Thalamus
von Ursula PoznanskiGenre: Thriller
empfohlen ab 14 Jahren
Verlag: Loewe
Seitenzahl: 448
Taschenbuch: 16,95 €
Ebook: 12,99 €
1. Auflage: Aug 2018
Verlagsinfo
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Eine abgelegene Rehaklinik ist Schauplatz des neuesten Thrillers von Bestseller-Autorin Ursula Poznanski. Diesmal denkt die ehemalige Medizinjournalistin Chancen und Gefahren der modernen Hirnforschung konsequent weiter und trifft wieder einmal einen Nerv – buchstäblich!
Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.
Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht niederzuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte …
Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.
Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht niederzuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte …
Meine Meinung
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Mal ganz abgesehen davon, dass mir die Jugendthriller der Autorin bisher gut gefallen haben und ich das neue auf jeden Fall lesen wollte, finde ich das Cover hier total klasse! Ich bin sofort daran hängengeblieben und auch der Klappentext klang interessant - und dieses Mal konnte mich die Autorin voll und ganz überzeugen! Bisher waren ihre Bücher ja immer extrem spannend, nur das Ende wirkte oft sehr konstruiert und irgendwie zusammen gepfriemelt. Dieses Mal war alles stimmig und sie konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite packen!
Der Verkehrsunfall von Timo und die Verlegung vom Krankenhaus in die mysteriöse Klinik Markwaldhof wird zum Glück recht kurz, aber trotzdem prägnant. So konnte man die Entwicklung gut nachvollziehen ohne ewige Vorgeschichte und die Ereignisse bekamen dann auch langsam, aber stetig, einen rätselhaften Anstrich.
Man erlebt ja alles aus Timos Perspektive, der mehr oder weniger in seinem Körper gefangen ist, ohne sich austauschen zu können. Eine wirklich schreckliche Vorstellung, wenn man nichts sagen, nichts fragen oder sich anderen mitteilen kann. Dazu kommen die Veränderungen, die er in sich spürt und die er sich nicht erklären kann - und seine logische Konsequenz, an sich selbst zu zweifeln, denn er weiß genau, dass nach den schweren Hirnverletzungen die Möglichkeit besteht, dass seine Wahrnehmung nicht mehr an die Realität gebunden ist.
An sich kann man die Handlung kurz zusammenfassen: Timo sucht nach der Quelle, die sein Bewusstsein beeinflusst. Aber die Autorin hat das sehr raffiniert aufgebaut und ich hab durchweg mit Spannung verfolgt, wie immer mehr Fragen und merkwürdige Situationen entstanden und gleichzeitig meine Ahnung wuchs, was tatsächlich dahinter stecken könnte.
Um Spoiler zu vermeiden kann ich darauf nicht näher eingehen, aber sie hat da eine sehr originelle Idee eingebaut, die mich sehr fasziniert hat. Eine Entwicklung, die einerseits große Hoffnungen verspricht, andererseits auf mich aber eine sehr gruselige Perspektive hat - denn bei Fortschritten bleibt ja meist etwas zurück, das ursprüngliche, vielleicht auch das menschliche ... mehr möchte ich dazu nicht verraten.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist sind auch die anderen Charaktere, die Jugendlichen und zum Teil auch Erwachsenen, die ebenfalls am Markwaldhof stationär behandelt werden. Jeder von ihnen hat durch einen Unfall eine schwerwiegende Behinderung und wie sie damit umgehen bzw. lernen, damit zurecht zu kommen, ist ein wichtiger Einblick. Herausgestochen ist hier Carl, der durch seine humorvolle und sehr direkte Art, jeden ein bisschen auf die Schippe zu nehmen, sehr deutlich zeigt, dass diesen Menschen mit der Mitleidstour nicht immer geholfen wird. Natürlich empfindet man Mitleid, aber dass dieses Gespür nicht immer mit positiven Entwicklungen einhergeht und dass Humor an manchen Stellen eben nicht verletzend, sondern aufbauend sein kann, wird hier sehr schön gezeigt. Lachen tut immer gut, gerade in schwierigen und scheinbar ausweglosen Situationen muss man sich den Lebenswillen behalten. Gerade Carl ist hier das beste Beispiel, der mit seiner guten Laune immer versucht, die anderen aufzubauen ohne dabei seine Herzlichkeit zu vergessen.
