Samstag, 23. Februar 2019

Ellingham Academy – Was geschah mit Alice? von Maureen Johnson

Willkommen in der Ellingham Academy!
Versteckt in den Bergen Vermonts ist die Privatschule der ideale Ort für die begabtesten Schüler des Landes – Bestsellerautoren, YouTube-Stars, Künstler, Erfinder. Doch das Internat umgibt eine tragische Geschichte. Vor mehr als 80 Jahren wurden Frau und Tochter des Schulgründers entführt. Genau deshalb wird Stevie Bell an der Akademie aufgenommen: Sie soll die bisher ungeklärte Ellingham-Affäre lösen.
Und schon bald erhält sie eine mysteriöse Botschaft, die einen Mord ankündigt. Als ein Schüler kurz darauf tot aufgefunden wird, ist Stevie überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen diesem Todesfall und den Verbrechen aus der Vergangenheit gibt.

Stevie Bell ist großer Fan von Sherlock Holmes und Agatha Christie. Aber noch viel mehr begeistern sie reale Kriminalfälle – wie die bisher ungelöste Ellingham-Affäre. Als Schülerin der exklusiven Ellingham Academy kann sie endlich selbst am Schauplatz der legendären Entführung ermitteln. Doch als ein Mitschüler ums Leben kommt, muss Stevie nicht nur das Verbrechen von damals aufklären.

Vor atmosphärischer Internatskulisse erzählt Bestsellerautorin Maureen Johnson eine spannende Geschichte von Mord und Mystery, die vor Charme, Witz und zarter Romantik sprüht.


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Was geschah mit Alice?

von Maureen Johnson

Im Original Truly Devious
übersetzt von Sandra Knuffinke, Jessika Komina
Band 1 der Trilogie Ellingham Academy
Schauplatz Vermont
empfohlen ab 13 Jahren

Verlag Loewe // Seitenzahl 464
1. Auflage Feb 2019

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Meine Meinung

Mit neuen Reihen bin ich ja mittlerweile etwas vorsichtiger geworden, hier hat mich aber das Cover extrem neugierig gemacht, das mich an die klassischen alten Krimis erinnert - und natürlich der Klappentext, der einen längst vergangenen Fall mit der heutigen Zeit verknüpft. 

Wir erleben diese Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Stephanie Bell, die von allen nur "Stevie" genannt wird. Sie ist 16 Jahre alt und hat die große Ehre, auf der Ellingham Academy in den abgeschiedenen Bergen von Vermont aufgenommen worden zu sein, in der nur wenige ausgewählte Schüler einen Platz bekommen. Ihre Liebe zur Kriminalistik und alles, was mit Detektivarbeit zusammenhängt, hat ihre Neugier über den 80 Jahre zurückliegenden Entführungsfall von Alice geweckt, der Tochter des Gründers der Academy, der in all den Jahren nie wirklich aufgeklärt werden konnte. 
Stevie war mir in ihrer Außenseiterrolle und mit ihrer Liebe zu Sherlock Holmes, Agatha Christie und überhaupt den klassischen Detektivgeschichten sofort sympathisch. Man merkt auch recht schnell ihre gute Auffassungsgabe, ihren treffenden Blick bei Beobachtungen und ihre zielsicheren Schlussfolgerungen.

Dieser Spleen, sich für Tote und Serienmörder zu interessieren ist mit ein Grund, warum Stevie wenig Freunde hat und ihre Eltern sich ständig Sorgen um sie machen. Im Haus Minerva, wo Stevie ihre Mitschüler kennenlernt, hat sie endlich die Chance, freundschaftliche Bande zu knüpfen, denn jeder von ihren Mitbewohnern hat seltsame Allüren und Marotten - trotzdem fällt es ihr immer wieder schwer, die richtigen Worte zu finden - dafür benimmt sie sich aber gegen jeden Widerstand taff und verliert ihre Ziele nicht aus dem Blick. Auch wenn sie manchmal an sich selbst zweifelt ...

