und seine Geschichten hat man ja schonmal in dem Buch "Sie" erlebt; nehmen aber hier ganz andere Formen an.

Obwohl man anfangs wieder mehr den Fokus auf die Figuren spürt (entgegen dem Vorgängerband) wird es nicht langweilig, auch wenn man vieles ahnt und die Spannung sich nur langsam aufbaut. Dann geht es allerdings Schlag auf Schlag und im letzten Drittel konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen! 
Durch die wechselnden Perspektiven und immer kürzeren Abschnitte, in denen sozusagen alles gleichzeitig passiert, wird eine immense Dramatik geschürt, die mir beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen ließ. 

Bei einigen hab ich gehört, dass sie den zweiten Teil um einiges besser fanden als den ersten, aber ich finde beide auf ihre Art richtig gut und freu mich jetzt schon auf den dritten und letzten mit "Mind Control".


Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert von
 




 

Finderlohn von Stephen King

Band 2 der Trilogie um Bill Hodges -- Thriller
Im Original Finders Keepers -- übersetzt von Bernhard Kleinschmidt

Verlag Heyne -- Seitenzahl 544
1. Auflage im Original Juni 2015
 

 

Bill Hodges Trilogie

3 - Mind Control

Wegen Zusammenhängen danach empfohlen

Blutige Nachrichten



14 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    ich bin einer der Leser, der den zweiten Teil auch besser als den ersten fand. Ich finde die Geschichten, in denen Stephen King einiges von seinem Schriftstellerischen Erlebnissen unterbringt sehr interessant, da es Einblicke in sein Leben als Schriftsteller gibt und diese finde ich sehr spannend. "Sie" war mein erster Stephen King, den ich regelrecht verschlungen habe. Die Kurzgeschichte "Ratte" aus "Blutige Nachrichten", habe ich ebenso inhaliert. Ganz gespannt bin ich schon auf "Stark", dass schon zu lange auf meinem SuB liegt.

    Ich fand die Bill Hodges-Reihe im Großen und Ganzen lesenswert, auch wenn sie hie und da ihre fast schon typischen king'schen Längen hat. Aber besonders Holly ist mir mit jedem Band mehr ans Herz gewachsen.

    Liebe Grüße
    Nico :)

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    1. "Sie" hab ich leider noch nicht gelesen, genauso wie "Blutige Nachrichten", aber das kommt ja bald :) Mit der Bill Hodges Trilogie bin ich mittlerweile durch und wie oben genannt lese ich als nächsten Der Outsider und dann Blutige Nachrichten. Ich bin gespannt, welche Zusammenhänge es da zu entdecken gibt ^^

      "Stark" hab ich ebenfalls noch nicht gelesen *lach* Ich hab ja noch so viele von ihm hier liegen und ich freu mich sehr auf jeden einzelnen davon!

      Längen hab ich hier tatsächlich gar nicht festgestellt. Ich fand dass er hier tatsächlich mal Tempo macht :D

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    2. Hi Aleshanee,
      da hast Du aber noch einige King-Bücher vor Dir. Und zwar richtig gute ;) Ich gehöre zu denen, die alle drei Bücher gleich gut fanden. Die sind einfach klasse, u.a. auch, weil man sowas von Stephen King gar nicht erwartet.
      Viele Grüße
      Frank

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    3. Haha, ja, das sind wirklich noch viele :D

      Ich fand alle drei auch wirklich super, aber Band 2 tatsächlich am besten! Wobei es jetzt wirklich nur um Nuancen geht ;)

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  2. Hallöchen,

    das wartet auf meinem SuB. Ich habe erst vor kurzem "Mr. Mercedes" beendet und fand es, nach leichten Startschwierigkeiten richtig gut! Da hast Du mich ja jetzt neugierig gemacht :-)

    Viele Grüße
    Kerstin

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    1. Ah wie cool! Na dann wünsch ich dir viel Spaß mit den beiden Fortsetzungen! Auch der dritte Band war wieder sehr spannend! ;)

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  3. Hallo Aleshanee,

    diesen Teil habe ich absolut geliebt! Es ist ein wahres Glanzstück und sehr genial geschrieben. Ich freue mich, dass du auch so begeistert bist.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Dankeschön Nicole :) Ich fand die ganze Trilogie total klasse!
      Als nächstes ist jetzt dann Der Outsider dran, ich bin gespannt. Da soll es ja Zusammenhänge zur Trilogie geben

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    2. Dann bin ich mal gespannt, was du zum Outsider sagen wirst. Das fand ich schon recht gruselig und sehr gut erzählt. Und ja, es gibt Zusammenhänge. :)

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    3. Ahhh gruselig, cool! Mich gruselt es anscheinend echt schwer - mich hats schon ewig nicht mehr richtig gegruselt, vielleicht gelingt es King ja dieses Mal xD

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    4. Es ist aber nicht gruselig im Sinne eines Gruselromans. Ich würde es eher mit dem Shusterman-Gänsehaut-Level vergleichen. King ist da auf ganz schön unheimliche Ideen gekommen.

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    5. Ahhh ok, danke für den Hinweis! Jetzt bin ich noch neugieriger xD

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  4. Liebe Aleshanee

    Du machst wirklich immer Lust auf Stephen King und ich werde weiterhin die Augen offen halten. Gerade am Dienstag werde ich ins Brocki gehen und mich dort auch bei den Büchern umsehen, vielleicht entdecke ich den einen oder anderen Schatz ;-)

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Das freut mich sehr und ich hoffe natürlich, du wirst fündig! :)

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