Freitag, 14. Dezember 2018

Rezension zu Terra von T. S. Orgel

In der Zukunft hat sich die Erde in ein ökologisches Wrack verwandelt. Der Mond ist ein einziges Bergwerk, und alle Hoffnungen liegen nun auf der Besiedlung des Mars. Dessen Terraforming ist in vollem Gange, und mit Raumfrachtern werden die Rohstoffe des roten Planeten abtransportiert. Jak ist Mechaniker an Bord eines dieser vollautomatischen Frachter, der gerade mit zwei Millionen Tonnen Erz auf dem Weg zur Erde ist. Was er nicht weiß: Einer der Container ist vollgestopft mit Bomben. Und auch Jak hat ein paar Geheimnisse zu verbergen. Für ihn und seine Schwester Sal, die als Marshal auf dem Mond stationiert ist, beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es um nichts weniger geht als um das Schicksal des Planeten Erde …






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Terra

von T. S. Orgel

Genre Science Fiction Thriller
 
Verlag Heyne // Seitenzahl 512
Taschenbuch 14,99 € // Ebook 11,99 €
Optische Details gelber Buchschnitt // 3 schwarz-weiß Karten

1. Auflage Nov 2018

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"Wir schaffen, was wir selbst sind. Wir können gar nicht anders.
Wir wollen vielleicht anderes, aber unsere Kinder lernen schon immer durch Vorbilder,
nicht durch hehre Worte und Absichten." S. 463


Meine Meinung
✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩

Da mich die Brüder T. S. Orgel schon mit ihrer Fantasytrilogie "Die Blausteinkriege" und ihrem Steampunk-Krimi "Die Fabrik" überzeugen konnten, war ich natürlich neugierig, was sie sich für die Zukunft für eine Geschichte ausgedacht haben!

Wann das ganze spielt war mir ehrlich gesagt nicht so recht ersichtlich, mir scheint es nur 100 oder 150 Jahre in der Zukunft zu liegen, irgendwie bin ich mit den erwähnten Jahreszahlen nicht so ganz klar gekommen. Aber das war auch das einzige, denn alles andere ist zwar sehr vielseitig, aber gut strukturiert, so dass man allen Ereignissen gut folgen kann. 

Wie aus dem Klappentext ersichtlich haben wir den Mond schon bewohnbar gemacht und sind dabei, das gleiche mit dem Mars zu versuchen. Die Rohstoffe, die Jak in einem großen Konvoi aus Raumfrachtern transportieren soll, sind aber nicht das, was sie scheinen und bald beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit.

Bei den Kapiteln wird viel zwischen Orten und Figuren hin und her gesprungen, aber die wichtigsten sind defintiv Jak und seine Schwester Sal, die mit allen Möglichkeiten versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Dieser Wechsel war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber dadurch konnten die Autoren sehr schön aufzeigen, was hinter der Verschwörung steckt. Nur nach und nach setzen sich die Puzzleteile zusammen und decken den Plan auf, der kaum zu vereiteln scheint. 

Den Schreibstil empfand ich als etwas nüchtern und trocken und auch technische Feinheiten kommen nicht zu kurz, waren für mich aber bis auf Kleinigkeiten alle verständlich. Es passte auf jeden Fall zur Handlung, die in einem guten Tempo vorangegangen ist. Die Figuren lernt man ganz gut kennen, in die Tiefe wird aber hier nicht gegangen. Im Vordergrund steht wirklich die Aufklärung über die gnadenlosen Hintermänner, die zum Teil über Jak auf seinem Raumfrachter läuft, aber auch über seine Schwester Sal, die sich unter den Kuppeln auf dem Mond in einige waghalsige Situationen stürzen muss. Auch andere interessante Figuren sind dabei, über die ich gerne noch mehr gelesen hätte.
Übrigens wurde auf das Leben auf dem Mond immer wieder näher eingegangen und hat einen für mich guten Einblick verschafft, wie es tatsächlich sein könnte. Dabei war es keine Überraschung, wie sich Ober- und Unterschicht auch hier ihren Weg bahnen.
Aber auch der Raubbau, den die Menschheit natürlich auch in dieser Zukunft betreiben würde, denn dazulernen scheinen wir ja nicht. 

Auch die Erde, die hier mittlerweile auf das Ende zustrebt, bzw. auf das Ende der Menschheit, die durch die Umwelteinflüsse bald nicht mehr überleben können. 

Insgesamt hat mir durch den pragmatischen Schreibstil etwas der Schwung gefehlt, dafür steigt die Spannung gegen Ende immer mehr und beschließt das ganze mit einem explosiven Finale!


Meine Bewertung
✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen


© Aleshanee

 Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.


Über die Autoren: Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in phantastische Welten. Nach einer Reihe von Kurzgeschichten und elektronischen Veröffentlichungen erschien 2012 ihr erster gemeinsamer Roman Orks vs. Zwerge, für den sie im Oktober 2013 den Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt erhielten.
Quelle: Heyne Verlag



6 Kommentare:

  1. Klingt wirklich sehr spannend und genau nach meinem Geschmack :) Ich werde es mir auf jeden Fall für meine Science Fiction Challenge 2019 merken.

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    1. Spannend ist es auf jeden Fall!
      Deine Challenge hab ich schon gesehen, aber da halte ich mich zurück ;)

      Für "leichte" Sci-Fi ist das genau richtig, da ist nicht zu viel an Technik, aber trotzdem genug um es auch in diesem Punkt interessant zu machen. Es war definitiv sehr spannend.

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  2. Hallöchen,
    um dieses Cover tänzele ich jetzt schon öfter, aber da ich bisher nur zwei Science Fiction-Romane gelesen habe, von dem ich eines richtig schlecht fand, traue ich mich nicht so richtig an das Genre ran. Deine Rezension klingt aber eigentlich ganz überzeugend, weshalb das Buch jetzt doch mal auf meiner Wunschliste gelandet ist :)
    Liebste Grüße, Kate

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    1. Grade zum "Einstieg" find ich das Buch wirklich gut, weil nicht zuviel an Technikwissen vorkommt, aber doch soviel, das man zumindest die Atmosphäre hat, dazu natürlich die Schauplätze :) Ich fands auf jeden Fall gut!

      Wenn du noch anderes suchst in dem Genre, dann kann ich dir sehr die ersten beiden Bände der Wayfarer Reihe von Becky Chambers empfehlen, die waren super <3 Band 3 kommt dann auch nächstes Jahr, ist, soweit ich weiß, der letzte.

      Oder auch Die Krone der Sterne Reihe von Kai Meyer, da kommt auch nächstes Jahr der dritte und letzte Band raus.

      Die würde ich als "leichte" SciFi bezeichnen, ohne zuviel Technik dass man ständig genervt weiterblättern muss :D

      Die Jugendbuchreihe (5 Bände) von Andreas Eschbach kann ich dir auch sehr ans Herz legen, die fand ich ziemlich genial! "Das Marsprojekt" heißt die Reihe, der erste Band "Das ferne Leuchten"

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    2. Hallöchen,
      von Becky Chambers schwärmen ja so viele. Vielleicht sollte ich ihre Bücher doch mal lesen.
      "Die Krone der Sterne" hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Ich kann nicht mal sagen, wieso. Ich dachte, es liegt am Genre.
      Die Reihe von Eschbach sagt mir gar nichts. Die schaue ich mir mal an. Danke dir! :)

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    3. Oh sehr schade! Die von Kai Meyer fand ich ziemlich gut!

      Ja, da ist es wirklich schwierig, etwas zu empfehlen, denn Sci Fi ist ja auch sehr breit gefächert ...

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