Freitag, 31. Mai 2019

Rezension zu Wind von Stephen King

Wind von Stephen King


Ein Sturm zieht auf


Wind ist erzählchronologisch zwischen den Dunkler-Turm-Bänden Glas und Wolfsmond anzusiedeln. 
Stephen King kehrt nach Mittwelt zurück, in jene phantastische, farbenprächtige und zugleich unheimliche Region, wo der Dunkle Turm im Zentrum aller Dinge steht. 
Roland Deschain, der letzte Revolvermann, hat zusammen mit seinen Gefährten den Grünen Palast hinter sich gelassen. Unterwegs ins Land Donnerschlag werden sie von einem heftigen Unwetter überrascht und müssen unterkriechen. Zeit und Gelegenheiten für Roland, aus seiner stürmischen Jugend zu erzählen, vom unerschrockenen Tim, dem bösen Zauberer und einem unheimlichen Gestaltwandler ...


Diese Neuauflage wurde im Dezember 2003 mit einem neuen Vorwort veröffentlicht.

 
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Wind

von Stephen King

Band 4.5 der Reihe Der dunkle Turm
Im Original The Wind Through the Keyhole
übersetzt von Wulf Bergner

Verlag Heyne // Seitenzahl 413
1. Auflage November 1997
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Meine Meinung

Das Buch hat Stephen King erst geschrieben, als die komplette 7teilige Reihe um den Dunklen Turm schon fertig war. Da es zeitlich aber zwischen Band 4 und 5 eingeordnet werden kann, habe ich diese Reihenfolge eingehalten.

"In einer stürmischen Nacht, in der man in einer kalten Welt ein warmes Plätzchen gefunden hat,
gibt´s nichts Besseres als Geschichten." Seite 47

Die fünf Gefährten, die auf ihrer Reise zum Dunklen Turm sind, überrascht ein Stoßwind. Ein heftiger, eisiger Orkan, vor dem man sicheren Schutz suchen muss, um nicht davon geweht oder zu Eis erstarrt zu werden.  Und Roland, der Revolvermann, kennt viele Geschichten - zwei davon erzählt er in dieser Nacht, in der sie vor dem Stoßwind Zuflucht gefunden haben.

Sie haben nicht direkt mit ihrer Reise zu tun, erzählen aber ein Erlebnis, das uns Rolands Vergangenheit wie auch die Atmosphäre von Mittwelt näher bringen. Kurz nachdem seine Mutter starb macht er sich zusammen mit Jamie, einem guten Freund und ebenfalls Revolvermann, auf, um in einer etwas entlegenen Baronie einem Fellmann auf die Spur zu kommen. Ein Wesen, das seine Gestalt wandeln kann und schon viele Menschen verletzt und gerissen hat.
Ein bisschen hat es mich an Supernatural erinnert: zwei "Waffenbrüder", eine "dämonische" Bestie die Menschen anfällt, nur dass sie hier mit Pferden statt mit einem Impala unterwegs sind und eine Westernkulisse hinter sich haben.

Die zweite Geschichte wird innerhalb der anderen Geschichte vom jungen Roland erzählt, in einer ebenso stürmischen Nacht: sie soll dem Jungen Bill Mut zu machen und ihn von den erlebten Schrecken abzulenken, die er durch die Bestie erfahren hat. Sie nimmt den Hauptteil des Buches ein und ich fand sie wieder mal äußerst spannend erzählt. Gegen Ende hat sie sich zwar etwas gezogen, aber sie hat viel von Rolands Welt gezeigt, die unserer ähnlicher ist als man denkt.

Man bekommt einen sehr unmittelbaren Eindruck von Mittwelt, Rolands Heimat, und ich finde Stephen Kings Schreibstil nach wie vor fesselnd, auch wenn er hin und wieder gerne mal ausschweift. Vor allem die Atmosphäre der Gewalt und der Angst, die immer wieder einfließt, wird übertroffen durch den Mut und die Magie, die man immer und überall erwecken kann, wenn man nur daran glaubt.
Schön fand ich vor allem auch, dass der Wind, oder auch der Sturm, immer wieder ein Begleiter war und sich sozusagen durch alle drei Geschichten getragen hat: leise rauschend, heftig wehend oder auch stürmisch brausend und alles verschlingend.

Ich weiß ja immer noch nicht genau, wie dieser Kontakt zwischen den Welten zustande kommt und welche Rolle das spielt, vor allem natürlich wie das mit dem Dunklen Turm zusammenhängt, aber auch hier gab es wieder Hinweise, dass zumindest eine Art von Verbindung besteht und ich freu mich schon auf die letzten drei Bände, mit denen ich mich zusammen mit Rolands Ka-Tet dem Dunklen Turm nähern werde.

