Dienstag, 14. Dezember 2021

Der König auf Camelot von T. H. White

 
T. H. Whites »Der König auf Camelot« ist die umfassendste und eigenständigste Nachschöpfung der unsterblichen Artuslegende.
 
Sie nannten ihn »die Warze«, und wie eine lästige Warze wurde der kleine Art von seinem Vetter Kay auch behandelt. 
Kay, der Sohn des Hauses, wurde in allen ritterlichen Fertigkeiten unterrichtet. Art hingegen hatte nur den uralten Zauberer Merlin zum Lehrer. Doch nicht Kay gelang es, das sagenumwobene Schwert aus dem Stein zu ziehen, sondern Art, dem künftigen König der Tafelrunde. Als viel später König Arthurs Frau Guinevra eine Liebschaft mit dem tapferen Ritter Lancelot eingeht und der intrigante Sir Mordred nach Arthurs Thron trachtet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
 
 
 



Der König auf Camelot von T. H. White

 
beinhaltet alle vier Bände der Reihe
Im Original The Once and Future King--- übersetzt von H. C. Artmann und Rudolf Rocholl
 
Verlag Hobbit Presse --- Seitenzahl 780
1. Auflage im Original 1958 




Meine Meinung
🜲 🜲 🜲 🜲 🜲 🜲 🜲 🜲 🜲 🜲

Auf den ersten Seiten hatte ich hier wirklich Sorge, ob ich das Buch lesen kann ... der Schreibstil ist mehr als gewöhnungsbedürftig und der Start ist ziemlich misslungen mit einer Aufzählung von Fertigkeiten und Übungen, die Artus und sein Vetter Kay zu vollbringen haben. 

Der Stil bleibt schwierig, zumindest für mich, aber die Geschichte weckt dann doch Interesse, da vieles in Erinnerung gerufen wird, was ich kannte. Ich hab die Artus Sage ja nie komplett gelesen, nur manche Schnipsel aus Filmen oder Büchern im Kopf gehabt, die Elemente aus dieser alten Sage über das Schwert im Stein, den Zauberer Merlin, die Dame vom See, die Ritter der Tafelrunde usw. Aber so richtig in Zusammenhang bringen konnte ich das ganze nicht und hab mir deshalb hier - auch durch die vielen guten Bewertungen - eine schöne Zusammenfassung erhofft.

Das erste Buch "Das Schwert im Stein" hat mich etwas enttäuscht. Die vielen lustig gemeinten Passagen haben meinen Humor nicht wirklich getroffen und der Stil ist einfach nicht so meins. Vielleicht hat sich der Autor hier nah am Original halten wollen, das weiß ich nicht, aber ich hab mir echt schwer getan. Man lernt Arthur kennen, der von allen als Spitzname nicht "Art" genannt wird, sondern "Wart" (die Warze) und wie er zusammen mit seinem Stiefbruder Kay am Hof von Sir Ector aufwächst. 
Der Zauberer Merlin tritt bald auf den Plan, um Arthur zu unterrichten, was sich hier hauptsächlich darin zeigt, dass er ihn in verschiedene Tiere verwandelt. Hier lernt er tatsächlich auch einiges und es gibt auch interessante Stellen mit philosophischen Einsichten; die umständliche Schreibweise dabei macht es aber sehr zäh. 
Das Turnier und die Krönig König Arthurs sind am Ende dann relativ schnell abgehakt.

Weiter gehts mit dem zweiten Buch "Die Königin von Luft und Dunkelheit" und damit der Königin Morgause mit ihren vier Söhnen. Sie ist die Schwester von der mir eher bekannten Morgan le Fay und der mir bisher unbekannten Elaine. Sie sind die Töchter von Igraine, die von König Uther Pendragon verführt wurde. Diese Abschnitte habe ich teilweise nur noch überflogen, weil ich immer wieder den Faden verloren habe. Der Autor schweift immer wieder ab und es fiel mir zusehends schwer, mich auf die Geschichte zu konzentrieren. 
Ebenfalls Gegenstand in diesem Teil ist König Arthur, der mittlerweile im Krieg mit den anderen Königen im Norden Britanniens und entwickelt die Idee, sie alle an einem runden Tisch zu versammeln und ihr Machtgebaren auf andere, ritterliche Weise zu nutzen. Also die Idee von den "Rittern der Tafelrunde". Auch wenn mich grade dieser Aspekt interessiert musste ich an dieser Stelle das Buch abbrechen. 