Vor allem auch die gegenseitige Hilfestellung, die Scheu auf der einen, der Frust auf der anderen Seite, das alles fließt mit ein und zeigt, wie schwierig das Verständnis ist und wie einfach man aber auch damit umgehen kann, wenn man sich dafür sensibilisiert.
Der Verkehrsunfall von Timo und die Verlegung vom Krankenhaus in die mysteriöse Klinik Markwaldhof wird zum Glück recht kurz, aber trotzdem prägnant. So konnte man die Entwicklung gut nachvollziehen ohne ewige Vorgeschichte und die Ereignisse bekamen dann auch langsam, aber stetig, einen rätselhaften Anstrich.
Man erlebt ja alles aus Timos Perspektive, der mehr oder weniger in seinem Körper gefangen ist, ohne sich austauschen zu können. Eine wirklich schreckliche Vorstellung, wenn man nichts sagen, nichts fragen oder sich anderen mitteilen kann. Dazu kommen die Veränderungen, die er in sich spürt und die er sich nicht erklären kann - und seine logische Konsequenz, an sich selbst zu zweifeln, denn er weiß genau, dass nach den schweren Hirnverletzungen die Möglichkeit besteht, dass seine Wahrnehmung nicht mehr an die Realität gebunden ist.
An sich kann man die Handlung kurz zusammenfassen: Timo sucht nach der Quelle, die sein Bewusstsein beeinflusst. Aber die Autorin hat das sehr raffiniert aufgebaut und ich hab durchweg mit Spannung verfolgt, wie immer mehr Fragen und merkwürdige Situationen entstanden und gleichzeitig meine Ahnung wuchs, was tatsächlich dahinter stecken könnte.
Um Spoiler zu vermeiden kann ich darauf nicht näher eingehen, aber sie hat da eine sehr originelle Idee eingebaut, die mich sehr fasziniert hat. Eine Entwicklung, die einerseits große Hoffnungen verspricht, andererseits auf mich aber eine sehr gruselige Perspektive hat - denn bei Fortschritten bleibt ja meist etwas zurück, das ursprüngliche, vielleicht auch das menschliche ... mehr möchte ich dazu nicht verraten.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist sind auch die anderen Charaktere, die Jugendlichen und zum Teil auch Erwachsenen, die ebenfalls am Markwaldhof stationär behandelt werden. Jeder von ihnen hat durch einen Unfall eine schwerwiegende Behinderung und wie sie damit umgehen bzw. lernen, damit zurecht zu kommen, ist ein wichtiger Einblick. Herausgestochen ist hier Carl, der durch seine humorvolle und sehr direkte Art, jeden ein bisschen auf die Schippe zu nehmen, sehr deutlich zeigt, dass diesen Menschen mit der Mitleidstour nicht immer geholfen wird. Natürlich empfindet man Mitleid, aber dass dieses Gespür nicht immer mit positiven Entwicklungen einhergeht und dass Humor an manchen Stellen eben nicht verletzend, sondern aufbauend sein kann, wird hier sehr schön gezeigt. Lachen tut immer gut, gerade in schwierigen und scheinbar ausweglosen Situationen muss man sich den Lebenswillen behalten. Gerade Carl ist hier das beste Beispiel, der mit seiner guten Laune immer versucht, die anderen aufzubauen ohne dabei seine Herzlichkeit zu vergessen.
Vor allem auch die gegenseitige Hilfestellung, die Scheu auf der einen, der Frust auf der anderen Seite, das alles fließt mit ein und zeigt, wie schwierig das Verständnis ist und wie einfach man aber auch damit umgehen kann, wenn man sich dafür sensibilisiert.