Hier hab ich noch ein Sprichwort für euch, dass ein Vater dem Sohn in einer der Geschichten mit auf den Weg gegeben hat:

"Bete um Regen, so lange du willst,
aber grab nach Wasser, während du es tust." S. 238



Meine Bewertung

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%2F5%20Sonnen

© Aleshanee




Über den Autor: Stephen King wurde am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts. Insgesamt hat der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor über 40 Romane, über 100 Kurzgeschichten, Novellen, Drehbücher, Gedichte, Essays, Kolumnen und Sachbücher veröffentlicht. Ende 2003 erhält Stephen King den »National Book Award« für sein Lebenswerk. Weltweit hat er 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Mit seiner Frau Tabitha lebt er in Bangor, Maine. Stephen King hat eine Tochter und zwei Söhne.
Im Mittelpunkt von Stephen Kings Gesamtwerk steht der siebenbändige Fantasy-Zyklus Der Dunkle Turm um den Revolvermann Roland. King selbst bezeichnet den Dunklen Turm – eine Fusion aus verschiedensten Zeiten, Orten und Geschichten – als sein wichtigstes Werk.

»Die Leute denken, ich sei ein sehr merkwürdiger Mensch. Das ist aber nicht korrekt. Ich habe das Herz eines kleinen Jungen. Es steht in einem Glas auf meinem Schreibtisch.« Stephen King über Stephen King
Quelle: Heyne Verlag


Der dunkle Turm


1 - Schwarz
2 - Drei
3 - Tot
4 - Glas
4.5 - Wind
5 - Wolfsmond
6 - Susannah
 

10 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    ich mochte dieses Buch sehr gern, habe es aber erst nach der gesamten Reihe gelesen. Ich mag es, wie die Welten sachte aufeinander stoßen. King hat damit wirklich gewaltige Magie erschaffen.

    Lange Tage und angenehme Nächte sowie viel Freude auf deinem Weg zum dunklen Turm!

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Und mögen sie dir doppelt vergönnt sein <3

      Vielen Dank Nicole, Wolfsmond hab ich grade ausgelesen, auch wieder grandios! Jetzt sind es nur noch zwei Bände O.O Eigentlich schade, ich mag sie sehr!

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  2. Hallo Aleshanee,
    ich habe hier noch einen Stephen King aus dem Bücherschrank liegen und ich habe mir "der dunkle Turm" als Hörbuch besorgt. Denn bisher bin ich noch gar nicht in "Mittwelt" vorgedrungen.
    LG
    Daniela

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    1. Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß bei der Reise durch Mittwelt :) Bin gespannt wie es dir als Hörbuchversion gefällt!

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  3. Ja, defintiv ein tolles Buch. Und wie ich seh, bereust Du es nicht, den Band chronologisch gelesen zu haben ;)

    Viele Grüße
    Der Büchernarr Frank

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    1. Jap, ich bin froh dass ich es dazwischen geschoben habe, ich hätte es jetzt irgendwie doof gefunden, wenn ich danach nochmal zurückgehe "in der Zeit", auch wenn es mit dem Dunklen Turm an sich nichts zu tun hat :)

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  4. Anja - Bambinis Bücherzauber15 Juni, 2019 21:12

    Hey,
    ich kenne Wind ja noch nicht. Sollte ich die Reihe irgendwann rereaden, was ich fest vorhabe, scheint es aber doch Sinn zu machen, ihn auch nach Band 4 zu lesen, da er die Gruppe inhaltlich nicht weiterbringt, sondern scheinbar eher wie Glas Rückblenden bietet?!
    Ich bin soooo gespannt, was du zum Ende sagst :)
    Viele Grüße

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    1. Ja, ich denke schon dass das Sinn macht. Klar könnte man es auch danach lesen, weil es nichts mit der "Reise zum Turm" zu tun hat. Aber es spielt sich zeitlich eben doch genau da ab, wo sie grade sind - auch wenn es in der Grundhandlung um eine Rückblende geht - bzw. ja sogar zwei ;)

      Oh, auf das Ende bin ich auch schon sehr, sehr gespannt! :D Hab ja jetzt nur noch 2 Bände vor mir ^^

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    2. Anja - Bambinis Bücherzauber16 Juni, 2019 21:43

      Dann werde ich Wind dann auf jeden Fall mitlesen :) Bisschen neugierig bin ich ja schon.

      Ganz viel Spaß beim Rest!

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    3. Dankeschön! Werde ich haben! :)
      Band 6 steht auf jeden Fall schon in den Startlöchern, ich hoffe, ich schaffe es noch im Juni, ansonsten Anfang Juli.

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