Dienstag, 19. November 2019

Rezension zu Die Geheimnisse der Gaslight Lane von M. R. C. Kasasian

Rezension zu Die Geheimnisse der Gaslight Lane von M. R. C. Kasasian


Alles ist ruhig in der Gower Street 125 – zu ruhig. Während Sidney Grice über die anatomische Struktur menschlichen Haares nachdenkt, raucht seine Patentochter March Middleton eine heimliche Zigarette nach der anderen. Endlich werden die beiden von einer jungen Dame erlöst, die Sidney um Hilfe bittet. Ihr Vater wurde brutal ermordet. Alles geschah in seinem hermetisch abgeriegelten Haus und es gibt keine Spuren eines Einbruchs. Doch schnell kommt Sidney dahinter, dass er in Wahrheit zwei Mordfälle aufklären muss. Denn Onkel und Tante des Verstorbenen wurden zehn Jahre zuvor auf die gleiche grausame Art umgebracht. Kein leichtes Unterfangen – selbst für Londons besten Detektiv.



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Die Geheimnisse der Gaslight Lane

von M. R. C. Kasasian

Band 4 der historischen Krimireihe Gower St Detective
Im Original The Secrets of Gaslight Lane
übersetzt von Alexander Weber

Verlag Atlantik - Hoffmann und Campe // Seitenzahl 608
1. Auflage Oktober 2019
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Meine Meinung
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Von den ersten beiden Bänden der Reihe war ich ja total begeistert - der dritte hat dann für mich etwas geschwächelt, dafür sticht der vierte aber wieder besonders spannend heraus! Ich hab wieder mit großer Neugier und einem Schmunzeln auf den Lippen diesen außergewöhnlichen und kuriosen Mordfall verfolgt, dessen Aufklärung zu vielen falschen Fährten und vielen moralischen Fragen führt.

Man muss definitiv die Ermittlerarbeit bei Krimis lieben, denn Sidney Grice, der kauzige "persönliche Ermittler", ist ein detailverliebter Verbrecherjäger, der jeden kleinsten Hinweis beachtet, denn schließlich könnte alles irgendwie relevant sein. Sein arrogantes, teilweise oft sehr verletzendes, dafür aber auch wahrheitsliebendes Gebaren mag viele abschrecken, aber er hat einfach etwas an sich, das ihn sympathisch macht. Ich würde ja immer zu gerne wissen, was er sich über mich für ein Urteil bilden würde, wäre er mir begegnet.

Grace Middleton, sein Mündel, ist mittlerweile an seine unbeherrschte Art gewöhnt und geht damit sehr kulant, mit trockenem Humor und spitzfindigen Retourkutschen um, was mir jedesmal großen Spaß macht. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive und damit kann man gut ihren Gedankengängen folgen, die sie bezüglich ihres Onkels Mr G, ihrer heimlichen Liebe und natürlich den ungewöhnlichen Ermittlungen hat.

In Bezug auf den Humor muss ich auch mal die Haushälterin Molly erwähnen, die mit ihrem "Straßenjargon" und ihren Missverständnissen und ihrer herzlichen offenen Art viele lustige Momente in die Geschichte bringt.

Die Handlung geht zum einen mit gutem Tempo voran, auch wenn die beweisführende Recherche wirklich äußerst detailliert vonstatten geht - allerdings ist es auch so erfrischend ungewöhnlich geschrieben, dass dadurch die Seiten nur so dahinfliegen.
Zwischendurch werden z. B. mitten in den Gesprächen Details erwähnt, die gespürt oder beobachtet werden. Was aber nicht verwirrt, sondern das ganze auflockert und einen äußert anschaulichen und lebendigen Eindruck vermittelt.

Auch die vielen historischen Einzelheiten, die das Leben und die Gesellschaft widerspiegeln, sind gekonnt eingeflochten und zeigen sich auch im dazu angepassten Schreibstil.

Das Haus in der Gaslight Lane, in der der Mord stattgefunden hat, ist schon früher zu einem Schauplatz des Verbrechens geworden und scheint überhaupt ein sehr kurioser Ort zu sein, der viele Geheimnisse verbirgt. Mir hat das Miträtseln jedenfalls viel Spaß gemacht und ich fand es insgesamt eine äußerst gelungene Fortsetzung.