Als sie das Fenster öffnete, kam eine dicke Mtte hereingeschwirrt. 
Sie flatterte hastig zur Deckenlampe und prallte mit einem hörbaren Bumpf dagegen.
"Das Gefühl kenne ich", sagte Stevie zu ihr. Zitat

Außer der Technik liebenden Janelle und dem eigenbrötlerischen Schreiberling Nate gibt es auch noch den gutaussehenden David, der ihr mehr als suspekt vorkommt. Das Kennenlernen gestaltet sich auch sehr unterschiedlich und erzeugt eine lebensnahe und typische Konfrontation mit Unsicherheit andere Menschen kennenzulernen.
Während Stevie nun versucht, sich auf dem Internat einzuleben, werden immer wieder Kapitel aus dem Jahr 1936 eingeblendet. Der Fall von Alice Ellingham hat damals große Wellen geschlagen und Stück für Stück erfährt man aus verschiedenen Quellen, was sich damals zugetragen hat. 

An sich passiert eigentlich nicht wirklich viel, aber trotzdem war ich sehr gefesselt. Der Part aus der Gegenwart ist sehr fixiert auf die Jugendlichen, die für mich sehr greifbar dargestellt wurden - auch wenn es ein Querschnitt gewohnter Stereotypen ist, war es gerade schön, um sich mit ihnen identifizieren zu können. Ich selber bin aus dem Alter ja schon lange raus ;) Besonders ist, dass hier Teenager aus allen Schichten zusammentreffen und sie alle etwas außergewöhnliches Können, eine Begabung haben, mit einem Ziel auf das sie zusteuern und jeder so auf seine Weise originell und einzigartig ist.

Manche Aussagen zwischendurch fand ich dagegen etwas merkwürdig, so zum Beispiel das Medikament Lorazepam gegen Panikattacken als alltägliches Mittel, so kam es für mich zumindest rüber, oder das ein oder andere Detail, dass einfach eher zu Amerika passt, wo die Geschichte ja auch spielt. 
Wobei ich sagen muss dass die aufkommende Panikattacke wirklich gut beschrieben war und überhaupt wichtige Momente sehr klar definiert waren, während überflüssiges kaum aufgetaucht ist.
Eine tiefgreifende Botschaft fand ich allerdings auch, dass man meistens in der Vorstellung von bestimmten Dingen einer Täuschung unterliegt, die im Realen dann plötzlich ganz andere Dimensionen annehmen kann. Ich denke, dass ist jedem schonmal passiert und grade Jugendliche sind ja oft von vielen Dingen fasziniert und man sollte sich darüber klar sein, dass es in Praxis oder in der Wirklichkeit von sämtlichen Schönfärbereien befreit, zu einer harten Konfrontation werden kann. 

Insgesamt fand ich die Entwicklungen jedenfalls sehr interessant - es wird noch nichts völlig aufgeklärt, auch wenn einige Zusammenhänge entschlüsselt wurden, müssen wir wohl auf die Fortsetzung warten, um noch mehr über die Hintergründe zu erfahren. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen und ja, es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte, die mir sogar trotz einiger typischer Klischees gut gefallen hat und stimmig integriert war.

Für eine volle Punktzahl hat es nicht ganz gereicht, obwohl es mir wirklich gut gefallen hat, nur der letzte Schliff hat noch gefehlt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht!

Meine Bewertung

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen



© Aleshanee


Über die Autorin: Maureen Johnson hat ihren Abschluss an der Columbia University gemacht und ist New York Times-Bestsellerautorin von mehreren Jugendbüchern. Neben ihrer Trilogie Die Schatten von London ist sie vor allem durch die gemeinsamen Projekte Tage wie diese mit John Green und Die Chroniken des Magnus Bane mit Cassandra Clare bekannt geworden. Das Time Magazine hat sie unter die 140 Leute gewählt, denen man auf Twitter folgen sollte. Was geschah mit Alice? ist der erste Band der Ellingham Academy-Trilogie.
Quelle: Loewe Verlag


9 Kommentare:

  1. Guten Morgen, Aleshanee!

    Das hört sich doch fast wie eine der Wells&Wong-Detektivgeschichten an, die wir beide so gerne lesen. 😀 Aber nur fast, denn dies hier scheint etwas düsterer zu sein, aber nicht weniger interessant. Das Internat mit den Superstars ist eine reizvolle Idee, dazu noch der spannende Fall und das Thema Panikattacke. Deine Rezi hat mich jetzt echt neugierig auf das Buch gemacht!