Insgesamt kann ich nur sagen: ich war begeistert! Spannend von Anfang bis zum Ende, stimmig aufgebaut und aufgelöst und mir ist nichts negativ aufgefallen, weil ich durchweg gefesselt war - und mehr hab ich hier nicht erwartet :)
Meine Bewertung
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© Aleshanee
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Über die Autorin: Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das
Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die
Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem
Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie
Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche
Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte
die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der
erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen und ihre Thriller
für Erwachsene sind genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu
finden, wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von
Wien.
Quelle: Loewe Verlag
Ebenfalls aus dem Genre von der Autorin gelesen hab ich:
Aquila - 4/5 Sterne
Elanus - 4/5 Sterne
Erebos - 4/5 Sterne
Layers - 4/5 Sterne
Saeculum - 4.5/5 Sterne
OMG.....jetzt muss ich es wirklich lesen. Ich überlege schon die ganze Zeit und auch die Leseprobe fand ich schon sehr interessant.
AntwortenLöschenNa dann, spricht ja eigentlich nichts dagegen :D Hast du denn die anderen Jugend Thriller von ihr auch gelesen?
LöschenMir hatten ja damals "Erebos" und "Saeculum" echt gut gefallen, trotzdem habe ich danach nie wieder zu einer Poznanski aus dem Jugendbuch-Thriller-Genre gegriffen. Aber deine Besprechung macht mir echt Lust drauf, also danke für den Tipp. ;) Ich denke, das ist genau das Richtige für den anstehenden Herbst.
AntwortenLöschenErebos fand ich auch nicht schlecht, und Saeculum fand ich auch richtig gut, bis auf den Schluss, der war ein bisschen "zusammen gezimmert", aber das hat sie schon öfter gemacht ... hier hat zum Glück mal wirklich alles gepasst! Ich hoffe, dir wirds genauso gut gefallen :)
LöschenHuhu Alex,
AntwortenLöschenoh verdammt, das klingt gut xD. Ich muss es lesen, du hast mich (mal wieder) überzeugt. Hatte mir aber ja eh vorgenommen mal wieder was von der Autorin zu lesen ^^. Vielleicht wird ja dann dieses mein nächstes Buch von ihr ^^.
Liebe Grüße
Insi Eule
Ja, ich denke, das könnte dir wirklich gefallen! Da bin ich sehr gespannt wie deine Meinung ausfallen wird bzw. ob du was zum kritisieren hast :D
LöschenHallöchen,
AntwortenLöschenna das klingt doch wirklich sehr vielversprechend! Damit wandert das Buch direkt auf meine Wunschliste =)
LG
Anja
Das freut mich! Ich hoffe, dich kann es auch so begeistern :)
LöschenDanke für Deine Rezension - ist gleich mal auf meiner Wunschliste gelandet ;)
AntwortenLöschenIch bin sicher das Buch gefällt euch! Es ist wirklich spannend aufgebaut und man muss lange rätseln :)
LöschenHuhu Alex,
AntwortenLöschenich fand das Buch und vor allem die Idee, die Ursula in ihrer Geschichte verarbeitet hat, auch super. Timo und auch die anderen Charaktere habe ich ebenso ins Herz geschlossen und auch das Ende hat mich überzeugt.
Liebe Grüße,
Ally
Die Idee war wirklich klasse! Ich hatte davon schon was gehört, immer wieder mal in gewissen Geschichten und es ist ein sehr heikles Thema, weil es sehr viele gute Seiten hat, aber eben auch sehr viele negative. Ich bin sehr gespannt wie sich das in Zukunft noch weiterentwickeln wird, es geht ja alles mittlerweile so schnell ...
LöschenHallo,
AntwortenLöschendas Buch war ja sofort auf meiner Wunschliste gelandet, als ich nur den Namen der Autorin gelesen habe. Ich glaube, von Ursula Poznanski würde ich alles lesen. :-)
Deine Rezension bestätigt nur, dass ich es bald lesen muss. Das Cover ist auch wirklich ein Blickfang.
