Rezension zu Der Lehrmeister von Oliver Pötzsch
Die Geschichte des Johann Georg Faustus II
Der Weg zum Licht führt durch die DunkelheitDer goldene Herbst 1518 neigt sich dem Ende. Sechs Jahre sind vergangen, seitdem der berühmte Magier Johann Georg Faustus aus Nürnberg geflohen ist. Sein Ruhm ist gewachsen, selbst an den Höfen von Herzögen, Grafen und Bischöfen sucht man seinen Rat. So als würde der Herrgott – oder sein böser Gegenspieler? – eine schützende Hand über ihn halten. Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Karl Wagner und der jungen Gauklerin Greta, seiner Ziehtochter, reist er als Quacksalber und Astrologe durch die Lande. Doch Johann spürt, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Sein Erzfeind Tonio ist noch nicht besiegt. Tief im Inneren weiß Johann, dass das Böse zurückkehren und erneut seine Hand nach ihm ausstrecken wird …
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Der Lehrmeister
von Oliver Pötzsch
Genre Historischer Roman - 16. Jahrhundert
Band 2 der Faustus Reihe
Verlag Ullstein / List // Seitenzahl 800
1. Auflage Oktober 2019
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Meine Meinung
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Ich mag ja die Henkerstochter Reihe von Oliver Pötzsch total gerne und auch mit Der Spielmann, dem ersten Band um Johann Georg Faustus, konnte mich der Autor sehr begeistern - an meine Erwartungen kam er aber jetzt mit "Der Lehrmeister"nicht mehr ganz heran.
Insgesamt wirkten viele Szenen und Entwicklungen zu konstruiert und ich hatte auch desöfteren das Gefühl, dass die Handlungen bzw. Entscheidungen mancher Figuren mir nicht so ganz ins Bild gepasst haben. Das hat mich immer wieder etwas irritiert und fand ich echt schade, kann aber auch einfach nur mit meinem Empfinden zusammenhängen.
Erzählt wird die Geschichte ja durch die auktoriale Sicht, aber man hatte immer wieder Perspektivenwechsel durch die drei Hauptakteure Dr. Faustus, seinem Adlatus Karl Wagner und seiner Tochter Greta. Wie der Autor hier immer wieder auch auf ihre persönliche Sicht eingangen ist, fand ich sehr gut, um ihre Beweggründe besser zu verstehen.
Das zweite, was ich nicht so mochte, waren die Wiederholungen von Gedanken und Ereignissen. Vielleicht ist das nützlich für Leser, die länger an so ein dickes Buch hinlesen, um sich bestimmte Situationen nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Für mich, die ich einfach viel lese und so einen Schinken in einigen Tagen durch habe, waren es einfach zu viel an auffrischenden Details, die die Handlung gebremst und zu sehr in die Länge gezogen haben.
Dafür muss aber wirklich sehr lobend erwähnt werden, dass Oliver Pötzsch mit den geschichtlichen Details nicht gespart hat und dadurch die Schauplätze und die Figuren lebendig und authentisch geworden sind. Viele Namen oder auch Orte sind einem bekannt, wie Agrippa von Nettesheim, Leonardo da Vinci und Martin Luther natürlich, aber auch viele andere historische Begebenheiten, selbst wenn sie nur am Rande vorkamen, haben das Bild aus dieser Zeit perfekt abgerundet. So auch das griechische Feuer, eine gefürchtete Waffe aus den Seekriegen, das Wissen über dessen Herstellung jedoch verloren ging - soweit die Überlieferung.
Wie schon erwähnt, war ich nicht mit allen Entwicklungen und Entscheidungen nicht so glücklich, aber insgesamt gestaltet sich die Handlung definitiv sehr abwechslungsreich, mit einigen Überraschungen und Wendungen und ist von Anfang bis Ende gut durchdacht. Zwischen den mir etwas zu langgezogenen Phasen gibt es sehr spannende Momente und bis zum Schluss hab ich gerätselt, wie Faustus den Pakt mit dem Teufel wohl "besiegeln" wird. Ob er ihm tatsächlich noch ein Schnippchen schlagen kann, ob er überleben wird, welche Opfer er wohl noch bringen muss, um sich aus den Klauen des Teufels zu befreien ... das alles hat der Autor mit eingeflochten und beantwortet und einen stimmigen Abschluss geschafft.
Es hat mich also nicht so ganz mitreißen können wie der erste Band, trotzdem hat der Autor mit diesem groß angelegten Werk meinen vollen Respekt, denn er hat die Sage um den allseits bekannten Dr. Faust wieder aufleben lassen.
Hinten im Buch gibt es wieder einige interessante Infos zu den Bezügen realer Personen und Überlieferungen, sowie einen Reiseführer auf Fausts Spuren. Außerdem findet man vorne eine Karte aus damaliger Zeit von Frankreich und Deutschland, sowie hinten eine Karte zur Übersicht von Rom.
Meine Bewertung
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© Aleshanee
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Über den Autor: Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitete nach dem Studium zunächst als
Journalist und Filmautor beim Bayerischen Rundfunk. Heute lebt er als
Autor mit seiner Familie in München. Seine historischen Romane haben ihn
weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht: Die Bände der
"Henkerstochter"-Serie sind internationale Bestseller und wurden in mehr
als 20 Sprachen übersetzt.
Quelle: Ullstein Buchverlage
Meine Rezension zu Band 1: "Der Spielmann"
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschenbis jetzt habe ich mir nur kurz deine Bewertung angesehen; die Rezension lese ich erst, wenn ich mit dem Buch durch bin. Momentan bin ich noch mittendrin.
Liebe Grüße
Susanne
Na dann bin ich gespannt ... wie findest du es denn bisher?
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