So viele Rezensionen sind begeistert von der Umsetzung durch T. H. White, aber ich konnte mit dem Humor und dem wirren Stil leider gar nichts anfangen. Auch seine vielen Vergleiche mit zukünftigen Ereignissen, die er mit eingewoben hat - da Merlin ja sozusagen rückwärts lebt hat er zukünftiges in seiner Jugend erlebt - haben mich eher irritiert als dass ich es als gewitzten Zug hätte sehen können. 
Einzig die Botschaften, die Merlin dem jungen Arthur bis dahin mitgegeben hat sind für mich positiv hervorzuheben, alles andere war einfach nicht meins.

Im dritten Buch "Der missratene Ritter" wäre Lanzelot im Mittelpunkt gestanden. Seine Liebe zu Ginevra hat ihn in einen Konflikt mit seiner Loyalität zu König Arthur gebracht.
Im vierten Buch "Die Kerze im Wind" schließlich befasst sich mit den weiteren Ereignissen rund um König Arthur, Lanzelot und den Intrigen von Mordred, Arthurs Sohn.

Das fünfte und letzte "Das Buch Merlin" ist hier leider nicht mehr enthalten.

Wer die Artus Sage kennt und sich auf eine humorvollen, unorthodoxe Fassung einlassen will, kann es hiermit auf jeden Fall versuchen. Ich würde aber dazu raten, vorab in eine Leseprobe reinzuschauen. 
 




Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.  


Eine positive Rezension könnt ihr bei Buchwurm nachlesen




6 Kommentare:

  1. Hi Aleshanee,
    wenn Du keine Sonnen vergibst, dann ist es auch irgendwo ein Zeichen. Und ich kenne solche "unbewertbaren" Bücher. Da muss man schon sehr in Stimmung für sein. Ich hatte das mit den Lovecraft-Sammelbänden, die ich auch nicht bewertet habe...

    Viele Grüße
    Frank

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    1. Naja, ich hab 0 Sonnen vergeben, als Label :D
      Wenn ich ein Buch abbreche gibts an sich meistens nicht viel dazu zu sagen... hier sind mir ja zum Glück einige Dinge eingefallen und ich hab ja auch ein ganzes Stück weit reingelesen.

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  2. Guten Morgen :-)

    ich habe lange mit diesem "Klassiker" der Arthu-Saga gerungen und das was du schreibst, habe ich auch bei vielen anderen Rezensienten gelesen - und deshlab wieder Abstand genommen. Sehr schade, denn die Geshcichte selber gefälltmir sehr gut. Da muss ich mich wohl doch ncoh mal nach einer anderen Version von der Athusasage umschauen.

    LG Sabine

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    1. Hätte ich mal die Rezensionen gesehen, die du entdeckt hast ^^ Ich hab dazu viele begeisterte Stimmen gesehen, und weiß wirklich nicht warum...

      Nicole hat sich ja ein anderes Buch aus dem Verlag geholt, die klassische Sage um Artus, ein sehr sehr dicker Schinken :D Vielleicht ist das ja besser. Aber ich warte da jetzt wohl erstmal Nicoles Meinung ab.

      Ansonsten werde ich mich dann wohl eher nach Büchern umschauen, die die Artus Sage in die Handlung eingebaut haben und nicht so direkt klassisch erzählt sind. Ich denke, damit tu ich mich leichter.

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  3. Hallo Aleshanee, schade, dass es dich enttäuscht hat. Ich habe übrigens zufällig beim Bloggerportal ein Buch entdeckt, dass sich vielleicht auch lohnt. "Lancelot". Es ist wohl erst kürzlich erschienen...oder erscheint noch? Ich weiß auch den Autor nicht mehr, aber der Inhalt klang sehr interessant. :-)
    LG, Silke

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    1. Hi Silke, ja das war leider so gar nicht meins - den Stil zum lesen empfand ich echt schrecklich! Obwohl da auch schöne Botschaften zu finden waren, aber wenn das lesen an sich nervig ist, dann hat es einfach keinen Sinn...

      Vielen Dank für den Buchtipp! Hab grade auf a gestöbert und es direkt gefunden, es ist wohl grade neu erschienen. Es geht ja hier um Lancelot "allein", also wohl seine Geschichte. Das wäre interessant, wenn ich mal die komplette Geschichte an sich kenne :D Ich werde da wohl erstmal die REihe von Bernard Cornwell lesen, die soll sehr gut sein.

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