Liebe Grüße
Tinette
Ich hab von ihr auch schon einiges gelesen und die Bücher sind wirklich toll - ich finde auch dieses Mal das Cover so toll *.*
LöschenAuf jeden Fall bald lesen - ich bin sicher dass du es genauso spannend finden wirst :)
Hey,
AntwortenLöschenich habe ja noch kein Buch von Poznanski gelesen, aber mehrere ihrer Werke auf der Wunschliste - darunter auch "Thalamus", was sehr interessant klingt. Deine Rezension macht auf jeden Fall neugierig auf das Buch, vor allem, dass du sagst, es war alles stimmig... bei dieser überaus positiven Meinung bekommt man ja Lust, sich das Buch zu besorgen^^
Noch einen schönen Tag!
Liebe Grüße,
Kerstin
Ich hab ihre Bücher auch erst vor 1 - 2 Jahren entdeckt, finde die meisten aber wirklich gut! Und ich fand es wirklich sehr gut aufgebaut und es passte alles. Vielleicht ein - zwei keine Details, die hab ich aber gerne überlesen, die waren nicht wirklich schlimm ^^
LöschenFür eine kurzweilige, spannende Unterhaltung kann ich es auf jeden Fall empfehlen :D
Hi Alex,
AntwortenLöschendas Buch steht natürlich schon auf meiner WuLi und wird bestimmt bald einziehen. Deine begeisterte Rezi tut hierbei ihr übriges :)
Die von dir angesprochene Vorstellung im eigenen Körper gefangen und auf seine Umwelt angewiesen zu sein, finde ich ebenfalls schrecklich. Eigentlich möchte man sich so etwas gar nicht vorstellen.
Und trotzdem freue ich mich auf das Buch und bin neugierig, was hinter allem steckt.
Liebe Grüße,
Uwe
Wie schön! Ich bin sicher, du wirst auch mitfiebern ;)
LöschenJa, überhaupt jegliche Vorstellung, von anderen abhängig zu sein mag ich gar nicht. Ich bin eh ein Mensch, der immer lieber alles selber macht, bevor ich andere frage oder um Hilfe bitte. Deshalb wäre das für mich auch eine ganz schlimme Situation.
Hallo liebe Alex,
AntwortenLöschenich kann mich absolut anschließen, mir hatte das Buch ja auch wirklich gut gefallen! Nachdem ich von Aquila ja etwas enttäuscht gewesen war, war ich auch hier am Anfang etwas skeptisch, aber dann hat es mich absolut überzeugt, auch wenn ich sagen muss, dass mich der Aufbau / Verlauf der Handlung etwas an den Film "A cure for wellness" erinnert hat. Gestört hat mich das allerdings nicht, denn wie du schon sagst, die Charaktere waren so toll herausgearbeitet und ich fand ebenfalls die Idee recht originell vor allem weil man ja nicht wissen kann in wie fern "sowas" vielleicht wirklich mal möglich werden wird ...
liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag, Meike
Schön dass es dir auch so gut gefallen hat!
LöschenDen Film kenne ich nicht, deshalb kann ich da keine Vergleiche ziehen - manchmal kann Unwissenheit auch gut sein *g*
Die Idee war wirklich toll und ich hab ja sowas in der Richtung schon in anderen Büchern gelesen und man weiß ja, dass in dieser Richtung geforscht wird. Irgendwie eine sehr gruselige Vorstellung für mich - auch wenns natürlich seine positiven Seiten hat.
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschenmir hat's ebenso gut gefallen. Ich habe mich großartig unterhalten gefühlt und grad den Klinik-Alltag mochte ich recht gern. Und es stimmt, Poznanski hat diesmal viel mehr Feingefühl bei den Nebenfiguren aufgebracht, ich fand sie allesamt gut gelungen. Und der Galgenhumor hat die Situation entschärft und die Handlung aufgelockert.
Liebe Grüße,
Nicole