"Ich mochte ihn nicht, doch jedes Mal, wenn ich an Nummer zwei vorbeifahre, 
sehe ich ihn im Geiste am Fenster stehen, einsam und verzweifelt. 
Jeder Tote verfolgt mich, denn selbst der grausamste Mensch 
war einst ein unschuldiges Kind." Zitat Seite 96


Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%2F5%20Sonnen


Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.


Über den Autor: Martin R. C. Kasasian ist im englischen Lancashire aufgewachsen, hat in Fabriken und Restaurants gearbeitet, auf dem Rummelplatz, beim Tierarzt und als Zahnarzt, bevor er zu schreiben begann. Die Sommer verbringt er mit seiner Frau in Suffolk, im Winter leben die beiden auf Malta. 
Quelle: Hoffmann und Campe Verlag 

Gower St Detective

3 - Tod in der Villa Saturn
4 - Die Geheimnisse der Gaslight Lane
5 - Dark Dawn over Steep House

10 Kommentare:

  1. Guter Tipp, bisher habe ich selbst nur Band 1, "Mord in der Mangle Street" gelesen, der mir sehr gefallen hat. Dank Deiner Rezension werde ich mir auf jeden Fall Band 2 und 4 auch noch gönnen.

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  2. Hachz, der Atlantik-Verlag hat aber auch immer wieder wunderschöne Cover!! *-*
    Band 1 wartet noch in meinem RuB, deswegen nur etwas den Anfang deiner Rezi gelesen XD *schäm, aber Reihenbücher fangen gerne an in der Mitte zu schwächeln ... hatte/hab das mit der Sonderdezernat Q Reihe, die ersten 4 uneingeschränkte Empfehlung, auch Band 5 ist gut, aber 6 und 7 waren eher ... najaaaaa (aber Band 8 holt die ersten Bände gut ein)

    Mukkelige, abschweifende Grüße (=

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    1. Hey :) Ja, ich hab beim Atlantik Verlag auch die Neuauflagen der Poirot Reihe von A. Christie entdeckt, die gefallen mir auch echt gut! Aber diese Reihe hier sieht vom Cover her auch echt toll aus!

      Dass mir Band 3 nicht so gut gefiel ist schon sehr subjektiv. Ich hab auch schon von mehreren gehört, die den am besten fanden bisher ;)
      Aber ja, bei längeren Reihen gibts natürlich zwischendurch immer wieder mal Bände, die etwas schwächer sind, aber das find ich auch nicht so schlimm... :)

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    2. So schön! Hab ein paar Titel sowie das große Poirot Buch *-*

      Bis ich bei Band 3 bin, dauert es noch - überhaupt erstmal schauen wann ich zum ersten Band komme XD

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    3. Von Poirot hab ich leider noch nicht viele gelesen.
      Aber ich hab letztens die Serie / Filme mit David Suchet durchgesuchtet, die war wirklich klasse! Dadurch hab ich auch einen Anstoß gehabt, endlich mit der Buchreihe anzufangen :)

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    4. Bislang habe ich nur einen Film geschaut, der auf einem Christie Buch basiert (Das krumme Haus) bei dem es aber nicht um Marple oder Poirot geht. Ansonsten kenne ich nur die Bücher <3

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    5. Den hab ich dafür noch nicht gesehen, möchte ihn aber auf jeden Fall noch anschauen!

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  3. Huhu Aleshanee,

    ich hatte ja mal wieder das Talent, mitten in der Serie einzusteigen, aber ich fand das Buch auch echt toll. Molly finde ich übrigend extrem lustig und sie sorgte schon für manchen Schmunzler. Aber auch die beiden Protagonisten sind sehr interessant. Ich werde hier bestimmt noch zu den Vorgängern greifen. :)

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Silke

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    1. Ja, Molly hat wirklich was :D Die mag ich auch auf ihre ganz spezielle Weise :)

      Ich hab mir mittlerweile angewöhnt, bei wirklich jedem(!) Buch, das mir neu vor die Nase kommt, erstmal auf goodreads.com zu schauen. Es wird leider so oft nicht dazugeschrieben oder kenntlich gemacht, dass es zu einer Reihe gehört oder auch welcher Teil es ist - und da ich Reihen immer "richtig" lesen mag, pass ich da sehr auf :D

      Aber hier ist es nicht gar so schlimm ... auch wenn sich das Verhältnis von S. Grice und March weiterentwickelt, ist es nicht so arg.
      Da wünsch ich dir mit den anderen Bänden noch viel Spaß!

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