    Liebe Grüße,
    Rubine

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    1. Ja, es hat natürlich Parallenen von der Grundidee. Aber die Protagonisten sind älter und es ist definitiv anders!

      Die Panikattacken sind jetzt kein großes Thema, aber Stevie leidet darunter und das wird an ein paar Stellen angemerkt. Eine Beschreibung dazu fand ich wirklich sehr gut getroffen.

      Insgesamt auf jeden Fall lesenswert! Es ist allerdings nicht abgeschlossen wie bei den Wells & Wong Büchern, ich denke die Aufklärung wird erst am Ende von Band 3 sein ;)

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  2. Huhu Aleshanee,

    das Buch habe ich mir auch bereits angesehen, es klingt echt gut, aber mich schreckt doch etwas ab, dass es eine Reihe ist und dass du hier schreibst, dass es keine echte Auflösung hat. Ich bin so schlecht darin, Reihen fortzusetzen, dass mich das Buch wohl frustrieren würden. Das Thema Panikattacken finde ich aber immer wieder interessant - bin ja leider auch davon betroffen!

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Naja, es sind halt "nur" drei Teile ;) Das find ich noch akzeptabel :D Manche Reihen, grade im Kinder/Jugendbuchbereich, sind ja pro Band schon irgendwie abgeschlossen. Hier wird die Auflösung dann wohl erst in Band 3 stattfinden. Ich selber find das nicht schlimm weil es keine so lange REihe ist wie manch andere.

      Die Panickattacken spielen nur am Rande eine Rolle, werden aber schon ab und an erwähnt und eben ein "Vorfall" zwar kurz aber sehr gut geschildert, wie ich fand. Ich bin da selber auch betroffen und die Stelle hat mich doch berührt, weil ich es sehr gut nachvollziehen konnte. Es ist ja immens schwer zu beschreiben, zumindest für mich.
      Und in dem Zusammenhang hat es mich dann doch etwas erschrocken, dass diese Tablettengabe so nebenbei erwähnt wurde, wobei ich mir dann wieder bewusst gemacht habe, dass es in Amerika ja doch eher gang und gebe ist.

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  3. Huhu ^^

    das Buch begegnet mir auch immer wieder. Es klingt eigentlich ziemlich gut. Ich mag Internatsgeschichten, da wäre es vielleicht mal einen Blick wert :). Die Wunschliste wird es freuen *seufz* ^^'... Wobei dieses Krimi-Detektiv-Thema mich eher etwas abschreckt... das mag ich ja wiederum nicht so gerne. Ich erinnere mich da noch dunkel an die Reihe um "Flavia", da fand ich den 1. Band schrecklich xD.

    Liebe Grüße
    Insi

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    1. Das "Detektiv" Thema muss ich sagen läuft eher nebenbei. Natürlich geht es um die Aufklärung von (...) aber das passiert erst recht spät. Ich finde das hier viel auch über die Jugendlichen geschrieben wurde und das mit- bzw. gegeneinander. Das ist ja eigentlich nicht meins, aber es war hier erfrischend dargestellt.

      Die kleinen Abschnitte die die Ereignisse von "damals" erzählen sind wirklich immer sehr kurz und stören dadurch nicht, und man weiß noch nicht wirklich was sie mit dem Heute zu tun haben. Das fand ich schon sehr spannend gemacht, und macht natürlich hibbelig wie es weitergeht ;)

      An Flavia erinnert es jedenfalls gar nicht ^^
      Ich könnte mir schon vorstellen dass es dir gefällt, da aber alles so offen ist würde ich fast raten, die Reihe eher kurz hintereinander zu lesen.

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    2. Ah, dann ist ja gut :D. Ich hatte wirklich Angst, dass es in einem ähnlichen Stil wie Flavia erzählt ist ^^.
      Dann nehme ich mir deinen Tipp mal zu Herzen und lasse die Reihe auf der Wunschliste, bis alle Bände erschienen sind ;)

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